die
Bestechlichkeit
🔍 Was bedeutet "die Bestechlichkeit"?
Die Bestechlichkeit bezeichnet die Eigenschaft oder Neigung einer Person oder Institution, sich durch materielle oder immaterielle Vorteile (Geld, Geschenke, Gefälligkeiten) beeinflussen oder 'kaufen' zu lassen und dadurch unfair oder illegal zu handeln. Es ist das Gegenteil von Integrität und Unbestechlichkeit.
Es handelt sich um ein abstraktes Substantiv, das eine negative moralische Qualität beschreibt und oft im Zusammenhang mit Korruption, Ämtermissbrauch und unlauterem Wettbewerb steht.
🚨 Wichtig: 'Die Bestechlichkeit' (die Eigenschaft) ist nicht dasselbe wie 'die Bestechung' (der Akt des Bestechens).
Artikelregeln für der, die und das
-keit → immer Femininum.
🧐 Grammatik im Detail: die Bestechlichkeit
Das Wort "Bestechlichkeit" ist ein femininum Substantiv. Der Artikel ist die. Als abstraktes Nomen wird es fast ausschließlich im Singular verwendet.
Fall (Kasus) | Bestimmter Artikel | Unbestimmter Artikel |
---|---|---|
Nominativ (1. Fall) | die Bestechlichkeit | eine Bestechlichkeit |
Genitiv (2. Fall) | der Bestechlichkeit | einer Bestechlichkeit |
Dativ (3. Fall) | der Bestechlichkeit | einer Bestechlichkeit |
Akkusativ (4. Fall) | die Bestechlichkeit | eine Bestechlichkeit |
Ein Plural ("die Bestechlichkeiten") ist grammatikalisch möglich, aber sehr ungebräuchlich und würde sich auf konkrete Fälle oder Arten von Bestechlichkeit beziehen.
Beispielsätze
- Die Bestechlichkeit mancher Politiker untergräbt das Vertrauen in die Demokratie.
- Der Skandal offenbarte das Ausmaß der Bestechlichkeit in der Verwaltung.
- Man muss der Bestechlichkeit entschieden entgegentreten.
🗣️ Wie verwendet man "Bestechlichkeit"?
"Bestechlichkeit" wird verwendet, um die moralische Schwäche oder Bereitschaft zu beschreiben, sich korrumpieren zu lassen. Typische Kontexte sind:
- Recht und Politik: Diskussionen über Korruption bei Beamten, Politikern oder Richtern.
- Wirtschaft: Unlautere Geschäftspraktiken, Vorteilsnahme.
- Ethik und Moral: Beschreibung einer negativen Charaktereigenschaft.
- Gesellschaftskritik: Thematisierung von systemischer Korruption.
Das Wort hat eine stark negative Konnotation. Es impliziert einen Mangel an Integrität und moralischer Festigkeit.
Vergleich: Während die Bestechung den konkreten Vorgang des Gebens oder Annehmens von Schmiergeld beschreibt, bezeichnet die Bestechlichkeit die generelle Anfälligkeit dafür.
🧠 Eselsbrücken zur Bestechlichkeit
Artikelmerkhilfe (die): Substantive, die auf -keit enden (wie Höflichkeit, Möglichkeit, Sauberkeit), sind fast immer feminin. Also: die Bestechlichkeit.
Bedeutungsmerkhilfe: Wer bestechlich ist, lässt sich leicht 'stechen' – nicht mit einer Nadel, sondern mit Geld oder Vorteilen. Diese Anfälligkeit ist die Bestechlichkeit.
↔️ Synonyme & Antonyme
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Die Korruption: Oft synonym verwendet, umfassender Begriff für Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen.
- Die Käuflichkeit: Betont, dass jemand oder etwas für Geld zu haben ist.
- Die Korrumpierbarkeit: Die Anfälligkeit, moralisch verdorben zu werden.
- Die Anfälligkeit (für Bestechung): Umschreibung, weniger direkt.
Antonyme (Gegenteil):
- Die Unbestechlichkeit: Direkte Gegenteil; die Eigenschaft, nicht bestechlich zu sein.
- Die Integrität: Makellosigkeit, Rechtschaffenheit, Einhaltung moralischer Prinzipien.
- Die Rechtschaffenheit: Ehrlichkeit und Anständigkeit im Handeln.
- Die Prinzipientreue: Festhalten an Grundsätzen, auch unter Druck.
⚠️ Vorsicht: Nicht verwechseln mit die Bestechung (der Akt des Bestechens).
😂 Ein kleiner Scherz
Fragt der Richter den Angeklagten: "Geben Sie zu, den Beamten bestochen zu haben?"
Antwortet der Angeklagte: "Herr Richter, bei der Summe, die er wollte, war das keine Bestechung mehr, das war schon eine Investition in seine mangelnde Bestechlichkeit!"
✍️ Gedicht über die Bestechlichkeit
Ein Amt, ein Eid, ein ernstes Wort,
doch leise lockt ein ferner Hort.
Ein Umschlag hier, ein Vorteil dort,
nimmt die Moral ganz schnell mit fort.
Die Hand, sie zuckt, der Blick wird schwach,
die Gier erwacht im Seelenfach.
Vergessen ist, was richtig war,
die Bestechlichkeit ist unsichtbar?
Nein, sie nagt und frisst sich tief hinein,
lässt Anstand bald nur Scherben sein.
🧩 Rätsel
Ich bin eine Eigenschaft, keine Person,
und wohne oft auf dem Korruptionsthron.
Ich mache manche schwach für Geld und Macht,
hab schon viel Unheil über die Welt gebracht.
Man kämpft oft gegen mich mit strengem Recht,
denn meine Gegenwart ist immer schlecht.
Wer bin ich?
Lösung: Die Bestechlichkeit
💡 Sonstige Informationen
Wortbildung:
Das Substantiv "Bestechlichkeit" ist abgeleitet vom Adjektiv "bestechlich", welches wiederum vom Verb "bestechen" stammt. Die Endung "-keit" dient zur Bildung abstrakter weiblicher Substantive, die eine Eigenschaft oder einen Zustand ausdrücken.
- bestechen (Verb: jemanden durch Geschenke/Geld zu einer unredlichen Handlung verleiten)
- → bestechlich (Adjektiv: fähig oder geneigt, sich bestechen zu lassen)
- → die Bestechlichkeit (Substantiv: die Eigenschaft, bestechlich zu sein)
Kulturelle Relevanz: Das Konzept der Bestechlichkeit und ihr Gegensatz, die Integrität, sind zentrale Themen in Ethik, Recht und politischer Philosophie weltweit.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Bestechlichkeit?
Das Wort 'Bestechlichkeit' ist feminin: die Bestechlichkeit. Es wird normalerweise nur im Singular verwendet, da es eine abstrakte Eigenschaft beschreibt.