das
Scheitern
🤔 Was genau bedeutet "das Scheitern"?
Das Scheitern ist ein Substantiv im Deutschen und bezeichnet den Misserfolg oder das Nichtgelingen eines Vorhabens, Plans, einer Prüfung oder einer Bemühung. Es ist die Substantivierung des Verbs scheitern (fehlschlagen, misslingen).
Es handelt sich um ein Abstraktum, das den Zustand oder den Prozess des Misslingens beschreibt. Da es ein abstraktes Konzept ist, wird es meistens im Singular verwendet.
Beispiele für Situationen, in denen von "Scheitern" gesprochen wird:
- Ein Projekt, das nicht erfolgreich abgeschlossen wird.
- Eine Beziehung, die endet.
- Eine Prüfung, die nicht bestanden wird.
- Ein Unternehmen, das Insolvenz anmeldet.
⚠️ Es hat eine generell negative Konnotation, wird aber in modernen Kontexten (z.B. Start-up-Kultur) manchmal auch als notwendiger Schritt zum Lernen und zur späteren Verbesserung gesehen.
Artikelregeln für der, die und das
Deverbale Nomen → immer Neutrum.
Es handelt sich um Nomen, die von Verben abgeleitet sind. Sie werden auch Verbalsubstantive oder Verbalnomen genannt.
🧐 Grammatik unter der Lupe: Deklination von Scheitern
Das Scheitern ist ein sächliches (neutrales) Substantiv. Es wird in der Regel nur im Singular verwendet, da es ein abstraktes Konzept beschreibt. Die Deklination folgt dem Muster starker Substantive.
Singular
Fall | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | das | Scheitern |
Genitiv | des | Scheiterns |
Dativ | dem | Scheitern |
Akkusativ | das | Scheitern |
Ein Plural ("die Scheitern") ist sehr ungebräuchlich und würde nur in sehr spezifischen, oft philosophischen oder literarischen Kontexten verwendet, um verschiedene Arten oder Instanzen des Scheiterns zu bezeichnen. Im Alltag kommt er praktisch nicht vor.
Beispielsätze
- Das Scheitern des Projekts war für alle eine Enttäuschung. (Nominativ)
- Trotz des drohenden Scheiterns gaben sie nicht auf. (Genitiv)
- Er musste sich nach dem Scheitern neu orientieren. (Dativ)
- Sie akzeptierte das Scheitern als Teil des Lernprozesses. (Akkusativ)
- Das Projekt ist am Widerstand der Anwohner gescheitert. (Verbform mit Präposition 'an' + Dativ)
💡 Wie wird "das Scheitern" verwendet?
Das Scheitern wird verwendet, um das Ergebnis oder den Prozess eines Misserfolgs zu beschreiben. Es kann sich auf verschiedenste Bereiche beziehen:
- Beruflich/Akademisch: Das Scheitern eines Projekts, einer Prüfung, einer Bewerbung, eines Experiments.
- Persönlich: Das Scheitern einer Beziehung, eines persönlichen Ziels, eines Versuchs, eine schlechte Gewohnheit abzulegen.
- Gesellschaftlich/Politisch: Das Scheitern von Verhandlungen, Reformen, einer politischen Bewegung.
Häufig wird es mit Präpositionen verwendet, besonders in Verbindung mit dem Verb scheitern an (+ Dativ), um den Grund des Scheiterns anzugeben:
- Das Scheitern an den hohen Anforderungen.
- Das Scheitern an mangelnder Finanzierung.
Im Vergleich zu Synonymen wie Misserfolg oder Fehlschlag kann Scheitern oft einen endgültigeren oder schwerwiegenderen Charakter haben, obwohl die Wörter häufig austauschbar sind. Niederlage wird eher im Kontext von Wettbewerb oder Kampf verwendet.
🧠 Eselsbrücken zum Merken
Artikel "das" merken
Viele abstrakte Substantive, die von Verben abgeleitet sind (wie hier scheitern -> das Scheitern), sind sächlich (das). Denk an: das Leben, das Denken, das Lesen, das Scheitern. Es ist etwas Abstraktes, daher "das".
Bedeutung "Failure" merken
Stell dir vor, wie etwas Zerbrechliches (wie eine Scheibe) auf den Boden fällt und zerscheitert – es ist kaputt, ein Misserfolg. Scheitern klingt wie zerscheittern – etwas geht kaputt, misslingt.
🔄 Synonyme & Antonyme für Scheitern
Synonyme (Ähnliche Bedeutung)
- Der Misserfolg: Sehr häufiges Synonym, oft austauschbar mit Scheitern.
- Der Fehlschlag: Betont oft ein einzelnes, fehlgeschlagenes Ereignis oder einen Versuch.
- Die Niederlage: Eher im Kontext von Wettbewerb, Kampf oder Auseinandersetzung.
- Das Fiasko: Ein totales, oft peinliches Scheitern.
- Der Reinfall: Umgangssprachlich für einen Misserfolg, oft verbunden mit Enttäuschung.
Ähnliche, aber irreführende Wörter
- Scheitel (der): Haarscheitel oder Gipfelpunkt (z.B. einer Welle).
- Scheiterhaufen (der): Holzstoß zur Verbrennung, historisch für Hinrichtungen.
- scheu (Adjektiv): Ängstlich, zurückhaltend.
😂 Ein kleiner Scherz
Warum hat der Besen beim Rennen verloren?
Weil er immer nur kehrt gemacht hat!
(Okay, nicht direkt über "Scheitern", aber über das Nicht-Ankommen... 😉)
📜 Gedicht zum Thema
Manchmal plant man groß und weit,
strebt nach Ziel in Emsigkeit.
Doch kommt der Wind, die raue See,
tut das Scheitern bitter weh.
Doch aus dem Staub, dem Fall, dem Schmerz,
wächst oft ein neues, starkes Herz.
Man lernt, steht auf, versucht es neu,
bleibt seiner Hoffnung dennoch treu.
❓ Rätselzeit
Ich bin das Ende mancher Müh',
das Gegenteil von Utopie.
Mal laut, mal leise komm ich her,
mach Pläne zunicht', fall oft schwer.
Ich bin kein Sieg, kein großer Fund,
man lernt aus mir zu mancher Stund'.
Was bin ich?
(Lösung: das Scheitern)
🌐 Weitere interessante Aspekte
- Wortbildung: das Scheitern ist eine Substantivierung (Nominalisierung) des Verbs scheitern. Solche Substantivierungen sind im Deutschen immer sächlich (das).
- Verb: Das zugehörige Verb scheitern wird oft mit der Präposition an + Dativ verwendet, um den Grund des Misserfolgs anzugeben: "Er ist an der Aufgabe gescheitert."
- Kulturelle Sicht: Die Wahrnehmung des Scheiterns unterscheidet sich kulturell. Während es in manchen Kulturen stark stigmatisiert ist, wird es in anderen (z.B. oft in der US-amerikanischen Start-up-Szene) als notwendiger Teil des Innovations- und Lernprozesses angesehen ("Fail fast, fail often").
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Scheitern?
Das Wort "Scheitern" für Misserfolg oder Fehlschlag ist immer sächlich. Die korrekte Form lautet: das Scheitern.