der
Neid
🧐 Was genau ist "der Neid"?
Der Neid beschreibt ein Gefühl des Unwillens oder der Missgunst gegenüber dem Besitz, Erfolg oder Glück einer anderen Person. Es ist der Wunsch, das zu haben, was jemand anderes hat, oder der Wunsch, dass die andere Person es nicht hätte.
Es handelt sich um eine negative Emotion, die oft im Stillen empfunden wird. Im Gegensatz zur Eifersucht (die sich oft auf Beziehungen und die Angst vor Verlust bezieht), fokussiert sich der Neid primär auf materielle Güter, Eigenschaften oder Errungenschaften anderer.
Beispiel: Sein Erfolg erfüllte sie mit Neid.
⚠️ Achtung: Obwohl Neid oft negativ ist, gibt es den Ausdruck "gesunder Neid", der als Ansporn dienen kann.
📝 Grammatik von "Neid": Deklination im Detail
Der Neid ist ein maskulines Substantiv. Es wird meistens im Singular verwendet, da es ein abstraktes Gefühl beschreibt. Der Plural ("die Neide") ist sehr selten und wird kaum gebraucht.
Deklination Singular (Einzahl)
Fall (Kasus) | Bestimmter Artikel | Unbestimmter Artikel | Ohne Artikel |
---|---|---|---|
Nominativ (Wer/Was?) | der Neid | ein Neid | Neid |
Genitiv (Wessen?) | des Neid(e)s | eines Neid(e)s | Neides |
Dativ (Wem?) | dem Neid(e) | einem Neid(e) | Neid(e) |
Akkusativ (Wen/Was?) | den Neid | einen Neid | Neid |
Hinweis: Die Formen mit -(e) im Genitiv und Dativ (Neides, Neide) gelten als gehobener oder etwas veraltet, "Neids" und "Neid" sind gebräuchlicher.
Beispielsätze
- Der Neid zerfraß ihn fast. (Nominativ)
- Er war sich des Neides seiner Kollegen bewusst. (Genitiv)
- Sie gab dem Neid keinen Raum in ihrem Herzen. (Dativ)
- Manchmal spürte er den Neid auf den Erfolg seines Bruders. (Akkusativ)
- Aus reinem Neid sprach er schlecht über sie. (Dativ, ohne Artikel nach Präposition)
🗣️ Wie verwendet man "der Neid"?
Der Neid wird verwendet, um das spezifische Gefühl der Missgunst gegenüber dem zu beschreiben, was andere besitzen oder erreicht haben.
- Typische Kontexte: Erfolg im Beruf, materieller Wohlstand, Aussehen, Talente, Glück in Beziehungen (hier kann es aber auch in Eifersucht übergehen).
- Ausdrücke:
- blass vor Neid werden: sehr neidisch sein
- aus Neid handeln: etwas tun, weil man neidisch ist
- Neid empfinden/fühlen: neidisch sein
- jemandem etwas neiden: auf jemanden wegen etwas neidisch sein
- Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung. (Sprichwort)
- Abgrenzung zu Eifersucht: Während Neid meist zwei Parteien betrifft (Ich - Beneideter), involviert Eifersucht oft drei (Ich - Geliebte Person - Rivale). Neid bezieht sich auf Besitz/Erfolg, Eifersucht auf Beziehungen/Aufmerksamkeit.
- Konnotation: Überwiegend negativ, kann aber (selten) als Motivation ("gesunder Neid") interpretiert werden.
🧠 Eselsbrücken für "Neid"
Artikelmerkhilfe (der): Denk an der griesgrämige Nachbar, der immer voller Neid auf dein neues Auto schaut. Männer (der) sind vielleicht manchmal neidisch? 😉
Bedeutungsmerkhilfe: "Neid" klingt ein bisschen wie das englische "need" (brauchen). Man "braucht" oder wünscht sich das, was der andere hat – aus Neid.
↔️ Gegenteile und ähnliche Wörter: Der Neid
Synonyme (ähnliche Bedeutung)
- Missgunst: Sehr ähnlich, betont das Nicht-Gönnen.
- Eifersucht: Oft verwechselt! Bezieht sich meist auf Beziehungen und Verlustangst (siehe Verwendung).
- Scheelsucht: Veraltet für Neid/Eifersucht.
- Rivalität: Kann aus Neid entstehen, beschreibt aber eher den Wettstreit.
Antonyme (Gegenteile)
- Gönnen: Jemandem Erfolg/Besitz von Herzen wünschen.
- Wohlwollen: Generell gutes Wünschen für andere.
- Mitfreude: Sich mit jemandem über dessen Glück freuen.
- Großzügigkeit: Bereitwilligkeit zu geben oder zu teilen.
- Zufriedenheit: Mit dem eigenen Zustand glücklich sein.
🚨 Vorsicht: Eifersucht und Neid werden im Alltag oft synonym verwendet, haben aber unterschiedliche Kernbedeutungen.
😂 Ein kleiner Scherz
Warum hat der Gärtner keinen Neid auf den Bäcker?
Weil er weiß, dass Gras nicht unbedingt grüner ist, nur weil es auf der anderen Seite des Zauns wächst – es wurde vielleicht nur besser gedüngt! 😉
📜 Ein Gedicht über den Neid
Ein Stachel sitzt tief, unsichtbar und klein,
Der Neid, er flüstert: "Das Glück ist nicht dein."
Des Nachbarn Haus, das glänzende Auto,
Warum hat er's und ich nicht ebenso?
Ein nagerndes Gefühl, das selten Gutes bringt,
Vergiftet die Seele, während Freude verklingt.
Doch wer lernt zu gönnen, befreit sein Herz,
Und findet im eigenen Glück den wahren Wert.
❓ Rätselzeit
Ich bin ein Gefühl, oft grün und kalt,
Ich wachse im Herzen, jung und alt.
Ich sehe den Glanz in anderer Hand,
Und wünsch' ihn mir ins eigene Land.
Ich gönne nicht, was andre haben fein,
Was könnte ich wohl sein?
Auflösung: Der Neid
💡 Wissenswertes rund um den Neid
- Wortbestandteile: Das Wort "Neid" hat alte germanische Wurzeln (vgl. althochdeutsch "nīd"), die oft eine feindselige Haltung oder Kampfeseifer bedeuteten. Die heutige Bedeutung der Missgunst entwickelte sich später.
- Sozialer Neid: Ein Begriff aus der Soziologie, der sich auf Neidgefühle zwischen sozialen Gruppen oder Schichten bezieht (z.B. wegen Einkommensunterschieden).
- Redewendung: "Neid muss man sich verdienen, Mitleid bekommt man geschenkt." - Soll ausdrücken, dass Neid oft eine (ungewollte) Anerkennung für Leistung oder Erfolg ist.
- Kulturelle Bewertung: In vielen Kulturen und Religionen (z.B. Christentum, als eine der sieben Todsünden) wird Neid als Laster angesehen.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Neid?
Das Wort Neid ist maskulin, es heißt also korrekt der Neid. Es beschreibt das Gefühl der Missgunst gegenüber dem Besitz oder Erfolg anderer und wird grammatikalisch meist im Singular verwendet.