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die  Vertrauensfrage
C1
Geschätztes CEFR-Niveau.
/fɛɐ̯ˈtʁaʊ̯ənsˌfʁaːɡə/

🗳️ Was bedeutet "die Vertrauensfrage"?

Die Vertrauensfrage ist ein zentrales Instrument im parlamentarischen Regierungssystem Deutschlands, verankert in Artikel 68 des Grundgesetzes.

Primär bezeichnet es einen Antrag des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin an den Bundestag, ihm oder ihr das Vertrauen auszusprechen. Findet der Antrag keine Mehrheit der Mitglieder des Bundestages, kann der Bundespräsident auf Vorschlag des Kanzlers den Bundestag auflösen.

Im weiteren Sinne kann der Begriff auch außerhalb der Politik verwendet werden, um eine Situation zu beschreiben, in der das grundlegende Vertrauen in einer Beziehung oder Partnerschaft auf die Probe gestellt wird (z.B. in einer Geschäftsbeziehung oder Freundschaft). Diese Verwendung ist jedoch seltener.

⚠️ Wichtiger Hinweis: Die Vertrauensfrage ist nicht mit dem konstruktiven Misstrauensvotum (Artikel 67 GG) zu verwechseln, bei dem der Bundestag dem Kanzler das Misstrauen ausspricht und gleichzeitig einen Nachfolger wählt.

Artikelregeln für der, die und das

-e/-ee fast immer Femininum.

Es gibt viele -e-Substantive, sehr viele davon sind feminin, aber es gibt auch einige wichtige Ausnahmen.

Beispiele: die Akte · die Annahme · die Ansage · die Aussage · die Banane · die Behörde · die Biene · die Dusch...
⚠️ Ausnahmen: das Baguette · das Feature · das Release · der Abgeordnete · der Angehörige · der Angestellte · der ...

🧐 Grammatik unter der Lupe: Die Vertrauensfrage

Das Substantiv "Vertrauensfrage" ist feminin.

Deklination:

Singular (Einzahl)
FallArtikelSubstantiv
NominativdieVertrauensfrage
GenitivderVertrauensfrage
DativderVertrauensfrage
AkkusativdieVertrauensfrage
Plural (Mehrzahl)
FallArtikelSubstantiv
NominativdieVertrauensfragen
GenitivderVertrauensfragen
DativdenVertrauensfragen
AkkusativdieVertrauensfragen

📝 Beispiele im Satz

  • Der Bundeskanzler stellte die Vertrauensfrage im Parlament.
  • Die Ablehnung der Vertrauensfrage führte zu Neuwahlen.
  • Nach mehreren gescheiterten Projekten stand eine Art Vertrauensfrage zwischen den Geschäftspartnern im Raum.

🗣️ Verwendung im Kontext: Wann stellt man die Vertrauensfrage?

Der Begriff die Vertrauensfrage wird fast ausschließlich im politischen Kontext verwendet.

  • Hauptanwendung: Bezeichnung des parlamentarischen Verfahrens nach Art. 68 GG. Ein Kanzler stellt die Vertrauensfrage oft, um die eigene Regierungsmehrheit zu disziplinieren oder um den Weg für Neuwahlen freizumachen, wenn er keine stabile Mehrheit mehr hinter sich sieht.
  • Übertragene Bedeutung: Seltener kann es metaphorisch für eine entscheidende Prüfung des Vertrauens in nicht-politischen Beziehungen stehen. Hier klingt aber oft der politische Ursprung durch.
  • Abgrenzung: Es ist wichtig, sie vom Misstrauensvotum zu unterscheiden, das vom Parlament ausgeht und auf den Sturz des Kanzlers abzielt, während die Vertrauensfrage vom Kanzler selbst initiiert wird.

Die Vertrauensfrage ist ein mächtiges, aber auch riskantes politisches Instrument.

💡 Eselsbrücken zur Vertrauensfrage

Wie merkt man sich Artikel und Bedeutung?

