die
Sünde
📖 Was bedeutet "die Sünde"?
Das Wort die Sünde (Plural: die Sünden) bezeichnet im Allgemeinen eine Übertretung religiöser oder moralischer Gebote. Es ist ein zentraler Begriff in vielen Religionen, insbesondere im Christentum, Judentum und Islam, wo es sich auf Handlungen, Gedanken oder Zustände bezieht, die als Verstoß gegen den göttlichen Willen oder ethische Normen gelten.
Im weiteren Sinne kann "Sünde" auch metaphorisch verwendet werden für:
- Eine schwere Verfehlung oder einen schwerwiegenden Fehler (z.B. "Das war eine Sünde wider die Menschlichkeit.").
- Eine kleinere Verfehlung oder etwas, das man sich eigentlich nicht erlauben sollte, aber trotzdem tut (oft scherzhaft, z.B. "Diese Schokolade ist eine Sünde wert.").
- Etwas sehr Bedauerliches oder Schade (z.B. "Es ist eine Sünde, dieses alte Haus abzureißen.").
🚨 Es handelt sich immer um ein feminines Substantiv.
Artikelregeln für der, die und das
-e/-ee → fast immer Femininum.
Es gibt viele -e-Substantive, sehr viele davon sind feminin, aber es gibt auch einige wichtige Ausnahmen.
🧐 Grammatik von "die Sünde" im Detail
"Sünde" ist ein feminines Substantiv. Der Artikel ist immer die.
Kasus | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | die | Sünde |
Genitiv | der | Sünde |
Dativ | der | Sünde |
Akkusativ | die | Sünde |
📝 Beispielsätze
- Im Religionsunterricht sprachen sie über die Sünde und Vergebung.
- Er beichtete seine Sünden dem Priester.
- Es wäre eine Sünde, bei diesem schönen Wetter drinnen zu bleiben.
- Die größte Sünde ist, nichts zu tun, wenn man helfen könnte.
- Gönn dir das Kuchenstück, eine kleine Sünde muss manchmal sein!
🤔 Wie verwendet man "Sünde"?
Der Gebrauch von "Sünde" hängt stark vom Kontext ab:
- Religiöser Kontext: Hier bezieht sich "Sünde" auf die Übertretung göttlicher Gebote (z.B. die Erbsünde, eine Todsünde begehen, Sünden vergeben).
- Moralischer/Ethischer Kontext: Bezeichnet schwerwiegende Verstöße gegen ethische Normen oder das Gewissen (z.B. eine Sünde wider die Natur).
- Alltagssprachlicher Kontext (oft ironisch/übertragen): Hier wird "Sünde" für kleinere Vergehen, bedauerliche Umstände oder Genüsse verwendet, die man sich 'eigentlich' nicht leisten sollte. Beispiele:
Verwandte Wörter sind das Verb sündigen (eine Sünde begehen) und das Adjektiv sündhaft (voller Sünde; sehr teuer/verführerisch).
⚠️ Unterscheide "Sünde" (moralische/religiöse Verfehlung) von "Fehler" (Irrtum, Versehen) oder "Verbrechen" (juristische Straftat).
💡 Merkhilfen für "die Sünde"
Artikelmerkhilfe: Viele deutsche Substantive, die auf -e enden und zweisilbig sind, sind feminin – so auch die Sünde. Stell dir vielleicht eine Person vor (traditionell oft Eva), die die erste Sünde beging.
Bedeutungsmerkhilfe: Das Wort "Sünde" klingt ein wenig wie das englische "sin" oder auch wie "so ünderträglich" (so unerträglich) – was eine Sünde ja oft ist oder zu sein scheint.
🔄 Synonyme & Antonyme
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Verfehlung, Vergehen: Allgemeiner für Fehlverhalten.
- Frevel: Veraltet, oft für einen Verstoß gegen heilige oder gesellschaftliche Ordnungen.
- Laster: Schlechte Angewohnheit, moralisch verwerfliches Verhalten.
- Schuld: Zustand des Verantwortlichseins für eine Verfehlung.
- Missetat: Veraltet für eine böse Tat.
Ähnliche, aber unterschiedliche Wörter:
- Sühne: Wiedergutmachung für eine Schuld oder Sünde.
- Sonde: Medizinisches oder technisches Untersuchungsinstrument (klingt ähnlich, völlig andere Bedeutung!).
😄 Ein kleiner Witz
Fragt der kleine Sohn seinen Vater: "Papa, was ist eine Erbsünde?"
Vater: "Das ist die Sünde, die man von seinen Eltern erbt. Verstehst du?"
Sohn: "Ach so! So wie Opas alte Kuckucksuhr?"
✍️ Gedicht zur Sünde
Die Sünde lockt mit süßem Schein,
flüstert leise: "Komm herein!"
Ein falscher Schritt, ein kurzer Rausch,
Danach die Reue, still und lausch.
Doch Hoffnung gibt's, ein Neuanfang,
Vergebung löst den alten Zwang.
❓ Rätsel
Ich bin ein Bruch mit dem Gebot,
Bring oft Gewissensnot.
Mal klein, mal groß, mal nur gedacht,
Hab über Herzen große Macht.
Man kann mich beichten und bereu'n,
Doch besser wär's, mir fern zu sein.
Was bin ich?
... Die Sünde
ℹ️ Weitere Informationen
Etymologie: Das Wort "Sünde" stammt vom althochdeutschen "sunta" oder "suntea" ab, was ursprünglich möglicherweise "Absonderung (von Gott)", "Schaden" oder "Schuld" bedeutete. Die genaue Herkunft ist nicht vollständig geklärt, aber die Verbindung zu religiösen und moralischen Verfehlungen ist sehr alt.
Bekannte Zusammensetzungen:
- Erbsünde: (Theologie) Die durch Adam und Eva auf alle Menschen übertragene Sündhaftigkeit.
- Todsünde: (Katholizismus) Eine besonders schwere Sünde, die zum Verlust der Gnade führt (z.B. Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid, Faulheit).
- Jugendsünde: Ein Fehler oder eine Dummheit, die man in der Jugend begangen hat.
- Sündenbock: Jemand, dem ungerechterweise die Schuld für etwas zugeschoben wird.
- Sündflut: Biblische Flut (oft "Sintflut" geschrieben, aber sprachlich verwandt).
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Sünde?
Das Wort "Sünde" ist immer feminin. Der korrekte Artikel ist die Sünde. Im Plural heißt es die Sünden.