die
Gunst
👑 Was bedeutet "die Gunst"?
Die Gunst (feminin) ist ein abstraktes Nomen mit mehreren verwandten Bedeutungen:
- Wohlwollen, Gewogenheit: Eine positive Einstellung oder Neigung einer Person (oft einer höhergestellten Person) gegenüber einer anderen. Es impliziert Unterstützung, Sympathie oder Bevorzugung. Beispiel: Sie erfreute sich der Gunst des Königs.
- Vorteil, günstige Gelegenheit: Eine vorteilhafte Situation oder ein passender Zeitpunkt, um etwas zu tun. Oft in festen Wendungen gebraucht. Beispiel: die Gunst der Stunde nutzen.
- Gefallen, erwiesene Wohltat: Eine freundliche Handlung oder ein Dienst, der jemandem erwiesen wird. (Etwas veraltet in dieser Form, heute eher 'Gefallen'). Beispiel: Er bat um eine kleine Gunst.
🚨 Das Wort wird meist im Singular verwendet, besonders wenn es um Wohlwollen geht. Der Plural "die Günste" ist selten und bezieht sich eher auf einzelne Gunstbeweise oder Vorteile.
🧐 Grammatik im Detail: die Gunst
Das Nomen "Gunst" ist feminin. Der zugehörige Artikel ist daher "die".
Deklination von die Gunst
Kasus | Artikel | Nomen |
---|---|---|
Nominativ | die | Gunst |
Genitiv | der | Gunst |
Dativ | der | Gunst |
Akkusativ | die | Gunst |
📝 Anwendungsbeispiele
💡 Wie verwendet man "die Gunst"?
"Gunst" wird oft in formelleren Kontexten oder in festen Wendungen verwendet.
- In jemandes Gunst stehen: Von jemandem geschätzt oder bevorzugt werden. (Der neue Mitarbeiter steht hoch in der Gunst des Chefs.)
- Um jemandes Gunst werben/buhlen: Sich bemühen, jemandes Wohlwollen zu erlangen. (Die Politiker warben um die Gunst der Wähler.)
- Die Gunst der Stunde nutzen: Eine günstige Gelegenheit ergreifen. (Als der Chef gute Laune hatte, nutzte sie die Gunst der Stunde, um nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.)
- Zu Gunsten von / zuungunsten von: Zum Vorteil von / zum Nachteil von. (Die Entscheidung fiel zu Gunsten des Antragstellers. / Das Urteil fiel zuungunsten des Angeklagten.) - Hier wird "Gunst" im Genitiv ohne Artikel verwendet.
- Gunst vs. Gefallen: Ein "Gefallen" ist meist eine konkrete, einmalige Hilfeleistung (Kannst du mir einen Gefallen tun?). "Gunst" ist eher eine längerfristige, positive Einstellung oder ein abstrakter Vorteil.
- Gunst vs. Glück: "Glück" ist oft reiner Zufall. "Gunst" impliziert oft eine bewusste positive Zuwendung (von jemandem) oder eine spezifisch vorteilhafte Situation ('Gunst der Stunde').
🧠 Eselsbrücken für "die Gunst"
-
Artikelmerkhilfe (die):
Denk daran: Viele abstrakte Nomen, die eine Eigenschaft oder einen Zustand beschreiben und auf -t (oder -st) enden, sind feminin: die Nacht, die Macht, die Kunst, die Angst, die Lust ... und eben auch die Gunst! Stell dir eine Königin vor, die ihre Gunst verteilt – die Königin, die Gunst. 👑
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Bedeutungsmerkhilfe (Wohlwollen, Vorteil):
Gunst klingt ein bisschen wie "gönnst". Wenn jemand dir seine Gunst schenkt, dann gönnt er dir etwas Gutes (Wohlwollen, einen Vorteil). Oder: Wer Gunst hat, dem wird etwas Gutes gegönnt. 👍
🔄 Synonyme & Antonyme für die Gunst
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Wohlwollen: Eine freundliche, positive Einstellung.
- Zuneigung: Emotionale Hinwendung, Sympathie.
- Gnade: Oft im religiösen Kontext oder bei Herrschern; Nachsicht, Vergebung.
- Bevorzugung: Jemanden oder etwas vor anderen wählen.
- Förderung: Aktive Unterstützung.
- Gelegenheit: Günstiger Zeitpunkt, Chance.
- Vorteil: Positiver Aspekt, Nutzen.
Antonyme (Gegenteile):
- Ungunst: Mangel an Wohlwollen, nachteilige Umstände.
- Missgunst: Neid, übles Wollen.
- Abneigung: Negative Einstellung, Antipathie.
- Ungnade: Verlust von Gunst oder Wohlwollen. (in Ungnade fallen)
- Benachteiligung: Schlechterstellung im Vergleich zu anderen.
- Nachteil: Negativer Aspekt, Schaden.
⚠️ Ähnliche Wörter:
😂 Ein kleiner Scherz
Fragt der Chef den neuen Mitarbeiter: "Haben Sie sich schon gut eingelebt?"
Antwortet der Mitarbeiter: "Oh ja, ich stehe bereits voll in Ihrer Gunst!"
Der Chef: "Ach wirklich? Komisch, ich kann mich gar nicht erinnern, Ihnen welche gegeben zu haben!" 😉
📜 Gedicht zur Gunst
Die Stunde schlägt, die Tür steht auf,
Ein kurzer Blick, ein schneller Lauf.
Wer zögert, hat die Chance verpasst,
Die Gunst des Moments, die schnell verblasst.
Das Wohlwollen, wie Sonnenlicht,
Erwärmt das Herz, erhellt Gesicht.
Doch launisch ist die Gunst der Zeit,
Sei klug und stets zum Sprung bereit.
🤔 Kleines Rätsel
Ich bin begehrt von hoch und niedrig,
Mein Verlust macht oft betrüblich.
Man nutzt mich in der rechten Stunde,
Ich komme aus des Höheren Munde.
Mal bin ich Wohlwollen, mal Vorteil klar,
Ich bin feminin, das ist doch wahr!
Wer bin ich? (Lösung: die Gunst)
🧩 Weitere Informationen
Wortfamilie & Herkunft:
- Das Wort "Gunst" ist eng verwandt mit dem Verb "gönnen" (jemandem etwas Gutes wünschen oder zugestehen) und dem Adjektiv "günstig" (vorteilhaft, preiswert).
- Die gemeinsame Wurzel liegt im Althochdeutschen "unst" (Gunst, Gnade), verwandt mit "unnan" (gönnen, gewähren).
Interessant:
- Der Ausdruck "jemandem seine Gunst schenken" betont den Aspekt des freiwilligen Gebens von Wohlwollen.
- "Gunst" kann auch subtil Machtverhältnisse ausdrücken, da oft eine höhergestellte Person Gunst gewährt.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Gunst?
Das deutsche Wort Gunst ist feminin. Der korrekte Artikel ist immer die: die Gunst. Es bedeutet Wohlwollen, Bevorzugung oder eine günstige Gelegenheit.