die
Rüge
🧐 Was bedeutet "die Rüge"?
Die Rüge (Substantiv, feminin) bezeichnet eine formelle oder offizielle Zurechtweisung, einen Tadel oder eine Missbilligung. Sie wird oft in einem hierarchischen Verhältnis (z.B. am Arbeitsplatz, durch eine Behörde, in einem Verein) erteilt, um ein Fehlverhalten oder eine Pflichtverletzung zu beanstanden. Eine Rüge ist in der Regel ernster als eine einfache Kritik, aber weniger schwerwiegend als eine Abmahnung oder Strafe.
Es handelt sich um einen Ausdruck des Tadels, der darauf abzielt, auf ein Fehlverhalten aufmerksam zu machen und zu einer Verhaltensänderung aufzufordern.
- Formeller Tadel: Oft schriftlich, z.B. vom Vorgesetzten.
- Ausdruck der Missbilligung: Deutliches Zeichen, dass ein Verhalten nicht akzeptiert wird.
⚠️ Eine Rüge sollte nicht mit einer rechtlichen Abmahnung verwechselt werden, auch wenn sie im Arbeitskontext eine Vorstufe sein kann.
Artikelregeln für der, die und das
-e/-ee → fast immer Femininum.
Es gibt viele -e-Substantive, sehr viele davon sind feminin, aber es gibt auch einige wichtige Ausnahmen.
📝 Grammatik von "die Rüge" im Detail
Das Substantiv "Rüge" ist feminin. Der Artikel ist die.
Beispielsätze
- Der Mitarbeiter erhielt eine schriftliche Rüge für sein Zuspätkommen.
- Die wiederholten Rügen führten schließlich zur Kündigung.
- Wegen des Verstoßes gegen die Vereinsregeln wurde ihm eine Rüge erteilt.
- Eine öffentliche Rüge kann sehr unangenehm sein.
🗣️ Wie verwendet man "Rüge"?
"Die Rüge" wird hauptsächlich in formellen oder offiziellen Kontexten verwendet. Hier sind typische Anwendungsfälle:
- Arbeitswelt: Ein Vorgesetzter erteilt einem Mitarbeiter eine Rüge für Fehlverhalten oder schlechte Leistung.
- Behörden/Verwaltung: Eine Behörde kann eine Rüge aussprechen, wenn gegen Vorschriften verstoßen wurde.
- Vereine/Organisationen: Mitglieder können für Regelverstöße gerügt werden.
- Presse/Öffentlichkeit: Der Presserat kann eine Rüge gegen Medien aussprechen (z.B. öffentliche Rüge).
- Parlament: Abgeordnete können für ungebührliches Verhalten eine Rüge erhalten (Ordnungsruf).
Unterschied zu ähnlichen Wörtern:
- Kritik: Ist allgemeiner und kann auch positiv oder konstruktiv sein; oft informeller.
- Tadel: Ähnlich wie Rüge, aber vielleicht etwas weniger formell oder weniger schwerwiegend.
- Verweis: Oft synonym zu Rüge verwendet, kann aber auch einen strengeren, disziplinarischen Charakter haben (z.B. Schulverweis).
- Abmahnung: Ein rechtlich relevanter Schritt, insbesondere im Arbeitsrecht, der bei Wiederholung zu weiteren Konsequenzen (z.B. Kündigung) führen kann. Eine Rüge ist oft weniger formell als eine Abmahnung.
Man sagt oft "jemandem eine Rüge erteilen" oder "eine Rüge bekommen/erhalten".
💡 Merkhilfen für "die Rüge"
Artikelmerkhilfe: Viele deutsche Substantive, die auf -e enden und zwei Silben haben, sind feminin. Denk an: die Lampe, die Tasche, die Rose... und eben auch die Rüge.
Bedeutungsmerkhilfe: Stell dir vor, jemand sagt sehr streng "Ruhig jetzt!". Das klingt ein bisschen wie "Rüge" und ist auch eine Art Zurechtweisung. Oder denke daran, dass man sich nach einer Rüge oft "gerädert" fühlt – die Rüge rüttelt übel gegen dein Wohlbefinden.
🔄 Synonyme & Antonyme
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Tadel: Eine Zurechtweisung, oft etwas weniger formell.
- Verweis: Ähnlich, manchmal strenger (z.B. Schulverweis).
- Zurechtweisung: Allgemeiner Begriff für das Hinweisen auf Fehlverhalten.
- Missbilligung: Ausdruck von Ablehnung oder Unzufriedenheit.
- Beanstandung: Formelle Beschwerde oder Kritikpunkt.
- Maßregelung: Eine disziplinarische Maßnahme.
Antonyme (Gegenteil):
- Lob: Positive Anerkennung für eine Leistung oder ein Verhalten.
- Anerkennung: Würdigung, Respekt für etwas Geleistetes.
- Belobigung: Eine formelle oder offizielle Form des Lobs.
- Auszeichnung: Ehrung für besondere Verdienste.
- Ermutigung: Zuspruch, Unterstützung.
☝️ Achtung: Obwohl ähnlich, können die Konnotationen und der Grad der Formalität bei Synonymen variieren.
😂 Ein kleiner Witz
Warum hat der Chef dem Wecker eine Rüge erteilt?
Weil er immer zu spät dran war, ihn morgens zu wecken!
📜 Ein kurzes Gedicht zur Rüge
Ein Fehler schnell passiert,
Der Chef hat's registriert.
Ein Brief kommt angeflogen,
Man fühlt sich schwer betrogen.
Kein Lob, kein nettes Wort,
Die Rüge ist der neue Sport.
Man senkt den Kopf und denkt sich still:
Das nächste Mal ich's besser will!
🧩 Rätselzeit
Ich bin kein Lob, ich bin kein Preis,
Ich komme oft ganz offiziell und leis’ (oder laut!).
Für Fehler oder falsches Tun,
Lass' ich den Missetäter selten ruh'n.
Im Job, im Amt, im Verein,
Kann ich eine ernste Warnung sein.
Was bin ich?
Lösung: die Rüge
ℹ️ Weitere Informationen
Wortzusammensetzung/Herkunft:
Das Wort "Rüge" ist verwandt mit dem Verb "rügen", was so viel bedeutet wie tadeln, zurechtweisen oder beanstanden. Die Herkunft geht auf das mittelhochdeutsche "rüegen" zurück, was ursprünglich "anklagen" oder "anzeigen" bedeutete. Dies unterstreicht den oft formellen oder offiziellen Charakter einer Rüge.
Interessant:
- Im Presserecht gibt es die "öffentliche Rüge" durch den Deutschen Presserat als Sanktionsmittel bei Verstößen gegen den Pressekodex.
- Im parlamentarischen Bereich ist die Rüge (oft als "Ordnungsruf" bezeichnet) eine Maßnahme gegen Abgeordnete, die die Ordnung stören.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Rüge?
Das Wort "Rüge" ist ein feminines Substantiv. Der korrekte Artikel ist die. Es heißt also immer die Rüge (im Nominativ Singular).