die  Reportage

B2

Geschätztes CEFR-Niveau.

/ʁɛpɔʁˈtaːʒə/

📰 Was genau ist eine Reportage?

Eine Reportage (die) ist eine journalistische Darstellungsform, die darauf abzielt, ein Ereignis, einen Ort oder eine Person möglichst anschaulich, lebendig und oft aus einer subjektiven Perspektive darzustellen. Im Gegensatz zur reinen Nachricht oder dem sachlichen Bericht, legt die Reportage Wert auf Atmosphäre, Details und die persönliche Erfahrung des Reporters oder der porträtierten Personen. Sie möchte den Leser oder Zuschauer emotional beteiligen und ihm das Gefühl geben, dabei gewesen zu sein.

Das Wort ist immer feminin: die Reportage.

Artikelregeln für der, die und das

🧐 Grammatik auf einen Blick: Die Reportage

Das Substantiv Reportage ist feminin. Hier ist die Deklination:

Beispiele zur Anwendung

1. Die Journalistin schrieb eine fesselnde Reportage über das Leben in der Arktis.
2. Im Fernsehen lief gestern Abend eine interessante Reportage über Straßenkünstler.
3. Der Preis für die beste Reportage des Jahres ging an einen jungen Reporter.
4. Wir haben viele Reportagen für unsere Recherche gelesen.

🗣️ So wird 'Reportage' verwendet

Der Begriff Reportage wird hauptsächlich im Kontext von Medien und Journalismus verwendet.

• Kontext: Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen, Radio, Online-Medien.
• Zweck: Detaillierte, oft atmosphärische Schilderung von Ereignissen, Orten oder Lebenswelten.
• Stil: Subjektiver als ein Bericht, erzählerischer als eine Nachricht. Oft mit Zitaten, Beschreibungen von Sinneseindrücken und Hintergrundinformationen angereichert.
• Abgrenzung: Eine Reportage schildert und lässt erleben, während ein Bericht informiert und Fakten darlegt. Ein Interview ist ein Gespräch, kann aber Teil einer Reportage sein. Ein Kommentar gibt die Meinung des Autors wieder, was in einer reinen Reportage (zumindest theoretisch) weniger im Vordergrund steht.

Man spricht oft von einer spannenden Reportage, einer eindrucksvollen Reportage oder einer investigativen Reportage.

🧠 Eselsbrücken und Merkhilfen

Artikel merken: Viele Wörter, die auf -age enden und aus dem Französischen kommen, sind feminin: die Garage, die Etage, die Massage – und eben auch die Reportage. Stell dir eine Reporterin vor (die Reporterin), die die Reportage schreibt.

Bedeutung merken: Eine Reportage ist die Agenda bzw. das Werk eines Reporters – er reportiert (berichtet) ausführlich.

↔️ Gegenteile und Ähnliches: Reportage

Vorsicht Verwechslung!

• Interview: Ein Gespräch, oft Teil einer Reportage, aber nicht dasselbe.
• Rezension: Eine Besprechung/Kritik (z.B. eines Buches oder Films).

😂 Ein kleiner Scherz

Fragt der Chefredakteur den neuen Reporter: Ihre letzte Reportage war ja ganz nett, aber könnten Sie nicht etwas schreiben, das die Leute wirklich aufregt, etwas, das sie schockiert?
Sagt der Reporter: Klar Chef! Am nächsten Tag steht auf der Titelseite: GEHALTSKÜRZUNG IN DER REDAKTION!

✍️ Gedicht zur Reportage

Mit Block und Stift, das Herz bereit,
Für die Geschichte, fern und weit.
Die Kamera fängt Bilder ein,
Soll lebendig und echt sein.

Gerüche, Töne, jedes Wort,
Verwebt die Schreiberin am Ort.
Gefühle wecken, nah dabei,
Das schafft die gute Reportage, frei.

❓ Kleines Rätsel

Ich bin kein Märchen, doch erzähl' ich viel,
Bring' Orte, Menschen näher an ihr Ziel.
Der Reporter schreibt mich, oft mit Herz,
Mal voller Freude, mal voll Schmerz.
Ich zeige Welten, bunt und klar,
Bin im Magazin, im TV sogar.

Was bin ich, lebendig und nah?
(Auflösung: die Reportage)

🌐 Sonstige Informationen

• Wortherkunft: Das Wort stammt vom französischen reportage ab, was wiederum auf das englische report (Bericht) zurückgeht, bzw. das französische Verb reporter (berichten, zurückbringen).
• Wortbildung: Es ist eine Ableitung vom Verb reportieren (veraltet für berichten) mit dem Suffix -age.
• Bekannte Reportagen: Deutschland hat eine reiche Tradition an Reportagen, z.B. durch Autoren wie Egon Erwin Kisch oder durch Magazine wie den Spiegel oder Stern.