die
Pleite
💸 Was bedeutet "die Pleite"?
Die Pleite (Substantiv, feminin) bezeichnet umgangssprachlich den Zustand der Zahlungsunfähigkeit oder den finanziellen Ruin einer Person oder eines Unternehmens. Es ist ein Synonym für Bankrott oder Insolvenz, wird aber oft auch im privaten Kontext verwendet, wenn jemand kein Geld mehr hat.
- Bedeutung 1: Der finanzielle Zusammenbruch, der Bankrott (eines Unternehmens oder einer Person). Beispiel: Die Firma stand kurz vor der Pleite.
- Bedeutung 2: Der Zustand, kein Geld (mehr) zu haben (einer Privatperson). Beispiel: Nach dem teuren Urlaub war ich pleite.
- Bedeutung 3 (seltener, übertragen): Ein Misserfolg, ein Fiasko. Beispiel: Das Projekt war eine einzige Pleite.
🚨 Wichtig: Obwohl oft synonym verwendet, ist "Pleite" umgangssprachlicher als die offiziellen Begriffe "Insolvenz" oder "Bankrott", besonders im Unternehmenskontext.
Artikelregeln für der, die und das
-e/-ee → fast immer Femininum.
Es gibt viele -e-Substantive, sehr viele davon sind feminin, aber es gibt auch einige wichtige Ausnahmen.
🧐 Grammatik von "die Pleite"
"Pleite" ist ein feminines Substantiv. Es wird meist im Singular verwendet, da es oft einen Zustand oder ein Ereignis beschreibt. Der Plural ("die Pleiten") ist möglich, aber seltener und bezieht sich dann auf mehrere Fälle von Bankrott oder Misserfolg.
Deklination (Singular)
Fall | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | die | Pleite |
Genitiv | der | Pleite |
Dativ | der | Pleite |
Akkusativ | die | Pleite |
📝 Beispielsätze
- Die Pleite des Unternehmens kam für viele überraschend. (Nominativ)
- Trotz der drohenden Pleite gab der Chef nicht auf. (Genitiv)
- Man konnte der Firma die nahende Pleite ansehen. (Dativ)
- Er versuchte, die Pleite abzuwenden. (Akkusativ)
- Nach dem Casinobesuch war er komplett pleite. (Adjektivische Verwendung, umgangssprachlich)
Hinweis: Das Wort "pleite" kann auch adjektivisch verwendet werden (z.B. "ich bin pleite"). In diesem Fall wird es nicht dekliniert.
💡 Wie verwendet man "die Pleite"?
"Die Pleite" ist ein gängiges Wort in Gesprächen über Finanzen, sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich. Es hat eine eher negative Konnotation.
- Kontext: Wirtschaftsnachrichten, Diskussionen über Unternehmensinsolvenzen, private Gespräche über Geldmangel.
- Umgangssprache: Besonders die adjektivische Form "pleite sein" ist sehr umgangssprachlich. "Ich bin pleite" bedeutet "Ich habe kein Geld".
- Redewendungen:
- Pleite machen / gehen: Bankrottgehen, insolvent werden. Beispiel: Die Bäckerei musste letztes Jahr Pleite machen.
- Eine Pleite erleben: Einen finanziellen Misserfolg oder auch allgemeiner einen Reinfall erleben. Beispiel: Mit dieser Investition hat er eine böse Pleite erlebt.
- Abgrenzung: Während "Insolvenz" der formelle juristische Begriff für die Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens ist, ist "Pleite" informeller und kann sich auch auf Privatpersonen oder sogar auf allgemeine Misserfolge beziehen.
🧠 Eselsbrücken für "die Pleite"
Artikelmerkhilfe: Stell dir vor, die Fieberkurve eines Unternehmens zeigt steil nach unten – die Firma hat Fieber und steht vor der Pleite. (Die Endung -e bei vielen femininen Nomen hilft hier auch).
Bedeutungsmerkhilfe: Wenn das Geld "pleite" geht, ist es, als würde es fliehen (das Wort stammt eventuell vom jiddischen 'plejte' = Flucht). Das Konto ist leer – das Geld ist geflohen.
↔️ Synonyme und Antonyme
Synonyme (Ähnliche Bedeutung):
- Bankrott (der): Finanzieller Zusammenbruch, oft formeller als Pleite.
- Insolvenz (die): Juristischer Begriff für Zahlungsunfähigkeit.
- Zahlungsunfähigkeit (die): Unfähigkeit, fällige Zahlungen zu leisten.
- Konkurs (der): Veralteter Begriff für Insolvenzverfahren.
- Ruin (der): Finanzieller oder allgemeiner Untergang.
- Fiasko (das): Misserfolg, Reinfall (auch nicht-finanziell).
Antonyme (Gegenteilige Bedeutung):
- Erfolg (der): Gelingen, positives Ergebnis.
- Reichtum (der): Großer Besitz, Wohlstand.
- Wohlstand (der): Materielle Sicherheit, gutes Auskommen.
- Liquidität (die): Zahlungsfähigkeit, Verfügbarkeit flüssiger Mittel.
- Prosperität (die): Wirtschaftlicher Aufschwung, Blütezeit.
⚠️ Ähnliche Wörter:
😂 Ein kleiner Witz
Fragt der eine Unternehmer den anderen: "Wie schaffst du es, nachts ruhig zu schlafen, obwohl du kurz vor der Pleite stehst?"
Antwortet der andere: "Ganz einfach. Ich schlafe tagsüber!"
📜 Gedicht zur Pleite
Das Konto leer, die Kasse klamm,
es trifft den Herrn, es trifft die Damm'.
Die Firma wankt, das Geld ist fort,
an diesem traurig' Finanzort.
Man nennt es Krise, Ruin, Bankrott,
doch umgangssprachlich, kurz und flott,
wenn nichts mehr geht und alles flieht,
man von der großen Pleite spricht.
❓ Rätsel
Ich bin das Ende mancher Reise,
im Geschäft auf leise Weise.
Mal treff' ich Firmen, mal privat,
wenn Geld fehlt für die nächste Tat.
Mein Name klingt ein bisschen flott,
doch bringe ich oft Spott.
Was bin ich?
(Lösung: die Pleite)
🧩 Weitere Informationen
Wortherkunft: Das Wort "Pleite" stammt wahrscheinlich aus dem Rotwelschen (einer Gaunersprache) und geht auf das westjiddische Wort "plejte" (פליטה) zurück, was "Flucht" oder "Entkommen" bedeutet. Die Bedeutung übertrug sich auf das "Fliehen" vor Gläubigern und schließlich auf den Zustand des Bankrotts selbst.
Verbreitung: Ein sehr gebräuchliches Wort im deutschen Sprachraum, auch in Österreich und der Schweiz.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Pleite?
Das Wort "Pleite" für Bankrott oder Zahlungsunfähigkeit ist feminin. Der korrekte Artikel ist die. Beispiel: Die Pleite der Bank war ein Schock. Umgangssprachlich wird "pleite" auch als Adjektiv verwendet (Ich bin pleite).