die
Mitbestimmung
🌍 Was bedeutet "die Mitbestimmung"?
Die Mitbestimmung beschreibt das Recht von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern oder anderen Gruppen, an Entscheidungen teilzunehmen, die sie betreffen. Im Kern geht es um die gemeinsame (mit-) Gestaltung und Entscheidung (Bestimmung).
Am häufigsten wird der Begriff im Kontext der betrieblichen Mitbestimmung verwendet. Hier haben Arbeitnehmervertretungen (z.B. Betriebsräte) gesetzlich verankerte Rechte, bei sozialen, personellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten des Unternehmens mitzuwirken oder mitzuentscheiden.
Es gibt verschiedene Stufen der Mitbestimmung, von Informationsrechten über Mitspracherechte bis hin zu echten Vetorechten oder Zustimmungsverweigerungsrechten.
⚠️ Wichtig: Es ist ein zentraler Begriff im deutschen Arbeitsrecht und Gesellschaftssystem.
Artikelregeln für der, die und das
-ung → immer Femininum.
Es gibt viele -ung-Wörter, wir listen sie nicht alle auf. Es gibt nur wenige Ausnahmen.
🧐 Grammatik von Mitbestimmung im Detail
Das Wort "Mitbestimmung" ist ein femininines Substantiv. Der Artikel ist daher "die". Es wird meistens im Singular verwendet, da es ein Konzept beschreibt. Der Plural ("die Mitbestimmungen") ist selten und bezieht sich dann auf spezifische Regelungen oder Fälle von Mitbestimmung.
Deklination (Beugung)
| Fall (Kasus) | Artikel | Substantiv |
|---|---|---|
| Nominativ (Wer/Was?) | die | Mitbestimmung |
| Genitiv (Wessen?) | der | Mitbestimmung |
| Dativ (Wem?) | der | Mitbestimmung |
| Akkusativ (Wen/Was?) | die | Mitbestimmung |
📝 Anwendungsbeispiele
- Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer ist gesetzlich geregelt.
- Der Betriebsrat hat ein Recht auf Mitbestimmung bei Personalfragen.
- Wir fordern mehr Mitbestimmung in politischen Entscheidungsprozessen.
- Dank der Mitbestimmung konnten wir die Arbeitsbedingungen verbessern.
🗣️ So verwendet man "Mitbestimmung"
"Mitbestimmung" ist ein Schlüsselbegriff, wenn es um Partizipation und demokratische Prozesse geht, insbesondere im Arbeitsleben.
- Kontext: Hauptsächlich im Bereich Arbeit, Unternehmen, Gewerkschaften, aber auch in Schulen (Schülermitbestimmung), Universitäten oder Vereinen.
- Bedeutungsebene: Es impliziert ein stärkeres Recht als bloße "Mitwirkung" oder "Beratung". Es geht um echte Einflussnahme auf Entscheidungen.
- Abgrenzung: Nicht zu verwechseln mit "Selbstbestimmung" (Autonomie des Individuums) oder "Fremdbestimmung" (Entscheidungen werden von außen getroffen).
- Typische Verbindungen: Oft hört man "betriebliche Mitbestimmung", "paritätische Mitbestimmung" (gleiche Anzahl von Vertretern beider Seiten), "Recht auf Mitbestimmung".
💡 Eselsbrücken zur Mitbestimmung
Für den Artikel "die": Stell dir eine Gruppe von Frauen ("die" Frauen) vor, die gemeinsam über wichtige Regeln diskutieren und mitbestimmen. Oder denk an die wichtige Entscheidung, die gemeinsam getroffen wird.
Für die Bedeutung: Zerlege das Wort: Mit + Bestimmung. Es geht darum, mit anderen zusammen etwas zu bestimmen oder zu entscheiden.
↔️ Gegenteile und ähnliche Wörter
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Partizipation: Teilnahme, Beteiligung (allgemeiner)
- Teilhabe: Das Recht, an etwas teilzunehmen
- Mitsprache(recht): Das Recht, seine Meinung zu äußern und gehört zu werden (oft schwächer als Mitbestimmung)
- Beteiligung: Allgemeiner Begriff für das Einbezogensein
- Mitwirkung: Aktives Teilnehmen, oft mit weniger Entscheidungsbefugnis
Antonyme (Gegenteile):
- Alleinentscheidung: Eine Person oder Gruppe entscheidet allein
- Fremdbestimmung: Entscheidungen werden von externen Kräften getroffen
- Autoritarismus: Entscheidungsfindung ohne Beteiligung der Betroffenen
- Direktionsrecht (des Arbeitgebers): Weisungsrecht des Arbeitgebers (eingeschränkt durch Mitbestimmung)
⚠️ Ähnliche, aber andere Begriffe:
- Mitgefühl: Empathie, hat nichts mit Entscheidungen zu tun.
- Bestimmung: Kann auch Schicksal oder Zweck bedeuten.
😄 Ein kleiner Scherz
Fragt der Chef den Betriebsrat: "Was halten Sie von meinem Vorschlag zur neuen Pausenregelung?"
Antwortet der Betriebsrat: "Grundsätzlich sind wir dafür, aber wir müssen erst noch in 17 Unterausschüssen darüber mitbestimmen!" 😄
📜 Gedicht zur Mitbestimmung
Nicht nur einer sagt, wo's langgeht,
Nein, die Stimme aller zählt.
Im Betrieb, da wird beraten,
Über Pläne, Zahlen, Taten.
Die Mitbestimmung, klar und rein,
Lässt uns Partner sein.
Gemeinsam wird das Ziel gesucht,
Das bringt Erfolg und gute Frucht.
❓ Rätsel
Ich bin ein Recht, kein leeres Wort,
Am Arbeitsplatz, an manchem Ort.
Ich sorge dafür, dass nicht einer allein,
Sondern viele können Entscheider sein.
Der Betriebsrat kennt mich gut und schätzt mich sehr,
Ich bringe Fairness, was will man mehr?
Wer oder was bin ich? (Lösung: die Mitbestimmung)
✨ Sonstiges Wissenswertes
Wortzusammensetzung:
Das Wort "Mitbestimmung" setzt sich zusammen aus:
- mit- (Präfix, das Gemeinsamkeit ausdrückt)
- Bestimmung (Substantiv von "bestimmen", bedeutet Entscheidung, Festlegung, Regelung)
Kulturelle Bedeutung:
Die Mitbestimmung, insbesondere die betriebliche und unternehmerische Mitbestimmung, ist ein wichtiger Pfeiler der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und hat eine lange historische Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Sie wird oft als Modell für soziale Partnerschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern angesehen.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Mitbestimmung?
Das Wort Mitbestimmung ist feminin. Der korrekte Artikel ist die. Man sagt also: die Mitbestimmung, der Mitbestimmung (Genitiv/Dativ), die Mitbestimmung (Akkusativ).