die
Menschenwürde
🏛️ Was bedeutet "die Menschenwürde"?
Die Menschenwürde (Substantiv, feminin) bezeichnet den inneren und unveräußerlichen Wert, der jedem Menschen allein aufgrund seines Menschseins zukommt, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter, Leistung oder anderen Eigenschaften. Es ist ein zentraler Begriff in der Ethik, der Philosophie und insbesondere im Recht.
Im deutschen Grundgesetz ist die Menschenwürde in Artikel 1 Absatz 1 verankert: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Es handelt sich um ein Abstraktum, das meist im Singular verwendet wird. Eine Pluralform existiert theoretisch, ist aber im allgemeinen Sprachgebrauch äußerst selten und eher in spezifischen philosophischen Kontexten zu finden.
Artikelregeln für der, die und das
-e/-ee → fast immer Femininum.
Es gibt viele -e-Substantive, sehr viele davon sind feminin, aber es gibt auch einige wichtige Ausnahmen.
📝 Grammatik im Detail: Die Menschenwürde
Das Wort „Menschenwürde“ ist ein feminines Substantiv. Es wird fast ausschließlich im Singular verwendet.
Deklination Singular (Einzahl)
Fall (Kasus) | Bestimmter Artikel | Unbestimmter Artikel |
---|---|---|
Nominativ (Wer/Was?) | die Menschenwürde | eine Menschenwürde |
Genitiv (Wessen?) | der Menschenwürde | einer Menschenwürde |
Dativ (Wem?) | der Menschenwürde | einer Menschenwürde |
Akkusativ (Wen/Was?) | die Menschenwürde | eine Menschenwürde |
Deklination Plural (Mehrzahl)
Der Plural „die Menschenwürden“ ist sehr ungebräuchlich und wird meist nur in spezifischen philosophischen oder theoretischen Diskussionen verwendet, um eventuell unterschiedliche Konzepte oder Aspekte der Würde zu bezeichnen. Im alltäglichen und juristischen Sprachgebrauch kommt er praktisch nicht vor, da die Würde als universelles, unteilbares Konzept verstanden wird.
💡 Beispielsätze
🗣️ Verwendung im Kontext
Der Begriff die Menschenwürde wird vor allem in ernsten und formellen Kontexten verwendet:
- Recht & Politik: Sehr häufig in Verfassungsrecht, Menschenrechtsdiskussionen, politischen Debatten und Gerichtsverfahren. Der Bezug auf Artikel 1 GG ist zentral.
- Philosophie & Ethik: Grundlegender Begriff in Diskussionen über Moral, Werte und das menschliche Sein.
- Sozialwissenschaften & Geschichte: Analyse von gesellschaftlichen Zuständen, historischen Ereignissen (z.B. Verletzungen der Menschenwürde im Nationalsozialismus) und sozialen Fragen.
- Alltagssprache: Seltener, aber wenn, dann um auf grundlegende Respektlosigkeit oder entwürdigende Behandlung hinzuweisen (z.B. „Das verletzt doch die Menschenwürde!“).
Im Vergleich zu Wörtern wie Respekt oder Achtung hat Menschenwürde einen viel fundamentaleren, absoluten und oft juristisch-philosophischen Charakter. Es bezeichnet nicht nur eine Verhaltensweise (wie Respekt), sondern einen inhärenten Seinszustand.
🧠 Eselsbrücken und Merkhilfen
Artikelmerkhilfe: Denke an „die Würde“. Da „Würde“ feminin ist, ist auch „die Menschenwürde“ feminin. Die Würde gehört dieser Person.
Bedeutungsmerkhilfe: „Menschenwürde“ beginnt mit „Mensch“ und endet auf „Würde“. Es ist der Wert (die Würde), der jedem Menschen innewohnt. Stell dir vor, jeder Mensch trägt eine unsichtbare Krone 👑 – das Symbol seiner Würde.
↔️ Synonyme & Antonyme
Synonyme (ähnliche Begriffe):
Antonyme (Gegenbegriffe):
- Entwürdigung / Erniedrigung: Aktive Herabsetzung einer Person.
- Verletzung der Menschenwürde: Konkreter Akt oder Zustand, der die Würde missachtet.
- Unmenschlichkeit: Verhalten, das grundlegende menschliche Werte missachtet.
- Objektifizierung: Behandlung einer Person als bloßes Objekt.
⚠️ Ähnliche, aber irreführende Wörter:
😄 Ein kleiner Denkanstoß (statt Witz)
Warum hat die Menschenwürde keinen Preis?
Weil sie unbezahlbar und unveräußerlich ist! 😉
(Ein klassischer Witz ist bei diesem ernsten Thema schwierig, daher ein kleiner Denkanstoß mit einem Augenzwinkern.)
📜 Ein kurzes Gedicht zur Menschenwürde
Im Herzen tief, ein Kern so rein,
soll die Menschenwürde sein.
Nicht Geld, nicht Macht, nicht Rang, nicht Schein,
macht uns zum Menschen – dies allein.
Unantastbar, klar und fest,
ein Gut, das uns niemals verlässt.
Zu achten sie, zu jeder Frist,
weil jeder Mensch ein Wunder ist.
❓ Rätsel
Ich gehöre jedem, von Geburt an,
bin unantastbar, steht im Plan.
Man kann mich nicht kaufen, nicht verleihn,
ich mache dich zum Mensch allein.
Im ersten Artikel steh ich stolz,
beschützt vom Staat, aus edlem Holz?
Nein, im Gesetz, für alle Zeit.
Was bin ich für 'ne Kostbarkeit?
Lösung: die Menschenwürde
ℹ️ Weitere Informationen
Wortzusammensetzung
Das Wort „Menschenwürde“ ist ein Kompositum, zusammengesetzt aus:
- Mensch: Das Substantiv „der Mensch“.
- -en-: Ein Fugen-n (Interfix), das oft zur Verbindung von Wortteilen dient.
- Würde: Das Substantiv „die Würde“.
Trivia
- Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes, der die Menschenwürde garantiert, steht an erster Stelle und darf niemals geändert werden (Ewigkeitsklausel, Art. 79 Abs. 3 GG).
- Das Konzept der Menschenwürde hat Wurzeln in der antiken Philosophie (Stoa) und wurde durch religiöse (insbesondere christliche Gottebenbildlichkeit) und aufklärerische Gedanken (Kant) maßgeblich geprägt.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Menschenwürde?
Das Wort "Menschenwürde" ist feminin. Der korrekte Artikel ist die. Es heißt also die Menschenwürde.