die  Glut

B2

Geschätztes CEFR-Niveau.

/ɡluːt/

🔥 Was bedeutet 'die Glut'?

Die Glut (feminin) beschreibt hauptsächlich zwei Dinge:

1. Glühende Masse ohne Flamme: Dies ist die häufigste Bedeutung. Sie bezieht sich auf Material (wie Kohle, Holz, Metall), das nach einem Feuer oder durch hohe Hitze intensiv heiß ist und rot oder orange leuchtet, aber keine sichtbare Flamme mehr hat. Stell dir die Überreste eines Lagerfeuers oder die Kohlen im Grill vor.
   Beispiel: Die letzte Glut im Kamin wärmte den Raum.
2. Figurative Bedeutung (Leidenschaft, Intensität): Im übertragenen Sinne steht die Glut für sehr starke, intensive Gefühle, besonders Leidenschaft, Inbrunst, Eifer oder auch Zorn.
   Beispiel: Sie sprach mit der Glut der Überzeugung. Die Glut der Liebe erfüllte sie.

⚠️ Es ist wichtig, Glut (ohne Flamme) von Feuer (mit Flamme) und Hitze (Temperaturzustand) zu unterscheiden.

🧐 Grammatik & Deklination von 'die Glut'

Das Substantiv 'Glut' ist feminin. Der Artikel ist die.

🚨 Wichtiger Hinweis: Der Plural 'die Gluten' ist sehr selten und wird hauptsächlich in poetischer Sprache oder manchmal technisch verwendet, um verschiedene Arten von Glut zu bezeichnen. Im Allgemeinen wird 'Glut' als nicht zählbares Substantiv im Singular verwendet, sowohl für die wörtliche als auch für die übertragene Bedeutung.

📝 Beispielsätze

• Nominativ: Die Glut des Feuers war noch heiß.
• Akkusativ: Er starrte in die Glut.
• Dativ: Vorsicht vor der Glut!
• Genitiv: Die Wärme der Glut war angenehm.
• Figurativ: Mit der Glut der Jugend verteidigte er seine Ideen.

💡 Wie verwendet man 'die Glut'?

Die Verwendung von 'Glut' hängt vom Kontext ab:

• Wörtliche Bedeutung: Am häufigsten im Zusammenhang mit Feuer, Grillen, Kaminen, Schmieden oder Vulkanen. Es beschreibt den Zustand nach dem offenen Feuer oder extremer Erhitzung.
  • Die Holzkohle hatte eine perfekte Glut zum Grillen.
  • Vulkanasche besteht oft aus feiner Glut.
• Figurative Bedeutung: Wird oft in der Literatur, Poesie oder gehobenen Sprache verwendet, um starke Emotionen auszudrücken. Kann positiv (Leidenschaft, Liebe, Eifer) oder negativ (Zorn, Hass) sein.
  • Seine Augen spiegelten die Glut seines Zorns wider.
  • Die Glut ihrer ersten Liebe war unvergesslich.

Abgrenzung zu ähnlichen Wörtern:

• Feuer: Brennen mit sichtbaren Flammen.
• Hitze: Der Zustand hoher Temperatur, oft abstrakt.
• Asche: Die pulvrigen Überreste nach dem vollständigen Verbrennen, ohne Hitze oder Leuchten.

🧠 Eselsbrücken für 'die Glut'

Für den Artikel 'die': Denk an die Wärme, die Leidenschaft – beides feminine Konzepte im Deutschen ('die Wärme', 'die Leidenschaft'), die eng mit 'Glut' verbunden sind. Oder: Glut endet auf '-ut', wie viele feminine Nomen (z.B. die Flut, die Brut, die Wut).

Für die Bedeutung: Stell dir vor, etwas ist so heiß, es ist gut zu glühen -> Glut. Oder denke an das englische Wort 'glow' – die Glut glüht (glows).

🔄 Synonyme & Antonyme

⚠️ Ähnliche, aber irreführende Wörter:

• Gluten (das): Klebereiweiß in Getreide. Völlig andere Bedeutung und Artikel!
• Flut (die): Hochwasser. Klingt ähnlich, hat aber nichts mit Hitze zu tun.

😂 Ein kleiner Witz

Warum sollte man der Glut nie Geheimnisse erzählen?

Weil sie immer alles ausplaudert und dabei rot wird! 🔥

📜 Gedicht zur Glut

Stille Wärme, tiefes Rot,
Keine Flamme, nur die Not,
Sich zu wärmen, still und rein,
An der Glut, dem letzten Schein.

Auch im Herzen kann sie sein,
Leidenschaft, mal groß, mal klein,
Eine Glut, die still entfacht,
Gefühle weckt bei Tag und Nacht.

❓ Rätselzeit

Ich habe Hitze, doch keine Flamme.
Ich bin das Ende vom Feuerstamme.
Ich kann im Herzen brennen heiß,
Mal lieb, mal zornig, wie man weiß.

Was bin ich? (Auflösung: die Glut)

🌐 Sonstige Informationen

Wortzusammensetzung & Herkunft:

• Das Wort 'Glut' stammt vom althochdeutschen Wort 'gluot' ab, das ebenfalls „Glut, Hitze, Feuer“ bedeutete.
• Es ist eng verwandt mit dem Verb 'glühen'.
• Es findet sich in zusammengesetzten Wörtern wie: Glutofen, Holzkohlenglut, Zigarettenglut, glutrot, glutheiß.

Kulturelle Bedeutung:

• Glut symbolisiert oft Restenergie, verborgene Kraft oder unterdrückte Gefühle, die jederzeit wieder aufflammen können.
• In vielen Kulturen steht die Glut des heimischen Herdes auch für Geborgenheit und das Zentrum des Familienlebens.