der
Appell
🗣️ Was steckt hinter dem Appell?
Der Appell (Substantiv, männlich) hat mehrere verwandte Bedeutungen:
- Aufruf / Bitte: Eine dringende Aufforderung oder Bitte an eine Person oder Gruppe, etwas zu tun oder zu unterlassen. Oft mit moralischem oder emotionalem Gewicht. Beispiel: Ein Appell an die Vernunft.
- Militärischer Befehl / Signal: Ein Signal (oft akustisch, z.B. durch eine Trompete) oder ein Befehl zum Antreten, Sammeln oder zur Überprüfung der Anwesenheit (Zählappell).
- Rechtsmittel (veraltet/spezifisch): In der Rechtssprache kann es (selten und eher historisch oder in spezifischen Kontexten wie dem Kirchenrecht) auch ein Rechtsmittel, eine Berufung gegen ein Urteil bedeuten (Appellation). Im modernen deutschen Recht spricht man eher von Berufung oder Revision.
⚠️ Die häufigsten Bedeutungen im Alltag sind der Aufruf/die Bitte und der militärische Appell.
📜 Grammatik des Appells: Wie man ihn beugt
Das Substantiv "der Appell" ist männlich. Hier ist die Deklination:
Singular (Einzahl)
Fall | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | der | Appell |
Genitiv | des | Appell(e)s |
Dativ | dem | Appell(e) |
Akkusativ | den | Appell |
Plural (Mehrzahl)
Fall | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | die | Appelle |
Genitiv | der | Appelle |
Dativ | den | Appellen |
Akkusativ | die | Appelle |
Beispielsätze
- Der Präsident richtete einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung. (Nominativ Singular - Bedeutung: Aufruf)
- Die Wirkung des Appells war sofort spürbar. (Genitiv Singular - Bedeutung: Aufruf)
- Wir folgen dem Appell zur Solidarität. (Dativ Singular - Bedeutung: Aufruf)
- Jeden Morgen hörten die Soldaten den Appell zum Antreten. (Akkusativ Singular - Bedeutung: militärisches Signal)
- Die wiederholten Appelle der Umweltschützer fanden Gehör. (Nominativ Plural - Bedeutung: Aufrufe)
🎯 Wann und wie benutzt man 'der Appell'?
Kontexte für "der Appell":
- Moralische oder ethische Aufrufe: Oft in Reden, Artikeln oder Kampagnen verwendet, um an das Gewissen oder Verantwortungsgefühl zu appellieren. Z.B. ein Appell für Frieden, ein Appell zur Nächstenliebe.
- Dringende Bitten: Wenn eine Situation schnelles Handeln erfordert. Z.B. ein letzter Appell vor Ablauf der Frist.
- Militär / Organisationen: Im militärischen Kontext für das Sammeln oder die Anwesenheitskontrolle (Zählappell). Auch in ähnlichen hierarchischen Organisationen (z.B. Pfadfinder) denkbar.
- Politik: Politiker nutzen Appelle, um Unterstützung für Initiativen zu gewinnen oder zu Handlungen aufzurufen.
- Bitte: Eine Bitte ist oft weniger formell und weniger dringlich als ein Appell.
- Aufforderung: Kann neutraler oder befehlender sein als ein Appell, der oft an Emotionen oder Moral gerichtet ist.
- Mahnung: Betont eher eine Warnung oder Erinnerung an eine Pflicht.
Der Begriff "Appell" trägt oft eine gewisse Feierlichkeit oder Dringlichkeit in sich.
🧠 Eselsbrücken für den Appell
Artikel-Merkhilfe (der)
Stell dir einen starken General vor – DER General – der einen lauten Appell ruft. Der Ruf ist männlich und stark, genau wie der Artikel.
Bedeutungs-Merkhilfe
"Appell" klingt ein bisschen wie das englische "appeal" (was ebenfalls 'Appell' oder 'Reiz' bedeuten kann) oder wie das Läuten einer Glocke (wie 'a bell'). Beides ruft Aufmerksamkeit oder eine Reaktion hervor – ein Ruf (militärisch) oder ein Aufruf/Bitte (moralisch).
↔️ Appell: Gleiches & Gegenteiliges
Synonyme (Ähnliche Wörter)
- Aufruf: Sehr ähnlich, oft austauschbar für die Bedeutung 'Bitte/Aufforderung'.
- Bitte: Weniger formell, weniger dringlich.
- Aufforderung: Kann neutraler oder befehlender sein.
- Mahnung: Mit warnendem Unterton.
- Zählappell: Spezifisch für die Anwesenheitskontrolle (Militär etc.).
- Aufgebot: Eher für das Einberufen von Personen (z.B. zum Militärdienst).
- Gesuch: Formelle Bitte, oft schriftlich.
🚨 Vorsicht bei Appellation: Obwohl verwandt, bezeichnet dies im modernen Deutsch spezifisch das Rechtsmittel der Berufung und wird selten synonym zu 'Appell' im Sinne von Aufruf verwendet.
😂 Ein kleiner Scherz zum Appell
Fragt der General den neuen Rekruten beim Appell: "Name?"
Rekrut: "Schmidt, Herr General!"
General: "Alter?"
Rekrut: "Nein, Herr General, nicht Alter. Schmidt!"
🎤 Ein Gedicht über den Appell
Der Hauptmann ruft, es klingt so hell,
zum morgendlichen Zählappell.
Die Truppe steht, ganz schnell, ganz schnell,
bereit auf seinen Ruf, den Appell.
Doch auch im Leben, leis' und grell,
hört man manch dringenden Appell:
Für Frieden, Freundschaft, aktuell,
ein Ruf ans Herz, ein Appell.
❓ Rätselzeit: Was ist der Appell?
Ich bin ein Ruf, mal laut, mal leise,
im Militär auf meine Weise.
Ich kann auch eine Bitte sein,
richt' mich an Groß und auch an Klein.
Moralisch oft, mit ernstem Ton,
man folgt mir oder ignoriert mich schon.
Was bin ich?
Lösung: Der Appell
🧐 Mehr Wissenswertes zum Appell
- Etymologie: Das Wort "Appell" stammt vom französischen Wort "appel" ab, was "Ruf" oder "Anruf" bedeutet. Es geht zurück auf das lateinische Verb "appellare" (anrufen, nennen, sich an jemanden wenden).
- Wortzusammensetzungen: Es gibt einige interessante Zusammensetzungen:
- Zählappell: Der Appell zur Überprüfung der Anwesenheit.
- Moralappell: Ein Appell, der an die Moral oder das Gewissen gerichtet ist.
- Weckappell: Das Signal zum Aufstehen (militärisch).
- Schlussappell: Ein abschließender Aufruf oder eine Zusammenfassung.
Zusammenfassung: Der, die oder das Appell?
Das Wort "Appell" ist männlich, also heißt es korrekt der Appell. Es bezeichnet einen dringenden Aufruf, eine Bitte oder ein militärisches Signal/Antreten.