das
Streben
🎯 Was bedeutet 'das Streben'?
Das Streben (Neutrum, Genitiv: des Strebens, Plural: selten verwendet, oft 'die Strebungen') bezeichnet eine anhaltende, zielgerichtete Bemühung, ein Verlangen oder einen Drang, etwas Bestimmtes zu erreichen oder zu verwirklichen. Es ist die Substantivierung des Verbs streben (to strive).
Es drückt oft einen inneren Antrieb, Ehrgeiz oder eine Aspiration aus. Man kann nach Wissen, Erfolg, Glück, Macht oder Perfektion streben.
- Bedeutung 1: Anhaltende Bemühung, Aspiration, Ehrgeiz (z.B. das Streben nach Glück)
- Bedeutung 2 (seltener, technisch): Ein tragendes oder stützendes Bauteil (hier meist die Strebe, Plural die Streben, aber 'das Streben' als Gesamtheit von Stützen ist denkbar). ⚠️ Achtung: Das Substantiv 'die Strebe' (f.) ist häufiger für das Bauteil.
Meistens wird 'das Streben' im abstrakten Sinne verwendet.
Artikelregeln für der, die und das
Deverbale Nomen → immer Neutrum.
Es handelt sich um Nomen, die von Verben abgeleitet sind. Sie werden auch Verbalsubstantive oder Verbalnomen genannt.
🧐 Grammatik von 'das Streben' im Detail
'Das Streben' ist ein substantiviertes Verb und daher sächlich (Neutrum). Es wird meist im Singular verwendet.
Kasus | Artikel | Wort |
---|---|---|
Nominativ | das | Streben |
Genitiv | des | Strebens |
Dativ | dem | Streben |
Akkusativ | das | Streben |
Kasus | Artikel | Wort |
---|---|---|
Nominativ | die | Strebungen (selten, meist für konkrete Bemühungen) |
Genitiv | der | Strebungen |
Dativ | den | Strebungen |
Akkusativ | die | Strebungen |
Hinweis: Der Plural 'die Strebungen' wird selten verwendet und bezieht sich eher auf konkrete, einzelne Bemühungen oder Tendenzen.
Beispielsätze ✍️
- Das Streben nach Wissen ist ein lebenslanger Prozess.
- Sein ganzes Streben galt dem Wohl seiner Familie.
- Philosophen diskutieren oft über das Streben nach Glückseligkeit.
- Das Streben nach Perfektion kann auch belastend sein.
💡 Wie wird 'das Streben' verwendet?
'Das Streben' wird hauptsächlich verwendet, um einen anhaltenden, oft idealistischen oder ehrgeizigen Wunsch oder eine Bemühung auszudrücken. Es hat eine eher gehobene Konnotation.
- Typische Kontexte: Philosophie, Psychologie, Literatur, persönliche Entwicklung, Beschreibung von Zielen und Motivation.
- Verwendung: Oft in Verbindung mit 'nach' + Dativ (das Streben nach etwas). Beispiele: das Streben nach Freiheit, das Streben nach Anerkennung, das Streben nach Macht.
- Abgrenzung:
- Die Bemühung: Eher konkreter, bezieht sich auf eine spezifische Anstrengung.
- Der Ehrgeiz: Stärker auf persönlichen Erfolg und Anerkennung fokussiert, kann negativ konnotiert sein.
- Die Bestrebung: Sehr ähnlich, vielleicht etwas formaler.
- Die Sehnsucht: Emotionaler, drückt ein starkes Verlangen aus, oft nach etwas Unerreichbarem oder Vergangenem.
- Technischer Kontext: Wie erwähnt, ist für ein einzelnes Bauteil 'die Strebe' (feminin) gebräuchlicher. 'Das Streben' könnte sich theoretisch auf das System von Streben beziehen, ist aber unüblich.
🧠 Eselsbrücken für 'das Streben'
Für den Artikel 'das': Substantivierte Verben im Deutschen sind fast immer sächlich (Neutrum): das Laufen, das Essen, das Schlafen, und eben auch das Streben. Denk an: Was tut man? Man tut das Streben.
Für die Bedeutung 'striving/aspiration': Stell dir vor, jemand streckt sich eben (stre-ben) immer wieder nach einem hohen Ziel aus – dieses ständige Sich-Strecken ist das Streben.
🔄 Synonyme & Antonyme zu 'das Streben'
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
Antonyme (gegenteilige Bedeutung):
- Die Gleichgültigkeit: Desinteresse.
- Die Resignation: Aufgeben, Hoffnungslosigkeit.
- Die Apathie: Teilnahmslosigkeit.
- Die Faulheit / Trägheit: Mangel an Antrieb.
- Die Genügsamkeit: Zufriedenheit mit dem Bestehenden (kann positiv sein, aber Gegensatz zum Streben).
⚠️ Vorsicht Verwechslung: Nicht verwechseln mit die Strebe (f., Stützbalken) oder dem Verb sterben (to die).
😂 Ein kleiner Witz
Warum hat der Ehrgeizige immer kalte Füße?
Weil sein ganzes Streben nach oben geht!
📜 Gedicht über das Streben
Das Streben, ein Funke, tief im Sein,
nach Höherem, nach Sonnenschein.
Es treibt uns voran, durch Nacht und Tag,
\ein endloser, oft mühsamer Pfad.
Mal sanft, mal wild, die innere Kraft,
die Neues sucht und Besseres schafft.
❓ Rätsel
Ich habe kein Ende, doch ein klares Ziel,
ich koste Anstrengung, oft sehr viel.
Man sucht mich in Weisheit, Glück oder Macht,
ich bin der Motor, der Großes vollbracht.
Was bin ich?
Lösung: Das Streben
🧩 Sonstige Infos
- Wortherkunft: 'Das Streben' kommt vom althochdeutschen Verb 'streben', was ursprünglich 'sich steif machen', 'emporragen', aber auch 'sich anstrengen' bedeutete. Die Verbindung zur Anstrengung und Zielgerichtetheit hat sich durchgesetzt.
- Verwandte Wörter: anstrebenswert (desirable), zielstrebig (determined, focused), aufstrebend (aspiring, up-and-coming).
- Philosophische Bedeutung: Das Konzept des Strebens ist zentral in vielen philosophischen und ethischen Systemen (z.B. bei Aristoteles das Streben nach Eudaimonia, bei Spinoza der 'Conatus').
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Streben?
Der korrekte Artikel für das Substantiv, das eine Bemühung oder Aspiration bezeichnet, ist das Streben (Neutrum). Es leitet sich vom Verb 'streben' ab.