das
Begehren
📖 Was bedeutet „das Begehren“?
Das Begehren beschreibt ein starkes Verlangen, eine intensive Sehnsucht oder ein inniges Wollen nach etwas oder jemandem. Es ist oft stärker und tiefer als ein einfacher Wunsch. Es handelt sich um ein Substantiv, das vom Verb „begehren“ abgeleitet ist.
Es wird fast ausschließlich mit dem Artikel „das“ verwendet und bezieht sich auf das Gefühl oder den Zustand des Verlangens selbst. Es ist ein eher gehobenes oder literarisches Wort.
Beispiele für die Verwendung:
Artikelregeln für der, die und das
Deverbale Nomen → immer Neutrum.
Es handelt sich um Nomen, die von Verben abgeleitet sind. Sie werden auch Verbalsubstantive oder Verbalnomen genannt.
🧐 Grammatik von „das Begehren“ im Detail
„Das Begehren“ ist ein substantiviertes Verb und daher sächlich (Neutrum). Es wird in der Regel nur im Singular verwendet, da es ein abstraktes Konzept beschreibt. Der Plural ist sehr selten und unüblich.
Deklination (Beugung)
Kasus (Fall) | Bestimmter Artikel | Unbestimmter Artikel |
---|---|---|
Nominativ (Wer/Was?) | das Begehren | ein Begehren |
Genitiv (Wessen?) | des Begehrens | eines Begehrens |
Dativ (Wem?) | dem Begehren | einem Begehren |
Akkusativ (Wen/Was?) | das Begehren | ein Begehren |
⚠️ Der Plural („die Begehren“) ist grammatikalisch möglich, aber in der Praxis extrem selten und meist nur in philosophischen oder sehr spezifischen Kontexten denkbar, um verschiedene Arten des Begehrens zu bezeichnen.
Beispielsätze
- Das Begehren nach Macht kann gefährlich sein.
- Er spürte ein starkes Begehren nach ihr.
- In seinen Augen lag ein tiefes Begehren.
- Dem Begehren des Kunden wurde entsprochen. (Eher formell für Wunsch/Anfrage)
- Die Philosophie beschäftigt sich oft mit der Natur des Begehrens.
💡 Wie verwendet man „das Begehren“?
„Das Begehren“ wird verwendet, um ein intensives, oft emotionales oder existenzielles Verlangen auszudrücken. Es ist stärker als „der Wunsch“ und oft tiefgründiger als „das Verlangen“.
- Kontexte: Man findet es häufig in Literatur, Philosophie, Psychologie oder in gehobener Sprache, um starke emotionale Zustände zu beschreiben (z.B. Liebe, Begierde, Ehrgeiz, Gier).
- Abgrenzung:
- Der Wunsch: Eher ein konkreter, oft erfüllbarer Wunsch (z.B. „Ich habe den Wunsch nach einem Eis.“).
- Das Verlangen: Ähnlich wie Begehren, aber manchmal weniger intensiv oder spezifischer auf körperliche Bedürfnisse bezogen (z.B. „das Verlangen nach Schokolade“).
- Die Begierde: Oft negativ konnotiert, stärker auf sexuelles oder materielles Verlangen bezogen, manchmal als Gier.
- Stil: „Das Begehren“ klingt formeller und manchmal etwas pathetisch oder dramatisch. Im Alltag würde man eher „Wunsch“ oder „Verlangen“ benutzen.
🧠 Eselsbrücken zum Merken
Artikelmerkhilfe: Abstrakte Gefühle oder Zustände, die von Verben abgeleitet sind, sind oft sächlich (Neutrum): das Hoffen, das Fürchten, das Lieben, das Wollen – und eben auch das Begehren. Das „B“ steht für „Braucht das!“ 😉
Bedeutungsmerkhilfe: Stell dir jemanden vor, der etwas so sehr will, dass er fast darum bettelt (auch wenn Begehren stärker ist). Oder denke an „be-gehren“ wie „etwas gehrt (gärt, wächst) in mir, das ich haben will“. Es ist ein Gefühl, das einen beschäftigt.
🔄 Synonyme & Gegenteile
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Das Verlangen: Sehr ähnlich, manchmal weniger intensiv.
- Die Sehnsucht: Starkes, oft schmerzliches Verlangen nach etwas Fernem oder Vergangenem.
- Die Gier: Negativ; übersteigertes, rücksichtsloses Begehren (oft materiell).
- Die Begierde: Oft stark körperlich oder sexuell betont.
- Der Wunsch: Allgemeiner, oft weniger intensiv.
- Der Drang: Starker innerer Antrieb.
Antonyme (Gegenteile):
- Die Gleichgültigkeit: Völliges Desinteresse.
- Die Bedürfnislosigkeit: Zustand, keine Wünsche oder Bedürfnisse zu haben.
- Die Genügsamkeit: Zufriedenheit mit dem, was man hat.
- Die Abneigung: Gegenteil von Zuneigung oder Verlangen.
- Die Enthaltsamkeit / Askese: Bewusster Verzicht auf Begehren oder Erfüllung.
🚨 Achtung: Wörter wie „der Anspruch“ oder „die Forderung“ sind keine direkten Synonyme, da sie ein Recht oder eine Erwartung implizieren, während „Begehren“ ein inneres Gefühl ist.
😄 Ein kleiner Witz
Fragt der Philosoph seinen Schüler: „Was ist das stärkste Begehren des Menschen?“
Der Schüler überlegt lange und sagt: „Das WLAN-Passwort?“
📜 Gedicht über das Begehren
Ein Funke tief, ein leises Glimmen,
Das Begehren lässt die Seele schwimmen.
Mal süße Qual, mal heißes Brennen,
Will Ziel erreichen, Mauern rennen.
Nach Glück, nach Liebe, fernem Land,
Hält es das Herz fest in der Hand.
Ein Motor stark, der uns bewegt,
Bis das Begehrte ist erlegt.
🧩 Kleines Rätsel
Ich bin ein Gefühl, oft stark und tief,
Manchmal halte ich dich wach, wenn alles schlief.
Ich bin kein Wunsch nur, eher Drang,
Nach Macht, nach Liebe, lebenslang.
Ich trage „das“ als meinen Hut,
Was bin ich wohl, sag an, hab Mut!
Lösung: Das Begehren
✨ Sonstige Infos
Wortbildung: „Das Begehren“ ist eine Substantivierung des Verbs begehren. Das Präfix „be-“ verstärkt oft das Grundverb oder richtet die Handlung auf ein Objekt. „gehren“ (veraltet für verlangen, begehren) stammt vom althochdeutschen „gerōn“ (strebend verlangen).
Kulturelle Bedeutung: Das Konzept des Begehrens spielt in vielen philosophischen (z.B. Platon, Schopenhauer, Lacan) und religiösen (z.B. Buddhismus – Überwindung des Begehrens) Traditionen eine zentrale Rolle.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Begehren?
Das Wort 'Begehren' ist ein Nomen und braucht immer den Artikel 'das': das Begehren. Es beschreibt ein starkes Verlangen oder eine Sehnsucht.