Artikelmerkhilfe: Die meisten Nomen auf -e sind feminin, so auch die Frage. Da "Vertrauensfrage" auf "-frage" endet, erbt es den femininen Artikel: die Vertrauensfrage.

Bedeutungsmerkhilfe: Denk an Vertrauen + Frage. Es ist die ultimative Frage des Kanzlers an das Parlament: "Habt ihr noch Vertrauen in mich?". Das Ergebnis entscheidet über die Zukunft der Regierung.

🔄 Synonyme & Gegenteile

Ähnliche Begriffe (Synonyme im weiteren Sinne):

  • Vertrauensabstimmung: Ein allgemeinerer Begriff für eine Abstimmung über Vertrauen.
  • Vertrauensbeweis (indirekt): Wenn die Frage positiv beantwortet wird, ist das ein Vertrauensbeweis.
  • Abstimmung über den Kanzler: Umschreibung des Vorgangs.

Gegenteilige Begriffe/Verfahren:

  • Misstrauensvotum (konstruktiv): Das vom Parlament initiierte Verfahren zur Abwahl des Kanzlers (Art. 67 GG). Dies ist der direkte Gegenpart im politischen System.
  • Vertrauensentzug: Das Ergebnis einer gescheiterten Vertrauensfrage oder eines erfolgreichen Misstrauensvotums.

🚨 Vorsicht: Während ein Misstrauensvotum direkt auf die Abwahl zielt, kann eine Vertrauensfrage auch taktisch genutzt werden, um die Reihen zu schließen oder Neuwahlen herbeizuführen.

😂 Ein kleiner politischer Schmunzler

Fragt ein Abgeordneter den Kanzler: "Herr Kanzler, warum stellen Sie denn schon wieder die Vertrauensfrage?"
Antwortet der Kanzler: "Ich muss doch testen, ob mein Navi noch richtig funktioniert und mir den Weg zu Neuwahlen zeigt!" 😉

📜 Gedicht zur Lage

Der Kanzler steht, die Stirn in Falten,
die Mehrheit scheint ihm zu entgleiten.
Er muss die Macht nun neu gestalten,
will nicht im Chaos untergehen, scheitern.

Drum stellt er klar, mit ernstem Ton,
die Frage, die das Land bewegt:
"Habt ihr Vertrauen in Person und Thron?"
Die Vertrauensfrage, vorgelegt.

Ein Raunen geht durch den Plenarsaal,
die Spannung greifbar, dicht und schwer.
Das Ergebnis ist die Schicksalswahl,
Neuwahlen oder weiter mehr?

❓ Wer bin ich? Ein Rätsel

Ich bin eine Frage, doch kein Quiz im Spiel,
vom Kanzler gestellt, das ist sein Stil.
Scheitert die Antwort, wackelt der Thron,
Neuwahlen drohen als Konsequenz davon.

Ich prüfe die Treue im Hohen Haus,
bring' Klarheit oder das Regierungs-Aus.

Wer bin ich? ... Die Vertrauensfrage

🧩 Weitere Details: Wortstruktur & Geschichte

Wortzusammensetzung:

Das Wort "Vertrauensfrage" ist ein Kompositum, zusammengesetzt aus:

  • Vertrauen (Substantiv: Trust)
  • -s- (Fugen-s, ein Verbindungselement)
  • Frage (Substantiv: Question)

Es bedeutet also wörtlich eine "Frage des Vertrauens".

Historische Bedeutung:

Die Vertrauensfrage wurde in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland mehrmals gestellt, unter anderem von Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl und Gerhard Schröder. Jede dieser Situationen hatte weitreichende politische Folgen.

📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Vertrauensfrage?

Das Wort "Vertrauensfrage" ist feminin, der korrekte Artikel lautet die Vertrauensfrage (Plural: die Vertrauensfragen). Es bezeichnet hauptsächlich das parlamentarische Instrument des Bundeskanzlers, das Vertrauen des Bundestages zu erbitten.

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