der
Verdacht
🤔 Was genau bedeutet 'der Verdacht'?
Der Verdacht (Substantiv, maskulin) beschreibt eine Vermutung oder ein Misstrauen, dass jemand etwas Unrechtes oder Negatives getan hat oder dass ein unerwünschter Zustand eingetreten ist oder eintreten könnte. Es handelt sich oft um eine Annahme, die noch nicht durch Beweise gesichert ist.
Ein Verdacht kann vage sein oder sich auf konkrete Anhaltspunkte stützen (Verdachtsmomente).
- Bedeutung 1: Vermutung einer Schuld oder einer negativen Tatsache (z.B. Der Verdacht des Diebstahls fiel auf ihn.)
- Bedeutung 2: Eine Ahnung oder Befürchtung (z.B. Ich habe den Verdacht, dass der Zug Verspätung hat.)
⚠️ Achtung: Ein Verdacht ist keine Gewissheit!
🧐 Grammatik von Verdacht im Detail
Das Substantiv 'Verdacht' ist maskulin. Der Artikel ist der.
Deklination Singular
Fall | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | der | Verdacht |
Genitiv | des | Verdacht(e)s |
Dativ | dem | Verdacht(e) |
Akkusativ | den | Verdacht |
Deklination Plural
Der Plural 'die Verdachte' ist sehr selten. Häufiger wird der Plural umschrieben oder es werden 'die Verdachtsmomente' (die Anhaltspunkte für einen Verdacht) verwendet.
Fall | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | die | Verdachte |
Genitiv | der | Verdachte |
Dativ | den | Verdachten |
Akkusativ | die | Verdachte |
Beispielsätze
- Der Verdacht gegen den Nachbarn erwies sich als unbegründet.
- Sie äußerte ihren Verdacht sehr vorsichtig.
- Aufgrund des dringenden Verdachts wurde ein Haftbefehl erlassen.
- Ich hege den Verdacht, dass hier etwas nicht stimmt.
💬 Wie verwendet man 'Verdacht'? Typische Fälle
'Verdacht' wird häufig in Kontexten verwendet, die mit Unsicherheit, Misstrauen, Kriminalität oder negativen Annahmen zu tun haben.
Typische Wendungen:
- unter Verdacht stehen: Verdächtigt werden (Er stand unter Verdacht, die Informationen weitergegeben zu haben.)
- Verdacht schöpfen/hegen: Anfangen, etwas zu vermuten oder misstrauisch zu werden (Als er die zerbrochene Vase sah, schöpfte er Verdacht.)
- jmdn. in Verdacht haben: Jemanden verdächtigen (Die Polizei hatte ihn schon länger in Verdacht.)
- ein Verdacht erhärtet sich: Es gibt mehr Anzeichen dafür, dass die Vermutung stimmt.
- ein Verdacht bestätigt sich: Die Vermutung erweist sich als wahr.
- ein Verdacht zerschlägt sich: Die Vermutung erweist sich als falsch.
- auf Verdacht: Ohne sichere Kenntnis, nur aufgrund einer Vermutung (Er kaufte das Medikament auf Verdacht.)
- dringender Verdacht: Starker, auf konkreten Anhaltspunkten basierender Verdacht (oft im juristischen Kontext).
- begründeter Verdacht: Ein Verdacht, für den es nachvollziehbare Gründe gibt.
Abgrenzung:
Der Verdacht ist stärker und negativer als eine neutrale Vermutung oder Annahme. Es impliziert oft ein Fehlverhalten oder etwas Unerwünschtes. Der Argwohn ist dem Verdacht sehr ähnlich, betont aber noch stärker das tief sitzende Misstrauen.
💡 Eselsbrücken für 'der Verdacht'
Artikel-Merkspruch: Stell dir vor: DER Detektiv hat einen Verdacht. (Detektiv ist maskulin, das hilft beim Artikel 'der').
Bedeutungs-Merkspruch: Das Wort klingt wie 'verkehrt gedacht'. Man denkt etwas über jemanden oder eine Situation, aber es ist vielleicht (noch) nicht die Wahrheit – eine Art 'verkehrter' oder unbestätigter Gedanke, oft negativ.
🔄 Ähnlich und Gegensätzlich: Synonyme & Antonyme
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
Antonyme (gegensätzliche Bedeutung):
- Vertrauen: Feste Überzeugung von der Richtigkeit oder Redlichkeit einer Person/Sache.
- Gewissheit: Zustand des Sicherseins, keine Zweifel haben.
- Sicherheit: Gefühl des Geschütztseins; auch: Zustand ohne Zweifel.
- Beweis: Fakt oder Umstand, der eine Behauptung belegt.
- Unschuldsvermutung: Rechtlicher Grundsatz, dass jemand als unschuldig gilt, bis die Schuld bewiesen ist (Gegenteil des Handelns aufgrund von Verdacht).
Ähnliche, aber irreführende Wörter:
- Verdikt (das): Urteil, Richterspruch. Klingt ähnlich, hat aber eine andere Bedeutung.
- Verzicht (der): Freiwilliges Aufgeben von etwas.
😄 Ein kleiner Scherz
Warum nehmen Skelette nie an Partys teil?
Sie haben niemanden zum Hingehen und immer den Verdacht, dass etwas faul ist! 🦴
✒️ Verdacht in Versen
Ein leiser Zweifel, kühl und schwer,
schleicht sich ins Herz, kommt von weit her.
Ist's Wahrheit oder falscher Schein?
Der Verdacht lässt dich nie allein.
Er nagt und bohrt, lässt keine Ruh,
flüstert dir leise Fragen zu.
Ein Schatten nur, doch voller Macht,
hat schon so manchen Fall gebracht.
❓ Rätselzeit
Ich bin ein Gefühl, oft unbequem,
lass dich an Wahrheit zweifeln, jäh und extrem.
Ich brauche keinen Beweis, um zu entstehen,
kann Freundschaften und Vertrauen verwehen.
Der Detektiv hegt mich gar gern,
der Richter hält mich lieber fern (bis Beweise kommen nah).
Was bin ich?
Lösung: Der Verdacht
⚙️ Wort-Werkstatt und Wissenswertes
Wortzusammensetzung:
Das Wort 'Verdacht' setzt sich zusammen aus der Vorsilbe ver- und einem Stamm, der mit denken verwandt ist (vgl. Präteritum dachte, Partizip II gedacht). Die Vorsilbe 'ver-' kann hier eine negative oder intensive Konnotation haben, ähnlich wie in 'verlieren' oder 'verurteilen'. Ein 'Verdacht' ist also quasi ein 'intensives Denken' in eine bestimmte, oft negative Richtung oder ein 'falsches Denken' im Sinne von 'noch nicht bewiesen'.
Verwandte Wörter:
- verdächtig (Adjektiv): Misstrauen erweckend (ein verdächtiges Geräusch)
- verdächtigen (Verb): Jemanden in Verdacht haben (Er verdächtigte sie des Betrugs.)
- Verdächtigung (die): Die Handlung des Verdächtigens oder die Äußerung eines Verdachts.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Verdacht?
Das deutsche Wort Verdacht ist maskulin: der Verdacht. Der Genitiv lautet des Verdachts oder des Verdachtes. Der Plural die Verdachte ist sehr selten; häufiger verwendet man die Verdachtsmomente für 'Gründe für einen Verdacht'.