die
Tätlichkeit
👊 Was genau ist eine Tätlichkeit?
Die Tätlichkeit bezeichnet einen körperlichen Angriff auf eine andere Person, eine physische Einwirkung, die über eine bloße Berührung hinausgeht und oft ehrverletzend oder schädigend gemeint ist. Es handelt sich meist um eine rechtswidrige Handlung.
Im juristischen Kontext wird der Begriff oft verwendet und grenzt sich von der (möglicherweise schwereren) Körperverletzung ab, auch wenn die Übergänge fließend sein können. Eine Tätlichkeit muss nicht zwangsläufig zu einer Verletzung führen, der reine Akt des Angriffs (z.B. ein Stoß, ein Schlag ins Leere, der aber auf die Person gerichtet war, Anspucken) kann bereits als Tätlichkeit gewertet werden.
⚠️ Achtung: Der Begriff wird seltener im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet als im rechtlichen oder formellen Kontext. Im Alltag spricht man eher von "handgreiflich werden", "Schlägerei" oder "Angriff".
Artikelregeln für der, die und das
-keit → immer Femininum.
Die Grammatik hinter der Tätlichkeit 🧐
Das Wort "Tätlichkeit" ist ein femininines Substantiv. Der Artikel ist daher immer die.
Beispielsätze zur Verdeutlichung
Wann und wie verwendet man "Tätlichkeit"?
Der Begriff die Tätlichkeit wird überwiegend in formellen oder spezifischen Kontexten verwendet:
- Recht & Justiz: Sehr häufig im Strafrecht und Zivilrecht zur Beschreibung eines rechtswidrigen körperlichen Angriffs, der nicht unbedingt eine Verletzung zur Folge haben muss (z.B. § 185 StGB Beleidigung durch Tätlichkeit).
- Sport: Insbesondere im Fußball oder Eishockey wird eine Tätlichkeit als grobes Foul geahndet, oft mit einer roten Karte oder einer Sperre.
- Berichterstattung: In Nachrichten oder Polizeiberichten wird der Begriff verwendet, um Vorfälle objektiv zu beschreiben.
- Formelle Regelwerke: In Hausordnungen oder Arbeitsverträgen kann auf das Verbot von Tätlichkeiten hingewiesen werden.
- Körperverletzung: Beinhaltet immer eine physische oder gesundheitliche Schädigung. Eine Tätlichkeit kann eine Körperverletzung sein, muss aber nicht.
- Handgreiflichkeit: Ein eher umgangssprachlicher Begriff für einen tätlichen Angriff, oft weniger formell.
- Beleidigung: Kann verbal oder durch eine Tätlichkeit erfolgen (z.B. Anspucken).
Im alltäglichen Gespräch ist "Tätlichkeit" eher unüblich. Man würde eher sagen: "Er ist handgreiflich geworden" oder "Sie haben sich geschlagen".
Merkelchen für "die Tätlichkeit" 🧠
Artikelmerkhilfe: Feminine Substantive auf "-keit" sind fast immer die (wie die Heiterkeit, die Möglichkeit). Denk an: Die Gemeinheit einer Tätlichkeit!
Bedeutungsmerkhilfe: Denk an die "Tat" in Tätlichkeit. Eine Tätlichkeit ist eine böse Tat, die man mit den Händen (oder Füßen...) ausführt – eine Handtat, die weh tut oder beleidigt.
Ähnliche und gegensätzliche Begriffe ↔️
Synonyme (ähnliche Bedeutung)
- Handgreiflichkeit: Oft synonym verwendet, aber etwas umgangssprachlicher.
- Körperlicher Angriff: Direkte Beschreibung der Handlung.
- Physische Attacke: Ähnlich wie körperlicher Angriff.
- (Leichte) Körperverletzung: Wenn eine Schädigung eingetreten ist.
- Gewalttat: Umfasst auch schwerere Delikte.
Antonyme (gegensätzliche Bedeutung)
- Unterlassung: Das Nicht-Handeln.
- Passivität: Untätigkeit, keine Handlung.
- Verbale Auseinandersetzung: Streit nur mit Worten.
- Freundliche Geste: Das Gegenteil eines Angriffs.
⚠️ Verwechslungsgefahr
- Tätigkeit: Bezeichnet eine Aktivität, Arbeit oder Beschäftigung im Allgemeinen und hat nichts mit Gewalt zu tun (z.B. seine berufliche Tätigkeit). Die Ähnlichkeit im Klang kann zu Missverständnissen führen.
Ein kleiner Scherz 😄
Fragt der Richter den Angeklagten: "Warum haben Sie den Mann nur mit einem Stuhlbein angegriffen?"
Antwortet der Angeklagte: "Herr Richter, der Stuhl war neu, den wollte ich nicht wegen so einer Tätlichkeit ganz kaputt machen!"
Gedicht zur Tätlichkeit 📜
Ein Wort, ein Blick, ein Zorn entfacht,
die Hand erhebt sich in der Nacht.
Die Tätlichkeit, schnell ausgeführt,
hat tiefen Streit und Schmerz geschürt.
Ob Stoß, ob Schlag, ob Spott und Hohn,
es folgt die Strafe, karger Lohn.
Drum halt dich fern von diesem Pfad,
bevor die Reue kommt zu spat.
Kleines Rätsel 🤔
Ich bin eine Handlung, nicht nur ein Wort,
manchmal im Streit, manchmal im Sport.
Ich verletze die Ehre, manchmal den Leib,
vor Gericht bin ich oft der Zeitvertreib.
Ich brauche keine Waffe, die Hand reicht oft schon,
im Gesetzbuch find' ich meinen Lohn.
Was bin ich? (Auflösung: Die Tätlichkeit)
Wissenswertes am Rande 🤓
Wortzusammensetzung:
Das Wort "Tätlichkeit" setzt sich zusammen aus:
- Tat: Eine Handlung, ein Tun.
- -lich: Ein Suffix, das Adjektive bildet (tätlich = handelnd, angreifend).
- -keit: Ein Suffix, das Substantive bildet und einen Zustand oder eine Eigenschaft ausdrückt.
Also wörtlich: Der Zustand des tätlich (handelnd, angreifend) Seins.
Juristische Feinheiten: Die genaue Abgrenzung zwischen einer strafbaren Beleidigung durch Tätlichkeit und einer (versuchten) Körperverletzung kann im Einzelfall komplex sein und hängt oft von der Intensität und den Folgen des Angriffs ab.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Tätlichkeit?
Das deutsche Wort Tätlichkeit ist ein feminines Substantiv. Der korrekte Artikel ist daher immer die (z.B. die Tätlichkeit, die Tätlichkeiten).