der  Argwohn

C1

Geschätztes CEFR-Niveau.

/ˈaʁkvoːn/

🤔 Was genau bedeutet 'der Argwohn'?

Der Argwohn bezeichnet ein tief sitzendes, oft unbegründetes Misstrauen oder einen nagenden Verdacht gegenüber einer Person, deren Absichten oder einer Situation. Es ist ein Gefühl der Skepsis und des Zweifels, das über bloße Vorsicht hinausgeht.

🚨 Wichtig: 'Argwohn' ist ein abstraktes Substantiv und wird fast ausschließlich im Singular verwendet. Es beschreibt einen Zustand oder ein Gefühl.

🧐 Grammatik unter der Lupe: Der Argwohn

'Argwohn' ist ein maskulines Substantiv und hat den Artikel der. Es gehört zu den abstrakten Nomen und hat keinen Plural.

⚠️ Die Genitiv- und Dativformen auf '-es' bzw. '-e' (Argwohnes, Argwohne) sind veraltet oder sehr gehoben.

Beispielsätze

1. Trotz seiner freundlichen Worte spürte sie einen leisen Argwohn in sich aufsteigen.
2. Der Argwohn des Detektivs gegenüber dem Hauptverdächtigen wuchs mit jeder neuen Information.
3. Er versuchte, seinen Argwohn zu unterdrücken, aber das ungute Gefühl blieb.
4. Sie betrachtete das Angebot mit großem Argwohn.

🗣️ Wie verwendet man 'Argwohn'?

'Argwohn' wird verwendet, um ein tiefes, oft nagendes Gefühl des Misstrauens oder der Skepsis auszudrücken. Es ist stärker als bloße Vorsicht und impliziert oft einen Mangel an Beweisen.

• Kontext: Oft in Situationen, in denen Vertrauen wichtig ist (zwischenmenschliche Beziehungen, Geschäftspartner, Politik), aber Zweifel bestehen.
• Ton: Das Wort hat eine eher ernste, oft negative Konnotation und gehört eher zum gehobenen Sprachgebrauch, wird aber auch in der Alltagssprache verstanden.
• Vergleich:
  • Misstrauen: Allgemeiner, weniger intensiv als Argwohn. Man kann jemandem misstrauen, ohne konkreten Verdacht zu hegen.
  • Verdacht: Bezieht sich oft auf eine konkrete Vermutung oder ein mögliches Vergehen. Argwohn ist eher ein allgemeines, diffuses Gefühl.
  • Skepsis: Drückt eher Zweifel und Zurückhaltung aus, weniger das negative Gefühl des Argwohns.

Man kann Argwohn hegen, schöpfen, empfinden oder zerstreuen.

💡 Eselsbrücken zum Merken

Artikelhilfe: Stell dir vor: DER alte Detektiv mit der Lupe hegt großen Argwohn.

Bedeutungshilfe: Denk an "ARG ist, wer im stillen Kämmerlein WOHNt und Böses vermutet" – das weckt Argwohn. (Achtung: Die Wortherkunft ist anders, aber als Merkhilfe funktioniert es!)

🔄 Synonyme & Gegenteile von Argwohn

Vorsicht Verwechslung: Nicht verwechseln mit Verdächtigung (die Handlung des Verdächtigens) oder Arglist (bewusste Täuschungsabsicht).

😄 Ein kleiner Scherz

Warum nehmen Skelette keinen Argwohn mit auf Partys?
Weil sie kein ungutes Gefühl im Bauch haben! 😉

📜 Ein kleines Gedicht

Ein leises Flüstern, kaum gehört,
Hat tief im Herzen aufgestört.
Ein Blick, ein Wort, nicht klar zu fassen,
Lässt dunklen Argwohn wachsen, wachsen.
Er nagt am Grund, wo Frieden war,
Macht Freundschaft brüchig, Jahr für Jahr.

🧩 Rätselzeit

Ich bin ein Gast, den keiner lädt,
Der Zweifel sät, wo Freundschaft steht.
Ich habe keine Hand, kein Aug',
Doch sehe Trug und Lügenrauch.
Man hegt mich oft ganz ohne Grund,
Ich mache selten Herzen gesund.

Was bin ich?
Lösung: Der Argwohn

✨ Noch mehr Wissenswertes

Wortbestandteile: Das Wort 'Argwohn' setzt sich zusammen aus 'arg' (im Sinne von schlimm, böse, übel) und dem althochdeutschen 'wān', was 'Meinung', 'Vermutung' oder auch 'Hoffnung' bedeutete. Es beschreibt also ursprünglich eine 'schlimme Vermutung'.

Stilistische Ebene: 'Argwohn' gehört eher zur gehobenen oder Schriftsprache, auch wenn es allgemein verständlich ist. Im alltäglichen Gespräch verwendet man vielleicht eher 'Misstrauen' oder 'Verdacht'.