das Zeugnis
📜 Was genau ist ein Zeugnis?
Das Wort das Zeugnis (Neutrum) hat mehrere Bedeutungen, die sich je nach Kontext unterscheiden:
- Schulischer Kontext: Hier ist das Zeugnis meist ein Schulzeugnis oder Abschlusszeugnis, also eine offizielle Urkunde über Leistungen und Noten in der Schule oder Universität. 🎓
Beispiel: Zum Halbjahr bekommen die Schüler ihr Zeugnis. - Beruflicher Kontext: Ein Arbeitszeugnis ist eine Beurteilung der Leistung und des Verhaltens eines Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber. 👨💼
Beispiel: Für die Bewerbung benötige ich ein gutes Zeugnis vom letzten Arbeitgeber. - Rechtlicher Kontext: Hier bedeutet Zeugnis eine Aussage oder Bekundung vor Gericht oder einer Behörde (z.B. Zeugenaussage). Es kann auch ein Beweisstück oder ein Beleg sein. ⚖️
Beispiel: Sein Zeugnis vor Gericht war entscheidend. - Allgemeiner Kontext: Es kann auch allgemein eine Bescheinigung, ein Nachweis oder ein sichtbares Zeichen für etwas sein.
Beispiel: Die Ruinen legen Zeugnis von einer vergangenen Zeit ab.
🚨 Obwohl es verschiedene Bedeutungen hat, bleibt der Artikel immer das.
📊 Grammatik im Detail: Das Zeugnis
Das Substantiv „Zeugnis“ ist ein Neutrum und wird stark dekliniert. Es hat die Besonderheit, dass der Plural oft „Zeugnisse“ lautet, aber auch „Zeugnis“ (selten, eher für die Bedeutung 'Beweis') vorkommen kann.
📝 Beispielsätze zur Grammatik
💡 Wie verwendet man „Zeugnis“?
Die Verwendung von das Zeugnis hängt stark vom Kontext ab:
- Im Alltag (Schule/Uni): Spricht man von „Zeugnis“, ist meist das Schulzeugnis gemeint (Notenübersicht). Man bekommt, erhält, zeigt oder hat ein Zeugnis.
- Im Beruf: Hier ist das Arbeitszeugnis relevant. Man fordert es an, erhält es, liest es oder legt es einer Bewerbung bei. Man unterscheidet zwischen einfachem und qualifiziertem Arbeitszeugnis.
- Im Rechtswesen: Hier spricht man vom Zeugnis als Aussage (Zeugnis ablegen) oder als Beweis (Zeugnis für etwas sein).
- Übertragen: Man kann auch sagen, etwas legt Zeugnis ab von etwas (z.B. „Seine Leistung legt Zeugnis von seinem Fleiß ab.“), was so viel wie „ist ein Beweis für“ bedeutet.
Abgrenzung zu ähnlichen Wörtern:
- Bescheinigung: Oft einfacher und kürzer als ein Zeugnis, bestätigt meist nur eine Teilnahme oder einen bestimmten Sachverhalt (z.B. Teilnahmebescheinigung).
- Zertifikat: Betont oft eine spezifische Qualifikation oder die Erfüllung bestimmter Standards (z.B. Sprachzertifikat).
- Urkunde: Ein allgemeiner Begriff für ein offizielles Dokument, das einen Rechtsakt oder eine Tatsache beurkundet. Ein Zeugnis ist eine Art von Urkunde.
- Gutachten: Eine detaillierte fachliche Bewertung oder Stellungnahme durch einen Experten.
🧠 Eselsbrücken für „das Zeugnis“
Für den Artikel (das): Viele deutsche Wörter, die auf -nis enden und eine Sache oder einen abstrakten Begriff bezeichnen, sind sächlich (das). Denk an: das Ergebnis, das Geheimnis, das Bedürfnis – und eben auch das Zeugnis. Die Endung -nis ist ein starker Hinweis auf das.
Für die Bedeutung: Stell dir vor, du musst etwas bezeugen (zeigen, aussagen, beweisen). Was du dafür vorlegst oder sagst, ist dein Zeugnis. Ob es nun deine Noten (Schule), deine Arbeit (Beruf) oder eine Beobachtung (Gericht) bezeugt, es ist immer ein Zeugnis.
🔄 Synonyme und Antonyme
Gleiche Bedeutung (Synonyme)
- Für Schul-/Abschlusszeugnis: Bericht, Leistungsnachweis, Urkunde, (Noten-)Übersicht, Zertifikat
- Für Arbeitszeugnis: Beurteilung, Referenz, Empfehlungsschreiben (nicht ganz identisch)
- Für Aussage/Beweis: Bekundung, Aussage, Beleg, Beweis, Nachweis, Indiz
- Allgemein: Bescheinigung, Nachweis, Dokument
⚠️ Ähnliche, aber andere Wörter
😄 Ein kleiner Scherz
Fragt die Mutter den kleinen Fritz nach seinem Zeugnis: „Na, Fritzchen, wie war das Zeugnis?“
Fritz: „Super, Mama! Hauptsache gesund!“
📜 Ein Gedicht zum Zeugnis
Das Schuljahr ging, die Zeit verstrich,
am Ende gab's das Zeugnis schlicht.
Mit Zahlen drauf, mal gut, mal schlecht,
ein Blatt Papier, doch voller Recht?
Es zeigt, was man gelernt, getan,
ein Meilenstein auf Lebensbahn.
Ob Lob es bringt, ob Tadel nur,
es ist der Leistung Signatur.
🤔 Kleines Rätsel
Ich komme am Ende, mal kurz, mal lang,
beurteile Leistung, Fleiß und Rang.
Mal bring ich Freude, mal auch Leid,
für Schule, Arbeit, jederzeit.
Was bin ich? (Lösung: das Zeugnis)
🧩 Weitere Informationen
Wortzusammensetzung:
Das Wort „Zeugnis“ leitet sich vom Verb „zeugen“ ab, das ursprünglich „sehen machen“, „anzeigen“, „beweisen“ bedeutete. Die Endung „-nis“ bildet Substantive, die oft das Ergebnis einer Handlung oder einen Zustand ausdrücken (wie Ergebnis, Erlebnis).
Bekannte Zusammensetzungen:
- Arbeitszeugnis: Beurteilung im Beruf.
- Schulzeugnis: Notenübersicht der Schule.
- Abschlusszeugnis: Dokument über einen bestandenen Bildungsabschluss.
- Gesellenzeugnis/Meisterzeugnis: Im Handwerk.
- Führungszeugnis: Bescheinigung über Vorstrafen (oder deren Fehlen).
- Armutszeugnis: Im übertragenen Sinne ein Beweis für Unfähigkeit oder Versagen.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Zeugnis?
Das Wort "Zeugnis" ist immer sächlich, der korrekte Artikel ist also das Zeugnis. Es hat verschiedene Bedeutungen, darunter Schulzeugnis, Arbeitszeugnis oder eine Aussage/ein Beweis.