der  Konkurs

B2

Geschätztes CEFR-Niveau.

/kɔnˈkuʁs/

💰 Was bedeutet 'der Konkurs'?

Der Konkurs (Substantiv, maskulin) bezeichnet die Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens oder einer Privatperson. Es ist der Zustand, in dem ein Schuldner seine fälligen Zahlungsverpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern nicht mehr erfüllen kann. Das darauf folgende rechtliche Verfahren wird als Konkursverfahren oder heute meist als Insolvenzverfahren bezeichnet. Ziel ist es, das verbleibende Vermögen des Schuldners gerecht unter den Gläubigern aufzuteilen oder das Unternehmen zu sanieren.

🚨 Früher war 'Konkurs' der gängige Rechtsbegriff, heute wird in Deutschland offiziell der Begriff Insolvenz verwendet (geregelt in der Insolvenzordnung - InsO). Umgangssprachlich werden 'Konkurs' und 'Pleite' jedoch weiterhin häufig synonym gebraucht.

🧐 Grammatik im Detail: Der Konkurs

Das Wort 'Konkurs' ist ein maskulines Substantiv. Es wird hauptsächlich im Singular verwendet. Der Plural 'die Konkurse' ist selten und bezieht sich meist auf mehrere einzelne Konkursverfahren.

Deklination Singular

Deklination Plural (selten)

💡 Beispiele

1. Das Unternehmen musste leider Konkurs anmelden.
2. Der Richter eröffnete das Konkursverfahren.
3. Viele Gläubiger meldeten ihre Forderungen im Konkurs an.
4. Die Angst vor dem Konkurs war groß.
5. Die Zahl der Konkurse ist in diesem Jahr gestiegen. (Plural)

💬 Wie verwendet man 'Konkurs'?

Der Begriff 'Konkurs' wird hauptsächlich im wirtschaftlichen und rechtlichen Kontext verwendet. Obwohl der offizielle juristische Terminus heute 'Insolvenz' lautet, ist 'Konkurs' im allgemeinen Sprachgebrauch und in den Medien immer noch sehr präsent.

• Formeller Kontext: In älteren juristischen Texten oder historischen Betrachtungen.
• Umgangssprachlicher Kontext: Oft synonym mit 'Pleite' oder 'Bankrott' verwendet, um das Scheitern eines Unternehmens oder einer Person zu beschreiben (z.B. "Die Firma ist in Konkurs gegangen.").
• Feste Wendungen: "Konkurs anmelden", "in Konkurs gehen", "Konkursmasse" (das Vermögen des Schuldners), "Konkursverwalter" (heute Insolvenzverwalter).

Vergleich:

• Insolvenz: Der moderne, rechtlich korrekte Oberbegriff für Zahlungsunfähigkeit und/oder Überschuldung. Umfasst auch Sanierungsmöglichkeiten.
• Pleite: Sehr umgangssprachlich für Zahlungsunfähigkeit, oft mit negativer Konnotation.
• Bankrott: Ähnlich wie Konkurs, oft auch im Zusammenhang mit persönlicher finanzieller Zerrüttung verwendet. Stammt aus dem Italienischen ("banca rotta" - zerbrochene Bank/Tisch des Geldwechslers).

🧠 Eselsbrücken zum Merken

Artikel 'der': Stell dir den großen, schweren Gerichtshammer vor, der den Konkurs offiziell besiegelt. Ein starkes, finales Ereignis – 'der' Konkurs.

Bedeutung 'Zahlungsunfähigkeit': Denk an 'Kon-Kurs'. Der wirtschaftliche Kurs des Unternehmens ist kon-traproduktiv oder am Ende ('kon' = gegen/fertig). Der Kurs führt in den Ruin.

🔄 Synonyme & Antonyme

⚠️ Ähnliche, aber andere Wörter:

• Konkurrenz: Wettbewerb zwischen Unternehmen oder Personen. Klingt ähnlich, hat aber eine völlig andere Bedeutung.

😂 Ein kleiner Scherz

Fragt der Richter den Angeklagten: "Warum haben Sie die Bank überfallen?"
Antwortet der Angeklagte: "Sie hat angefangen! Sie hat mir zuerst mit Konkurs gedroht!"

📜 Gedicht über den Konkurs

Die Kassen leer, die Schulden schwer,
kein Ausweg scheint zu finden mehr.
Der Hammer fällt, das Siegel drauf,
es endet der Geschäfteslauf.
Der Konkurs klopft an die Tür,
nichts bleibt, wie es gewesen hier.
Ein harter Schnitt, ein bitt'res Los,
die Firma ist die Sorgen los?

❓ Rätsel

Ich bin ein Ende, oft beklagt,
wenn Zahlen lügen, unverzagt.
Ich komme, wenn das Geld verfällt,
und Gläubiger auf Listen stellt.
Man meldet mich beim Amte an,
bevor man nichts mehr zahlen kann.

Was bin ich?

Lösung: Der Konkurs

🌐 Weitere Informationen

Wortherkunft (Etymologie): Das Wort 'Konkurs' stammt vom lateinischen concursus ab, was 'Zusammenlauf' bedeutet. Im juristischen Sinne bezog es sich ursprünglich auf den 'Zusammenlauf der Gläubiger' (concursus creditorum), die ihre Forderungen beim Schuldner geltend machten.

Historisch: Die Konkursordnung (KO) von 1877 regelte das Verfahren in Deutschland bis zur Einführung der Insolvenzordnung (InsO) im Jahr 1999. Die InsO verfolgt stärker das Ziel der Sanierung des Unternehmens oder der Restschuldbefreiung für Privatpersonen.