die
Zumutung
🤔 Was genau ist eine Zumutung?
Die Zumutung (Substantiv, feminin) bezeichnet etwas, das als unangemessen, übermäßig fordernd, belästigend oder unverschämt empfunden wird. Es ist eine Anforderung, eine Situation oder ein Zustand, der die Grenzen des Erträglichen oder Akzeptablen für jemanden überschreitet.
Man kann einer Person etwas zumuten (Verb), was bedeutet, ihr etwas aufzubürden oder von ihr etwas zu erwarten, das als schwierig oder unangenehm empfunden werden könnte. Die Zumutung ist das Ergebnis dieses Handelns oder die Sache selbst, die zugemutet wird.
Beispiele für Zumutungen können sein:
- Eine unverschämte Bitte oder Forderung.
- Extremer Lärm oder eine unangenehme Umgebung.
- Eine als beleidigend oder respektlos empfundene Handlung oder Aussage.
- Eine sehr anstrengende oder undankbare Aufgabe.
⚠️ Das Wort hat eine stark negative Konnotation und drückt oft Ärger, Empörung oder Frustration aus.
Artikelregeln für der, die und das
-ung → immer Femininum.
Es gibt viele -ung-Wörter, wir listen sie nicht alle auf. Es gibt nur wenige Ausnahmen.
🧐 Grammatik: Die Zumutung im Detail
Das Wort "Zumutung" ist ein feminines Substantiv. Der Artikel ist daher immer "die".
Deklination Singular (Einzahl)
Fall | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ (wer/was?) | die | Zumutung |
Genitiv (wessen?) | der | Zumutung |
Dativ (wem?) | der | Zumutung |
Akkusativ (wen/was?) | die | Zumutung |
Deklination Plural (Mehrzahl)
Fall | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | die | Zumutungen |
Genitiv | der | Zumutungen |
Dativ | den | Zumutungen |
Akkusativ | die | Zumutungen |
📝 Anwendungsbeispiele
- Diese ständige Lärmbelästigung ist eine echte Zumutung!
- Er empfand die Bitte seines Chefs, am Wochenende unbezahlt zu arbeiten, als Zumutung.
- Welche Zumutungen musstest du denn schon ertragen?
- Ich finde es eine Zumutung, wie hier mit Kunden umgegangen wird.
🗣️ Verwendung im Alltag: Wann sagt man Zumutung?
"Die Zumutung" wird verwendet, um starkes Missfallen oder Empörung über eine Situation, eine Forderung oder ein Verhalten auszudrücken. Es ist ein emotional aufgeladenes Wort.
- Typische Kontexte: Beschwerden, Kritik, Ausdruck von Frustration, Empörung über Unverschämtheiten oder rücksichtsloses Verhalten.
- Formell vs. Informell: Kann sowohl in formellen (z. B. einer Beschwerde) als auch in informellen Kontexten (z. B. im Gespräch mit Freunden) verwendet werden, wobei der Tonfall die Intensität bestimmt.
- Abstufung: Es ist stärker als "Unannehmlichkeit" oder "Belästigung" und impliziert oft eine moralische oder soziale Grenzüberschreitung. Es kann ähnlich wie "Unverschämtheit" oder "Frechheit" verwendet werden, bezieht sich aber oft mehr auf die Belastung, die etwas darstellt.
- Beispiele für Situationen: Schlechter Service, überzogene Preise, unfaire Behandlung, rücksichtsloses Verhalten anderer, übermäßige Arbeitsbelastung.
Man kann auch sagen: "Das ist ja eine Zumutung!" oder "So eine Zumutung!" als Ausruf der Empörung.
💡 Eselsbrücken und Merkhilfen
Artikelmerkhilfe: Denk an die Last oder die Unverschämtheit. Viele weibliche Substantive enden auf "-ung" (wie Forderung, Belästigung), so auch die Zumutung.
Bedeutungsmerkhilfe: Stell dir vor, jemand mutet dir etwas Unangenehmes zu – das ist eine Zumutung. Es fühlt sich an, als würde dir jemand ohne Rücksicht eine schwere Last (symbolisch gesprochen) zuwerfen.
