das
Verhängnis
📜 Was bedeutet "das Verhängnis"?
Das Verhängnis (Substantiv, Neutrum) beschreibt ein Ereignis oder eine Situation mit schwerwiegenden, oft unausweichlichen negativen Folgen. Es impliziert ein Gefühl von Schicksalhaftigkeit oder Unabwendbarkeit, das zu Unglück, Ruin oder sogar zum Tod führt. Es ist stärker und endgültiger als einfaches Pech oder Unglück.
- Es bezeichnet oft eine unheilvolle Fügung, ein Schicksal, dem man nicht entkommen kann.
- Es kann sich auf eine einzelne katastrophale Handlung oder Entscheidung beziehen, die weitreichende negative Konsequenzen hat.
- Der Begriff hat eine starke negative und oft dramatische Konnotation.
⚠️ Achtung: Nicht mit 'Schicksal' (neutral oder positiv) oder 'Unglück' (allgemeiner) verwechseln.
🧐 Grammatik im Detail: das Verhängnis
Das Substantiv "Verhängnis" ist ein Neutrum und wird mit dem Artikel "das" verwendet. Es wird meist im Singular gebraucht. Der Plural "die Verhängnisse" ist selten und eher in literarischem oder gehobenem Sprachgebrauch zu finden.
Deklination Singular (Einzahl)
Fall (Kasus) | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ (Wer/Was?) | das | Verhängnis |
Genitiv (Wessen?) | des | Verhängnisses |
Dativ (Wem?) | dem | Verhängnis / Verhängnisse |
Akkusativ (Wen/Was?) | das | Verhängnis |
Deklination Plural (Mehrzahl)
Der Plural ist selten, aber hier die Formen:
Fall (Kasus) | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | die | Verhängnisse |
Genitiv | der | Verhängnisse |
Dativ | den | Verhängnissen |
Akkusativ | die | Verhängnisse |
Beispielsätze
- Sein Leichtsinn wurde ihm zum Verhängnis.
- Die Entscheidung erwies sich als ein schreckliches Verhängnis für die ganze Familie.
- Manchmal fühlt es sich an, als ob ein dunkles Verhängnis über uns schwebt.
- In der Tragödie entkommt der Held seinem Verhängnis nicht.
💡 Wie verwendet man "das Verhängnis"?
"Das Verhängnis" wird verwendet, um Situationen oder Ereignisse zu beschreiben, die unweigerlich zu einem sehr negativen, oft katastrophalen Ausgang führen. Es trägt eine schwere, oft dramatische oder literarische Note.
- Kontext: Oft in Erzählungen, Berichten über Tragödien, historischen Analysen oder philosophischen Betrachtungen über Schicksal und Schuld.
- Abgrenzung:
- Schicksal: Kann neutral oder positiv sein (z.B. "Es war Schicksal, dass wir uns trafen."). "Verhängnis" ist immer negativ.
- Unglück: Ist allgemeiner und weniger endgültig (z.B. "Er hatte ein Unglück mit dem Fahrrad."). "Verhängnis" impliziert oft Ruin oder Tod.
- Katastrophe: Bezieht sich oft auf ein plötzliches, großes Schadensereignis. "Verhängnis" kann auch ein langsamer Prozess oder die unausweichliche Folge einer Handlung sein.
- Typische Phrasen: "zum Verhängnis werden", "ein dunkles Verhängnis", "dem Verhängnis entgehen/nicht entgehen können".
🧠 Merkhilfen zum Verhängnis
-
Für den Artikel "das":
Denk an das Schicksal, das Unglück, das Ende. Abstrakte, neutrale Nomen im Deutschen sind oft sächlich (das). Das Verhängnis ist wie ein abstraktes, übergeordnetes Schicksalsurteil – daher "das".
-
Für die Bedeutung "Doom/Fate":
Stell dir vor, wie über jemandem ein Urteil 'verhängt' wird (wie eine Strafe). Dieses Urteil ist aber kein normales, sondern ein schicksalhaftes, negatives – ein Verhängnis. Etwas Dunkles wird über dich 'gehängt', dem du nicht entkommst.
🔄 Synonyme & Antonyme für Verhängnis
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Unheil: Drohendes Unglück, oft böse Vorahnung.
- Katastrophe: Plötzliches, großes Unglück.
- Schicksalsschlag: Schwerer Schlag des Schicksals.
- Tragödie: Sehr trauriges, erschütterndes Ereignis.
- Untergang: Vollständiger Ruin, Zerstörung.
- Fluch: Böser Zauber oder Schicksalsspruch.
🚨 Ähnliche Wörter (Vorsicht Verwechslung!):
- Verhängen: Etwas anordnen (z.B. eine Strafe verhängen) oder etwas verdecken/zuhängen (z.B. Gardinen verhängen). Das Substantiv "Verhängnis" leitet sich von der Bedeutung 'anordnen/bestimmen' ab.
- Urteil: Eine richterliche Entscheidung oder eine Meinung. Kann negativ sein, hat aber nicht die schicksalhafte Unabwendbarkeit des Verhängnisses.
😂 Ein kleiner Scherz
Fragt der Pessimist den Optimisten: "Ist das Glas halb leer oder halb voll?"
Sagt der Fatalist: "Ist doch egal, es läuft sowieso gleich über und wird uns allen zum Verhängnis!"
✒️ Gedicht zum Wort
Ein falscher Schritt, ein Wort zu viel,
Der Anfang nur von einem Spiel.
Doch Fäden spinnt die dunkle Macht,
Hat still das Unheil angefacht.
Was leicht begann, wird schwere Last,
Kein Weg zurück, zu spät erfasst.
So webt das Schicksal leis und blind,
Das unausweichliche Verhängnis spinnt.
🕵️♀️ Kleines Rätsel
Ich komme oft durch falsche Wahl,
Bring Kummer, Leid und große Qual.
Man sagt, ich sei vorherbestimmt,
Ein dunkler Faden, der da spinnt.
Ich bin kein Unglück, einfach nur,
Bin Schicksals harte, düst're Spur.
Was bin ich, schwer und ohne Licht?
Lösung: Das Verhängnis
🧩 Weitere Informationen
Wortherkunft (Etymologie)
Das Wort "Verhängnis" leitet sich vom Verb "verhängen" ab. Ursprünglich bedeutete "verhängen" so viel wie "zudecken" oder "behängen", aber auch "bestimmen" oder "anordnen" (im Sinne von etwas über jemanden bringen, z.B. eine Strafe). Die Bedeutung entwickelte sich hin zu einer schicksalhaften, negativen Bestimmung oder Fügung, die über jemanden 'verhängt' wird.
Kulturelle Bedeutung
Das Konzept des Verhängnisses spielt in vielen Mythen, Sagen und literarischen Werken (insbesondere Tragödien) eine zentrale Rolle, wo Helden oft vergeblich versuchen, ihrem vorherbestimmten, unheilvollen Schicksal zu entkommen.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Verhängnis?
Das deutsche Wort "Verhängnis" ist ein Neutrum und hat immer den Artikel das. Es beschreibt ein unabwendbares, schicksalhaftes Ereignis mit schwerwiegenden negativen Folgen, oft im Sinne von Untergang oder Unheil. Der Plural "die Verhängnisse" ist sehr selten.