die  Benachteiligung

C1

Geschätztes CEFR-Niveau.

/bəˈnaxtɪlɪɡʊŋ/

🤔 Was genau ist eine Benachteiligung?

Die Benachteiligung (Substantiv, feminin) beschreibt den Zustand oder den Vorgang, bei dem eine Person oder eine Gruppe schlechter gestellt wird als andere. Es geht um einen Nachteil, eine ungerechte Behandlung oder Zurücksetzung. Dies kann in verschiedenen Lebensbereichen auftreten, wie im Beruf, in der Bildung oder im sozialen Miteinander.

Das Wort leitet sich vom Verb benachteiligen ab. Die Endung "-ung" signalisiert, dass es sich um ein feminines Substantiv handelt, daher immer die Benachteiligung.

Es gibt verschiedene Formen der Benachteiligung:

• Direkte Benachteiligung: Eine Person wird aufgrund eines bestimmten Merkmals (z.B. Herkunft, Geschlecht, Alter) direkt schlechter behandelt.
• Indirekte Benachteiligung: Eine scheinbar neutrale Regelung führt dazu, dass bestimmte Gruppen systematisch benachteiligt werden.

🚨 Achtung: Obwohl oft ähnlich verwendet, ist Benachteiligung nicht immer gleichbedeutend mit Diskriminierung. Diskriminierung bezieht sich spezifisch auf Benachteiligung aufgrund von gesetzlich geschützten Merkmalen.

Artikelregeln für der, die und das

🧐 Grammatik-Check: Die Benachteiligung im Detail

Das Substantiv "Benachteiligung" ist feminin. Der Artikel ist daher immer die.

📝 Beispiele zur Anwendung

1. Die systematische Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt ist ein Problem. (Nominativ Singular)
2. Wegen der Benachteiligung bei der Beförderung legte er Beschwerde ein. (Genitiv Singular)
3. Wir müssen dieser Benachteiligung entschieden entgegentreten. (Dativ Singular)
4. Er empfand die Situation als klare Benachteiligung. (Akkusativ Singular)
5. Im Laufe der Geschichte gab es viele Benachteiligungen verschiedener Gruppen. (Nominativ/Akkusativ Plural)

💡 Wann und wie verwendet man Benachteiligung?

"Benachteiligung" wird verwendet, um Situationen zu beschreiben, in denen Ungleichheit oder unfairer Nachteil herrscht. Typische Kontexte sind:

• ⚖️ Recht & Politik: Diskussionen über Gleichbehandlungsgesetze (z.B. das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz - AGG), soziale Gerechtigkeit und Diskriminierung.
• 🏢 Arbeitswelt: Ungleiche Bezahlung, mangelnde Aufstiegschancen, Mobbing.
• 🎓 Bildungswesen: Ungleiche Bildungschancen aufgrund sozialer Herkunft oder anderer Faktoren.
• 🤝 Soziales Miteinander: Ausgrenzung oder Schlechterstellung im Alltag.

Vergleich mit ähnlichen Wörtern:

• Diskriminierung: Oft synonym verwendet, aber rechtlich enger gefasst (bezogen auf spezifische Merkmale wie Alter, Geschlecht, Herkunft etc.). Jede Diskriminierung ist eine Benachteiligung, aber nicht jede Benachteiligung ist automatisch eine rechtlich relevante Diskriminierung.
• Nachteil: Allgemeiner Begriff für einen Mangel oder eine ungünstige Position. Benachteiligung betont oft den aktiven Prozess des Schlechterstellens oder den daraus resultierenden Zustand durch andere.
• Ungerechtigkeit: Breiterer Begriff, der moralische Aspekte von Fairness umfasst. Benachteiligung ist eine spezifische Form der Ungerechtigkeit.

🧠 Eselsbrücken für "die Benachteiligung"

Für den Artikel "die": Denke daran, dass viele abstrakte Substantive auf "-ung" feminin sind, wie die Hoffnung, die Meinung, die Achtung – und eben auch die Benachteiligung. Es ist wie die Ungerechtigkeit selbst – feminin.

Für die Bedeutung: Stell dir vor, jemand teilt einen Kuchen auf, aber du bekommst nur einen kleinen Teil, und das auch noch nach allen anderen („be-nach-teil-igung“). Du wirst also klar benachteiligt, bekommst den schlechteren Teil.

🔄 Ähnliche und gegensätzliche Begriffe

⚠️ Vorsicht: Wörter wie Unterschied oder Abweichung sind neutraler und bedeuten nicht automatisch eine Benachteiligung.

😂 Ein kleiner Scherz

Warum beschwert sich der linke Schuh nie über Benachteiligung?

Weil er weiß, dass er ohne den rechten Schuh auch nicht weit kommt! Sie brauchen einander für die Gleichberechtigung auf dem Gehweg. 😉

✍️ Ein kurzes Gedicht

Wo Schatten fällt, wo Licht sich scheut,
Entsteht die Not, die leise schreit.
Die Waage schwankt, nicht just im Lot,
Benachteiligung, ein bitter Brot.
Doch Mut erwacht, die Stimme klar,
Gegen Unrecht, Jahr für Jahr.

🧩 Wer oder was bin ich?

Ich habe keinen Körper, doch kann tief verletzen.
Ich teile die Menschen, statt sie wertzuschätzen.
Manchmal bin ich subtil, manchmal ganz direkt,
Im Gesetz steht geschrieben, dass man mich nicht bezweckt.
Ich bringe den einen Vorteil, dem andern nur Leid,
Ich bin das Gegenteil von Gerechtigkeit.

Wer oder was bin ich?

→ Die Benachteiligung

🌐 Weitere interessante Aspekte

Wortzusammensetzung:

Das Wort "Benachteiligung" setzt sich zusammen aus:

• be-: Ein Präfix, das oft eine Handlung an einem Objekt anzeigt (wie in bearbeiten, beurteilen).
• Nachteil: Der Kern des Wortes, bedeutet 'ungünstige Situation'.
• -ung: Ein Suffix, das Verben in Substantive umwandelt und meist Feminina bildet (wie bei Handlung, Meinung).

Rechtliche Relevanz:

In Deutschland ist der Schutz vor Benachteiligung (insbesondere Diskriminierung) im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verankert. Dieses Gesetz verbietet Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.