der
Leib
📖 Was bedeutet "der Leib"?
Das Wort der Leib (Genitiv: des Leibes, Plural: die Leiber) bezeichnet im Deutschen primär den menschlichen oder tierischen Körper, oft mit einer Betonung auf dessen physische Gesamtheit oder den Rumpf. Es ist ein eher gehobenes oder veraltetes Wort für "Körper", wird aber in bestimmten Kontexten und Redewendungen häufig verwendet.
- Hauptbedeutung: Der physische Körper eines Menschen oder Tieres. Beispiel: Er zitterte am ganzen Leib.
- Bauch/Unterleib: Kann spezifischer den Bauch oder den Unterleib meinen, insbesondere in älterer Sprache oder in Bezug auf Schwangerschaft (z.B. "im Leibe tragen").
- Leben: In manchen Wendungen steht "Leib" auch für das Leben selbst (z.B. "Leib und Leben riskieren").
- Religiöser Kontext: In der christlichen Theologie spielt der Begriff eine wichtige Rolle (z.B. "der Leib Christi").
🚨 Achtung: Im heutigen Alltagsdeutsch wird meist das Wort "der Körper" bevorzugt. "Der Leib" wirkt oft feierlicher, biblischer oder archaischer.
🧐 Grammatik im Detail: Der Leib
"Der Leib" ist ein maskulines Substantiv. Hier sind die Deklinationstabellen:
| Kasus | Artikel | Substantiv |
|---|---|---|
| Nominativ | der | Leib |
| Genitiv | des | Leibes / Leibs |
| Dativ | dem | Leib(e) |
| Akkusativ | den | Leib |
Besonderheiten:
- Der Genitiv Singular kann "des Leibes" oder seltener "des Leibs" sein.
- Der Dativ Singular kann "dem Leibe" (eher gehoben/älter) oder "dem Leib" sein.
Beispielsätze
🗣️ Wie verwendet man "der Leib"?
Die Verwendung von der Leib ist heute eher eingeschränkt und kontextabhängig:
- Gehobene Sprache/Literatur: In Romanen, Gedichten oder feierlichen Reden wird "Leib" oft anstelle von "Körper" verwendet, um einen besonderen Ton zu erzeugen.
- Redewendungen: Viele feste Wendungen enthalten "Leib":
- mit Leib und Seele: mit vollem Einsatz, ganz und gar
- jemandem den Leib abschneiden: jemanden töten (veraltet)
- sich den Leib vollschlagen: sehr viel essen
- Leib und Leben riskieren: sein Leben aufs Spiel setzen
- jemandem auf den Leib rücken: jemandem zu nahe kommen, bedrängen
- Leibesfrucht: Kind (insbesondere ungeborenes)
- Leibgericht: Lieblingsessen
- Religiöser Kontext: Besonders im Christentum (Abendmahl: "Leib Christi", Auferstehung des Leibes).
- Medizinisch/Biologisch (selten): Manchmal in älteren Texten oder spezifischen Kontexten (z.B. "Mutterleib" für Gebärmutter).
Vergleich mit "Körper": Der Körper ist das neutrale, alltägliche Wort für den physischen Organismus. Der Leib trägt oft zusätzliche Konnotationen von Ganzheitlichkeit, Vitalität, manchmal auch eine spirituelle Dimension oder einfach einen veralteten Stil.
💡 Merkhilfen für "der Leib"
Für den Artikel: Denk an der Riese oder der Mann – beide haben einen (starken) Leib. Maskuline Begriffe helfen, sich der Leib zu merken.
Für die Bedeutung: "Leib" klingt ein bisschen wie "Leben". Dein Leib ist das Gefäß deines Lebens. Oder denke an dein Leibgericht – das Essen, das dein Bauch (Leib) am liebsten mag!
🔄 Synonyme & Antonyme für "Leib"
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
⚠️ Ähnliche, aber unterschiedliche Wörter:
😂 Ein kleiner Witz
Warum hat der Skelett-Koch gekündigt?
Er hatte keinen Leib mehr im Spiel!
(Wortspiel mit "Leib und Seele bei der Sache sein" und dem fehlenden Körper)
📜 Gedicht über den Leib
Der Leib, ein Haus, so wunderbar,
Mal stark und stolz, mal schwach und karg.
Er trägt die Seele durch die Zeit,
Ist Freud und Last, für Kampf bereit.
Von Speis und Trank wird er genährt,
Sein Wert oft erst im Schmerz geehrt.
So acht ihn wohl, den Erdenbau,
Den eignen Leib, merk dir's genau.
🧩 Rätsel
Ich bin dein Haus, doch ohne Tür,
Bin Träger deiner Lebenszier.
Man sagt, ich sei der Seele Kleid,
Bin mit dir Freud, bin mit dir Leid.
Manchmal ist mir nach Speise wohl,
Manchmal fühl ich mich hohl.
Was bin ich?
Lösung: der Leib
🌐 Weitere Informationen zu "der Leib"
Etymologie (Wortherkunft):
Das Wort "Leib" stammt vom althochdeutschen Wort "līb" ab, das ursprünglich "Leben" oder auch "Körper" bedeutete. Es ist verwandt mit dem englischen Wort "life". Diese Doppelbedeutung von Körper und Leben findet sich noch in vielen alten Redewendungen.
Wichtige Wortzusammensetzungen:
- Leibarzt: Der persönliche Arzt einer hochgestellten Persönlichkeit.
- Leibgarde: Die persönliche Schutztruppe eines Herrschers.
- Leibgericht: Das Lieblingsessen einer Person.
- Leibesertüchtigung: Körperliche Übungen, Sport (etwas veraltet).
- Leibesfrucht: Das (ungeborene) Kind.
- Mutterleib: Die Gebärmutter.
- Unterleib: Der untere Teil des Rumpfes, Bauchregion.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Leib?
Das Wort "Leib" ist maskulin, es heißt also der Leib. Es bedeutet "Körper" (oft gehoben oder veraltet), "Bauch" oder "Leben" und kommt häufig in Redewendungen (z.B. mit Leib und Seele) und im religiösen Kontext vor. Der Genitiv ist des Leibes und der Plural ist die Leiber.