der
Gesellschaftsvertrag
📜 Was genau ist ein Gesellschaftsvertrag?
Der Gesellschaftsvertrag (auch Satzung genannt, besonders bei Kapitalgesellschaften wie der GmbH oder AG) ist ein rechtlich bindendes Dokument, das die Gründung einer Gesellschaft (z.B. einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts – GbR, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung – GmbH, oder einer offenen Handelsgesellschaft – OHG) regelt. Er legt die grundlegenden internen Beziehungen der Gesellschafter untereinander sowie die Rechte und Pflichten fest.
Dieser Vertrag ist essenziell, da er die Spielregeln für die Zusammenarbeit definiert, zum Beispiel:
- Name und Sitz der Gesellschaft
- Gegenstand des Unternehmens
- Höhe des Stammkapitals (bei Kapitalgesellschaften)
- Verteilung von Gewinnen und Verlusten
- Geschäftsführung und Vertretung
- Regelungen bei Ausscheiden eines Gesellschafters
⚠️ Ohne einen (oft schriftlichen, teils notariell beurkundeten) Gesellschaftsvertrag kann eine Gesellschaft in vielen Fällen rechtlich nicht wirksam entstehen.
Artikelregeln für der, die und das
-ag → immer Maskulinum.
🧐 Grammatik: Die Beugung von 'der Gesellschaftsvertrag'
Das Wort "Gesellschaftsvertrag" ist ein maskulines Substantiv. Es wird wie folgt dekliniert:
📝 Anwendungsbeispiele
- Der Notar hat den Gesellschaftsvertrag beurkundet. (Akkusativ Singular)
- Die Regelungen stehen im Gesellschaftsvertrag. (Dativ Singular)
- Die Rechte der Gesellschafter sind Teil des Gesellschaftsvertrags. (Genitiv Singular)
- Für verschiedene Tochterfirmen wurden separate Gesellschaftsverträge aufgesetzt. (Nominativ Plural)
💡 Wie wird der Gesellschaftsvertrag verwendet?
Der Begriff "Gesellschaftsvertrag" wird hauptsächlich im rechtlichen und wirtschaftlichen Kontext verwendet, insbesondere bei der Gründung und Verwaltung von Unternehmen, die aus mehreren Personen oder juristischen Personen bestehen.
- Unternehmensgründung: Er ist das Fundament jeder Mehrpersonengesellschaft (GbR, OHG, KG, GmbH, UG, AG etc.).
- Rechtliche Grundlage: Er definiert die interne Ordnung und die Beziehungen der Gesellschafter zueinander.
- Abgrenzung: Ein Gesellschaftsvertrag unterscheidet sich von anderen Verträgen wie z.B. einem Arbeitsvertrag oder Mietvertrag. Er regelt die Struktur und das Funktionieren einer Gesellschaft, nicht eine einzelne Dienstleistung oder Überlassung.
- Form: Je nach Gesellschaftsform kann die Schriftform oder sogar eine notarielle Beurkundung gesetzlich vorgeschrieben sein (z.B. bei der GmbH).
Man spricht oft davon, einen Gesellschaftsvertrag "aufzusetzen", "zu ändern", "zu prüfen" oder "zu kündigen".
🧠 Eselsbrücken zum Merken
Für den Artikel 'der': Denk an der Vertrag. Da "Gesellschaftsvertrag" auf "-vertrag" endet und 'Vertrag' maskulin ist, ist auch der Gesellschaftsvertrag maskulin: der Gesellschaftsvertrag.
Für die Bedeutung: Stell dir eine Gesellschaft (eine Gruppe von Leuten) vor, die feierlich einen Vertrag unterzeichnet, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Dieser Vertrag ist ihr gemeinsamer Plan und ihre Regel: der Gesellschaftsvertrag.
↔️ Ähnliche Begriffe: Synonyme & Gegenstücke
Synonyme (ähnliche Bedeutung)
- Satzung: Wird oft synonym verwendet, besonders bei Kapitalgesellschaften (GmbH, AG) und Vereinen. Rechtlich gesehen ist die Satzung einer AG der Gesellschaftsvertrag.
- Gründungsvertrag: Betont den Aspekt der Gründung einer Gesellschaft.
- Partnervertrag / Partnerschaftsvertrag: Speziell bei Personengesellschaften wie der GbR oder Partnerschaftsgesellschaft (PartG).
Gegenstücke / Abgrenzungen
- Einzelunternehmen: Hier gibt es keine Gesellschaft und somit keinen Gesellschaftsvertrag, da nur eine Person handelt.
- Arbeitsvertrag: Regelt das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, nicht zwischen Gesellschaftern.
- Kooperationsvertrag: Regelt eine Zusammenarbeit zwischen unabhängigen Parteien, ohne zwingend eine neue Gesellschaft zu gründen.
😂 Ein kleiner Scherz
Fragt ein Gesellschafter den anderen: "Steht in unserem Gesellschaftsvertrag eigentlich auch drin, wer den Kaffee kocht?"
Antwortet der andere: "Nein, aber vielleicht sollten wir eine außerordentliche Gesellschafterversammlung einberufen, um das zu klären!"
✒️ Gedicht zum Vertrag
Zwei Gründer, klug und voller Tatendrang,
schmieden Pläne, tagein, tagelang.
Damit die Freundschaft und das Geld bestehen,
muss ein Vertrag die Regeln drehen.
Der Gesellschaftsvertrag, fest und klar,
macht die gemeinsame Zukunft wahr.
Wer was darf, wer was muss, wer haftet wann?
So fängt die Firma sicher an.
❓ Kleines Rätsel
Ich bin kein Mensch, doch schaffe Bund.
Ich regel Rechte, Stund um Stund.
Für GmbH, GbR und KG,
bin ich das erste A und O, juchhe!
Man braucht mich schriftlich, oft beim Notar,
sonst ist die Gründung nicht ganz klar.
Was bin ich?
Lösung: Der Gesellschaftsvertrag
🧩 Wortbestandteile und Wissenswertes
Wortzusammensetzung: Das Wort ist ein Kompositum, zusammengesetzt aus:
- Die Gesellschaft: Eine Gruppe von Personen (Gesellschafter), die sich zur Verfolgung eines gemeinsamen Zwecks zusammenschließen.
- Der Vertrag: Eine rechtlich bindende Vereinbarung zwischen zwei oder mehreren Parteien.
Also: Ein Vertrag, der die Grundlage für eine Gesellschaft bildet.
Trivia: Die genauen Anforderungen an den Inhalt und die Form eines Gesellschaftsvertrags sind in verschiedenen Gesetzen geregelt, z.B. im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) für die GbR, im Handelsgesetzbuch (HGB) für OHG und KG, und im GmbH-Gesetz (GmbHG) für die GmbH.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Gesellschaftsvertrag?
Das Wort Gesellschaftsvertrag ist maskulin. Der korrekte Artikel ist der. Es bezeichnet das grundlegende rechtliche Dokument zur Gründung und Regelung einer Gesellschaft (z.B. GbR, GmbH).