die
Demut
🤔 Was bedeutet 'die Demut'?
Die Demut (Substantiv, feminin) beschreibt eine Haltung der Bescheidenheit, Ergebenheit und des Zurücktretens eigener Ansprüche gegenüber einer höheren Macht (z.B. Gott), einer Autorität oder dem Schicksal. Es ist das Bewusstsein der eigenen Begrenztheit und Unvollkommenheit.
Im Gegensatz zur reinen Bescheidenheit (die sich oft auf Leistungen oder Besitz bezieht), hat Demut häufig eine tiefere, oft spirituelle oder philosophische Konnotation. Sie impliziert die Anerkennung einer größeren Ordnung oder Wahrheit.
⚠️ Achtung: Demut kann manchmal fälschlicherweise mit Unterwürfigkeit oder mangelndem Selbstwertgefühl gleichgesetzt werden, obwohl es primär um eine innere Haltung geht, nicht um äußere Unterwerfung.
Demut ist in der Regel ein Singularetantum, d.h., es wird fast ausschließlich im Singular verwendet.
📜 Grammatik von Demut im Detail
Das Wort 'Demut' ist ein feminines Substantiv. Es wird normalerweise nur im Singular verwendet.
Fall (Kasus) | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ | die | Demut |
Genitiv | der | Demut |
Dativ | der | Demut |
Akkusativ | die | Demut |
Ein Plural ('die Demuten') ist sehr ungebräuchlich und findet sich höchstens in poetischen oder sehr spezifischen theologischen Kontexten.
Beispielsätze
💡 Wie verwendet man 'Demut'?
Die Demut wird oft in Kontexten verwendet, die sich auf persönliche Haltung, Ethik, Religion oder Philosophie beziehen.
- Religiöser Kontext: Demut vor Gott, Anerkennung der göttlichen Allmacht.
- Ethischer/Philosophischer Kontext: Als Tugend, die Selbstüberschätzung entgegenwirkt; Anerkennung der eigenen Grenzen und der Gleichheit mit anderen.
- Alltagssprache: Seltener, aber manchmal, um eine bescheidene Haltung angesichts von Erfolg, Schicksal oder großer Verantwortung auszudrücken.
Abgrenzung zu 'Bescheidenheit': Während Bescheidenheit oft bedeutet, nicht mit eigenen Leistungen oder Besitztümern zu prahlen, geht Demut tiefer und bezieht sich auf die grundlegende Haltung gegenüber dem Leben, dem Universum oder einer höheren Macht. Man kann bescheiden sein, ohne demütig zu sein, aber Demut schließt oft Bescheidenheit ein.
Konnotation: Überwiegend positiv als Tugend, kann aber in manchen modernen Kontexten als passiv oder unterwürfig missverstanden werden.
🧠 Eselsbrücken für Demut
Artikelmerkhilfe: Die meisten abstrakten Substantive auf -ut sind feminin (wie die Anmut, die Armut, die Glut). Denke an: Die Tugend der Demut.
Bedeutungsmerkhilfe: Stell dir vor, jemand hat den Mut, sich klein zu machen und nicht groß aufzuspielen. Das ist Demut.
🔄 Synonyme & Antonyme
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Bescheidenheit: Zurückhaltung im Auftreten, keine Überbetonung eigener Verdienste (weniger tiefgehend als Demut).
- Ergebenheit: Hingabe, oft gegenüber einer Person oder Aufgabe.
- Niedrigkeit (veraltet, oft negativ): Zustand des Geringseins.
- Unterwürfigkeit (oft negativ): Übermäßige, kriecherische Unterordnung.
Antonyme (Gegenteile):
- Hochmut: Übermäßige Selbstüberschätzung, Arroganz.
- Stolz: Hohes Selbstwertgefühl (kann positiv oder negativ sein).
- Arroganz: Anmaßendes, überhebliches Verhalten.
- Überheblichkeit: Sich selbst als anderen überlegen ansehen.
Ähnliche, aber irreführende Wörter:
- Mut: Tapferkeit, Furchtlosigkeit (hat nichts mit Demut zu tun, trotz der Silbe 'Mut').
- Wehmut: Melancholische, sanfte Traurigkeit.
😄 Ein kleiner Scherz
Warum hat der Mönch den Preis für Demut abgelehnt?
Er sagte: "Ich bin es nicht wert... aber danke für die Nominierung!"
📜 Ein Gedicht über Demut
Nicht laut, nicht stolz, ganz leis im Sinn,
liegt oft der wahre Wert darin.
Die Welt erkennen, wie sie ist,
sich selbst nicht als den Mittelpunkt misst.
Die Demut, still und ungesehn,
lässt wahre Größe erst entstehn.
❓ Rätselzeit
Ich bin eine Haltung, keine Pose,
wachse oft auf spirituellem Schoße.
Ich beuge das Haupt, doch nicht aus Furcht,
sondern weil Weisheit mich durchfurcht.
Hochmut ist mein größter Feind.
Wer bin ich, still und doch gemeint?
Lösung: die Demut
🤓 Zusätzliches Wissen
Etymologie: Das Wort 'Demut' stammt vom althochdeutschen 'diomuoti' (ca. 8. Jahrhundert), was so viel wie 'Gesinnung eines Dienenden' bedeutete. Es setzt sich zusammen aus 'dio' (Diener) und 'muot' (Sinn, Geist, Gemüt).
Kulturelle Bedeutung: Demut gilt in vielen Kulturen und Religionen (Christentum, Islam, Buddhismus etc.) als wichtige Tugend. Sie wird oft als Voraussetzung für spirituelles Wachstum oder ethisches Handeln angesehen.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Demut?
Das Wort Demut ist feminin. Der korrekte Artikel ist die. Es heißt also die Demut.