der
Gedanke
🤔 Was genau ist ein Gedanke?
Der Gedanke (Substantiv, maskulin) bezeichnet eine einzelne Idee, eine Überlegung oder das Ergebnis eines Denkprozesses. Es ist das, was im Kopf vor sich geht, wenn man nachdenkt, sich etwas vorstellt oder plant.
- Ein einzelner Einfall: "Mir kam gerade ein guter Gedanke."
- Eine Absicht oder Überlegung: "Der Gedanke, umzuziehen, beschäftigt mich schon länger."
- Das Denken an sich (oft im Plural): "Er ist tief in Gedanken versunken."
Es handelt sich um ein abstraktes Konzept, das zentral für das menschliche Bewusstsein ist.
✍️ Grammatik: Den Gedanken beugen
Der Gedanke ist ein maskulines Substantiv, das zur sogenannten N-Deklination (schwache Deklination) gehört. Das bedeutet, es erhält in allen Fällen außer dem Nominativ Singular die Endung -n. Im Genitiv Singular wird -ns angehängt.
Deklination Singular (Einzahl)
Fall (Kasus) | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | der | Gedanke |
Akkusativ | den | Gedanken |
Dativ | dem | Gedanken |
Genitiv | des | Gedankens |
Deklination Plural (Mehrzahl)
Fall (Kasus) | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | die | Gedanken |
Akkusativ | die | Gedanken |
Dativ | den | Gedanken |
Genitiv | der | Gedanken |
Beispielsätze
- Nominativ Singular: Der Gedanke ist gut, aber schwer umzusetzen.
- Akkusativ Singular: Ich verfolge den Gedanken weiter.
- Dativ Singular: Ich hänge dem Gedanken nach.
- Genitiv Singular: Die Kraft des Gedankens ist enorm.
- Nominativ Plural: Seine Gedanken schweifen ab.
- Akkusativ Plural: Sie äußerte ihre Gedanken klar und deutlich.
- Dativ Plural: Er gab sich ganz seinen Gedanken hin.
- Genitiv Plural: Die Welt der Gedanken ist unendlich.
🚨 Achtung: Die N-Deklination wird oft vergessen! Es heißt nicht "dem Gedanke" oder "des Gedankes".
🗣️ Wie verwendet man "Gedanke"?
"Der Gedanke" wird in vielen Kontexten verwendet:
- Abstrakte Ideen: Diskussion über philosophische oder theoretische Gedanken.
- Konkrete Einfälle: Ein plötzlicher Gedanke zur Lösung eines Problems.
- Sorgen oder Überlegungen: Sich Gedanken über die Zukunft machen.
- Absichten: Der Gedanke, jemandem zu helfen.
- Erinnerungen: Der Gedanke an die Kindheit.
Unterschied zu "Idee": Während "Idee" oft einen konkreteren, oft neuen Einfall oder Plan bezeichnet, kann "Gedanke" allgemeiner sein und auch eine einfache Überlegung oder das Denken selbst umfassen. Eine Idee ist oft ein spezifischer Gedanke mit Potenzial zur Umsetzung.
Typische Kollokationen:
🧠 Eselsbrücken zum Merken
Artikelmerkhilfe (der)
Stell dir einen weisen Mann vor (der Weise), der tief in Gedanken versunken ist. Männer (der) haben oft tiefe Gedanken.
Bedeutungsmerkhilfe (Gedanke = Thought/Idea)
Ein Gedanke ist etwas, das man genau danken (denken) muss. Es braucht Anstrengung, einen klaren Gedanken zu fassen. Oder: Gedanke klingt wie "ge-danke" - wenn du jemandem hilfst, hast du dir vorher sicher Gedanken gemacht (ge-dacht) und man sagt dir Danke.
N-Deklinations-Merkhilfe
Der Gedanke ist ein 'schwacher' Kerl (schwache Deklination/N-Deklination), er braucht fast immer ein 'n' zur Unterstützung, außer wenn er ganz vorne steht (Nominativ Singular). Der Gedanke braucht seine Gedanken.
🔄 Synonyme, Antonyme & Co.
Synonyme (ähnliche Bedeutung)
Antonyme (gegenteilige Bedeutung)
- Gefühl/Emotion: Empfindung statt rationaler Überlegung.
- Tat/Handlung: Ausführung statt nur Überlegung.
- Realität/Wirklichkeit: Das Seiende im Gegensatz zum Gedachten.
- Instinkt: Angeborener Drang statt bewusster Gedanke.
- Leere (im Kopf): Abwesenheit von Gedanken.
⚠️ Ähnliche Wörter
😂 Ein kleiner Gedanken-Witz
Warum nehmen Skelette keine Gedanken mit ins Grab?
Weil sie keinen Kopf mehr dafür haben! 😉
📜 Ein Gedicht über Gedanken
Ein Gedanke, leis und zart,
Fliegt durch den Kopf auf seine Art.
Mal klar und hell, mal schwer wie Blei,
Ein steter Strom, nie ganz frei.
Er formt die Welt, wie wir sie seh'n,
Lässt Pläne wachsen und vergeh'n.
Der Gedanke, stark und rein,
Kann Trost und Qual zugleich uns sein.
🧩 Rätselzeit
Ich habe keine Stimme, doch ich spreche zu dir.
Ich habe keine Beine, doch ich reise weit von hier.
Ich kann Freude bringen oder Sorgen schwer.
Manchmal bin ich flüchtig, manchmal wie ein Meer.
Was bin ich?
(Lösung: Der Gedanke)
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Wortherkunft (Etymologie)
Das Wort "Gedanke" stammt vom althochdeutschen Verb "thenken" (denken) ab. Die Vorsilbe "Ge-" deutet oft auf ein Ergebnis oder eine Sammlung hin, hier also das Ergebnis des Denkens.
Wortzusammensetzungen
"Gedanke" ist Teil vieler zusammengesetzter Wörter:
- Gedankengang: Die Art und Weise, wie jemand denkt; eine Argumentationskette.
- Gedankenspiel: Eine hypothetische Überlegung, ein Experiment im Kopf.
- Gedankenübertragung: Telepathie.
- Gedankenstrich: Das Satzzeichen (-).
- Gedankenfreiheit: Das Recht, frei zu denken.
- Schwergedanke: Ein sorgenvoll oder trüber Gedanke.
Zusammenfassung: Der, die oder das Gedanke?
Das Wort "Gedanke" ist immer maskulin. Es heißt korrekt der Gedanke. Es folgt der N-Deklination (z.B. dem Gedanken, des Gedankens, die Gedanken).