das
Bildnis
🎨 Was genau ist ein Bildnis?
Das Bildnis (sächlich, Artikel: das) bezeichnet eine künstlerische Darstellung einer Person, insbesondere des Gesichts. Es ist ein Synonym für Porträt, wird aber oft als etwas gehobener oder altertümlicher empfunden als das Wort Porträt.
Es kann sich auf verschiedene Kunstformen beziehen:
- Gemälde
- Zeichnung
- Fotografie
- Skulptur (Büste)
Im Kern geht es darum, das Aussehen und oft auch den Charakter oder die soziale Stellung einer Person festzuhalten. Es ist immer ein Abbild, eine Repräsentation.
⚠️ Achtung: Nicht zu verwechseln mit Bild (allgemeiner, kann alles darstellen) oder Abbild (kann auch schematisch sein).
📐 Grammatik von 'das Bildnis' im Detail
Das Wort "Bildnis" ist ein sächliches Substantiv (Neutrum). Sein Artikel ist das. Die Deklination folgt einem Muster, das für viele Substantive auf -nis typisch ist: Im Genitiv Singular kann -ses angehängt werden, und der Plural wird mit -se gebildet.
Beispielsätze
🖼️ Verwendungskontext: Wann passt 'das Bildnis'?
Das Wort Bildnis wird hauptsächlich im Kontext von Kunst und Darstellung verwendet.
- Gehobener Sprachgebrauch: Es klingt oft formeller oder literarischer als das alltäglichere Wort Porträt. Man findet es häufiger in Texten über Kunstgeschichte oder in älterer Literatur.
- Fokus auf Ähnlichkeit: Ein Bildnis betont oft die Absicht, eine Person wiedererkennbar darzustellen.
- Historischer Kontext: Wird oft für historische Porträts von Herrschern, Adligen oder bedeutenden Persönlichkeiten verwendet.
Vergleich mit ähnlichen Wörtern:
- Porträt: Das häufigste Wort für die Darstellung einer Person, besonders in der modernen Zeit (z.B. Fotoporträt, gemaltes Porträt).
- Abbild: Allgemeiner Begriff für eine Darstellung oder Kopie von etwas. Ein Bildnis ist ein spezielles Abbild einer Person.
- Konterfei: Ein veraltetes Wort für Bildnis oder Porträt, heute kaum noch gebräuchlich, außer in historischen oder ironischen Kontexten.
- Darstellung: Sehr allgemeiner Begriff, der jede Form der Repräsentation umfassen kann, nicht nur von Personen.
Man würde heute eher sagen "Ich lasse ein Porträt von mir machen" als "Ich lasse ein Bildnis von mir machen", obwohl letzteres grammatikalisch korrekt ist.
🧠 Eselsbrücken für 'das Bildnis'
-
Merkspruch für den Artikel (das):
Stell dir vor, du siehst das schöne Gemälde, das aufwendige Mosaik, das künstlerische Objekt – viele Kunstwerke sind sächlich. Und auch das Bildnis gehört dazu. Die Endung -nis ist oft (aber nicht immer!) sächlich. Denk an: das Zeugnis, das Geheimnis, das Bedürfnis.
-
Merkspruch für die Bedeutung (Porträt):
Ein Bildnis ist ein Bild, das gemacht wurde, damit man sich an jemanden erinnert, oder besser: damit man sich jemanden ist (im Sinne von 'genau so war er/sie'). Es fängt das Sein einer Person ein. Bild-nis(t).
↔️ Synonyme & Gegensätze zum Bildnis
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Porträt: Das gängigste Synonym, oft austauschbar.
- Abbild: Allgemeiner, eine Darstellung von etwas.
- Konterfei: Veraltet, aber synonym.
- Darstellung (einer Person): Breiter gefasst, kann auch weniger detailliert sein.
Antonyme/Gegensätze (entgegengesetzte Bedeutung):
- Original/Vorbild: Die Person oder Sache selbst, die dargestellt wird.
- Karikatur: Eine überzeichnete, oft satirische Darstellung, die nicht unbedingt eine realistische Ähnlichkeit anstrebt (im Gegensatz zum Bildnis).
- Abstraktion: Eine Darstellung, die vom Gegenständlichen abweicht.
Ähnlich klingende/verwirrende Wörter:
😂 Ein kleiner Kunstwitz
Fragt der Museumsbesucher den Wärter: "Sagen Sie mal, ist dieses abstrakte Bildnis wirklich von Ihrer vierjährigen Tochter?"
Antwortet der Wärter: "Nein, von Picasso. Aber das Prinzip ist dasselbe!"
📜 Ein Gedicht über das Bildnis
Ein Pinselstrich, ein Seufzer leis,
Das Bildnis entsteht auf seine Weis'.
Augen blicken aus der Leinwand Zeit,
Ein stummer Zeuge der Vergangenheit.
Farbe und Form, ein zartes Spiel,
Fängt ein den Menschen, sein Gefühl.
Ein Lächeln, Ernst, ein tiefer Blick,
Im Bildnis lebt ein Augenblick.
❓ Rätselzeit: Was bin ich?
Ich zeige ein Gesicht, doch habe keins.
Ich spreche nicht, doch erzähl' von Seins.
Bin oft gemalt, gezeichnet, auch gepresst,
Ein Abbild, das die Zeit überdauern lässt.
Was bin ich? ... Das Bildnis
💡 Wissenswertes rund um das Bildnis
Wortbildung:
Das Wort "Bildnis" ist eine Ableitung vom Wort "Bild" mit dem Suffix "-nis". Dieses Suffix dient oft zur Bildung von Substantiven aus Verben oder anderen Substantiven und drückt häufig ein Ergebnis oder einen Zustand aus (z.B. Erlaubnis, Ergebnis, Geheimnis). Substantive auf "-nis" sind oft sächlich (das) oder weiblich (die), selten männlich.
Kulturelle Bedeutung:
Bildnisse hatten über Jahrhunderte eine immense Bedeutung, um Macht, Status und Erinnerung zu manifestieren. Vor der Erfindung der Fotografie waren gemalte oder gezeichnete Bildnisse die einzige Möglichkeit, das Aussehen einer Person festzuhalten. Sie waren oft Statussymbole für Adelige und reiche Bürger.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Bildnis?
Das Wort Bildnis ist sächlich. Der korrekte Artikel ist das. Es bedeutet Porträt oder Abbild einer Person, oft im künstlerischen Kontext (z.B. das Bildnis des Königs).