die  Berufung

B2

Geschätztes CEFR-Niveau.

/bəˈʁuːfʊŋ/

📜 Was bedeutet "die Berufung"?

Das Wort die Berufung hat mehrere Bedeutungen:

• Innere Bestimmung / Lebensaufgabe: Dies beschreibt eine Tätigkeit oder Aufgabe, für die man sich stark hingezogen fühlt, oft als Lebenssinn empfunden. Es ist mehr als nur ein Job. Beispiel: Lehrer zu sein war seine Berufung.
• Rechtsmittel (juristisch): Im juristischen Kontext ist die Berufung ein Rechtsmittel, mit dem ein Urteil einer niedrigeren Instanz von einer höheren Instanz überprüft werden kann. Beispiel: Der Angeklagte legte Berufung gegen das Urteil ein.
• Ernennung zu einem Amt (seltener): Historisch oder in bestimmten Kontexten kann es auch die Ernennung oder der Ruf in ein Amt oder eine Position bedeuten. Beispiel: Die Berufung zum Professor an die Universität.

⚠️ Es ist wichtig, den Kontext zu beachten, um die richtige Bedeutung zu verstehen.

Artikelregeln für der, die und das

📊 Grammatik von "die Berufung"

Die Berufung ist ein feminines Substantiv. Der Plural lautet die Berufungen.

Deklination

Beispielsätze

1. (Bestimmung) Sie fand ihre Berufung in der Altenpflege.
2. (Rechtsmittel) Die Staatsanwaltschaft legte Berufung gegen den Freispruch ein.
3. (Ernennung) Seine Berufung an die renommierte Fakultät war eine große Ehre.

🗣️ Wie verwendet man "die Berufung"?

Die Verwendung von die Berufung hängt stark vom Kontext ab:

• Berufliche/Persönliche Berufung: Hier geht es um eine tiefe innere Überzeugung und Leidenschaft für eine Tätigkeit. Es unterscheidet sich von der Beruf (job, profession), der neutraler ist. Man kann einen Beruf haben, ohne ihn als Berufung zu empfinden. Sätze wie "seine Berufung finden/leben" sind typisch.
• Juristische Berufung: Dieser Begriff ist spezifisch für das Rechtssystem. Man spricht davon, "Berufung einzulegen" (to file an appeal) oder dass eine "Berufung stattgegeben/abgewiesen wird" (appeal is granted/rejected).
• Berufung in ein Amt: Dies wird meist im akademischen oder kirchlichen Umfeld verwendet (z.B. Berufung auf einen Lehrstuhl).

Es ist eher ein formelles oder gehobenes Wort, außer im juristischen Kontext, wo es ein fester Fachbegriff ist.

🧠 Merkhilfen für "die Berufung"

1. Artikelmerkhilfe: Substantive, die auf -ung enden, sind fast immer feminin (die). Denk an: die Übung, die Meinung, die Hoffnung, die Berufung.
2. Bedeutungsmerkhilfe: Das Wort enthält "rufen". Stell dir vor:
   • Jemand wird von innen zu etwas gerufen (innere Berufung/Bestimmung).
   • Man ruft ein höheres Gericht an (juristische Berufung).
   • Man wird zu einem Amt gerufen (Ernennung).

↔️ Synonyme & Antonyme

Ähnliche, aber potenziell irreführende Wörter:

• Der Beruf: Bezeichnet allgemein eine Erwerbstätigkeit oder Profession, nicht notwendigerweise mit der tiefen Bedeutung einer Berufung.

😂 Ein Witz zur Berufung

Richter: "Sie haben gegen das Urteil Berufung eingelegt. Was ist Ihr Grund?"
Angeklagter: "Nun, Herr Richter, ich dachte, wenn ich schon verurteilt werde, dann möchte ich wenigstens eine zweite Meinung einholen!"

✍️ Gedicht über die Berufung

Ein Ruf, ganz leis', tief in dir drin,
zeigt dir den Weg, den wahren Sinn.
Nicht nur ein Job, für Lohn und Geld,
das, was dich wirklich hält.

Manch einer ficht vor dem Gericht,
hofft auf ein milderes Gewicht.
Er legt sie ein, mit Mut und Kraft,
die Berufung, die vielleicht was schafft.

Ob Lebenswerk, ob Recht im Streit,
Die Berufung prägt die Lebenszeit.

❓ Rätsel

Ich kann ein Gefühl sein, tief und stark,
für eine Arbeit, einen Lebenspark.
Ich kann ein Weg sein, vor Gericht zu geh'n,
um ein Urteil neu zu übersteh'n.
Ich trage stets 'die' vor mir her,
sag, wer bin ich, bitte sehr?

Lösung: Die Berufung

💡 Sonstige Informationen

Wortzusammensetzung:

Das Wort Berufung ist abgeleitet vom Verb berufen.

• be-: Präfix
• rufen: Verb (rufen, to call)
• -ung: Suffix zur Bildung femininer Substantive, die oft einen Vorgang oder dessen Ergebnis bezeichnen.

Die Grundbedeutung von "rufen" schimmert in allen Bedeutungen durch: der innere Ruf (Bestimmung), das Anrufen eines höheren Gerichts (Rechtsmittel), der Ruf in ein Amt (Ernennung).