🔄 Synonyme und Antonyme
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Unverschämtheit: Betont die Dreistigkeit oder Respektlosigkeit.
- Frechheit: Ähnlich wie Unverschämtheit, oft etwas informeller.
- Provokation: Betont die absichtliche Herausforderung oder Reizung.
- Belästigung: Fokussiert auf das Störende, Aufdringliche.
- Unannehmlichkeit: Deutlich schwächer, eher eine leichte Störung.
- Strapaze: Betont die Anstrengung, Mühsal.
- Herausforderung: Kann neutral oder sogar positiv sein, betont die Schwierigkeit. (⚠️ Achtung: Nicht immer synonym!)
Antonyme (Gegenteile):
- Gefallen: Eine freundliche Tat oder Dienstleistung.
- Entgegenkommen: Bereitschaft zur Kooperation oder Rücksichtnahme.
- Freundlichkeit: Nettes, wohlwollendes Verhalten.
- Rücksichtnahme: Beachtung der Bedürfnisse und Gefühle anderer.
- Erleichterung: Das Gegenteil einer Belastung.
- Angenehme Überraschung: Etwas Unerwartetes und Positives.
Ähnliche, aber potenziell irreführende Wörter:
- Zumutbarkeit: Das Substantiv zu "zumutbar" (Adjektiv), bezeichnet die Eigenschaft, dass etwas akzeptabel oder erträglich ist (Gegenteil von Zumutung im Sinne von Unzumutbarkeit).
- Mutmaßung: Eine Vermutung oder Annahme (hat nichts mit Zumutung zu tun).
😂 Ein kleiner Scherz
Fragt der Chef den neuen Mitarbeiter: "Können Sie auch am Wochenende arbeiten?"
Mitarbeiter: "Klar, kein Problem, aber ich erwarte dann eine Zumutungszulage."
Chef: "Eine was?!"
Mitarbeiter: "Naja, für die Zumutung, meine Freizeit für Sie zu opfern!"
✍️ Gedicht über die Zumutung
Der Lärm dröhnt laut, die Bitte frech,
Der Nachbar bohrt, ein ständiges Pech.
Die Arbeit viel, der Dank so klein,
Das soll normal und richtig sein?
Man fordert viel, gibt kaum zurück,
Das ist sie nun, Stück für Stück,
Mal laut, mal leis', mal groß, mal schmal –
Die Zumutung, eine Qual.
🧩 Kleines Rätsel
Ich bin feminin und trag' "die" vor mir,
Bin oft unverschämt, das glaube mir.
Man klagt über mich mit Wut und Groll,
Wenn jemand von dir Unmögliches woll'.
Was bin ich?
Lösung: die Zumutung
ℹ️ Weitere Informationen
Wortzusammensetzung:
Das Wort "Zumutung" leitet sich vom Verb "zumuten" ab. Dieses Verb setzt sich zusammen aus:
- zu: Präposition/Präfix, das hier eine Richtung oder ein Hinzufügen andeutet (jemandem etwas auferlegen).
- muten: Ein älteres Verb, verwandt mit "Mut", das ursprünglich "verlangen", "fordern" oder "erwarten" bedeutete.
"Jemandem etwas zumuten" bedeutet also wörtlich, jemandem etwas abzuverlangen oder aufzubürden, wobei die moderne Bedeutung oft impliziert, dass diese Forderung oder Erwartung über das Maß des Akzeptablen hinausgeht.
Kultureller Aspekt: Das Konzept der "Zumutung" spielt in der deutschen Kultur eine Rolle im Kontext von Direktheit und Beschwerde. Zu wissen, wann etwas als Zumutung empfunden wird (oder werden könnte), ist Teil der sozialen Kompetenz.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Zumutung?
Das Wort "Zumutung" ist ein feminines Substantiv und hat daher immer den Artikel die. Es heißt korrekt: die Zumutung, der Zumutung, der Zumutung, die Zumutung (Singular) und die Zumutungen (Plural).