die  Souveränität

C1

Geschätztes CEFR-Niveau.

/zɪ zuːvɛʁɛʁɛˈnɪtɛːt/

🌍 Was bedeutet Souveränität?

Die Souveränität (feminin) beschreibt grundlegend die höchste, unabhängige Herrschaftsgewalt. Es gibt hauptsächlich zwei Kontexte:

• Staatliche Souveränität: Dies ist die häufigste Bedeutung. Sie bezeichnet die vollständige Unabhängigkeit eines Staates nach innen (Regierungs- und Gesetzgebungshoheit) und außen (internationale Unabhängigkeit, keine Unterwerfung unter andere Staaten). Ein souveräner Staat kann seine eigenen Gesetze erlassen und seine Angelegenheiten ohne Einmischung von außen regeln.
• Persönliche Souveränität: Im übertragenen Sinne kann die Souveränität auch die Überlegenheit, Selbstsicherheit und Gelassenheit einer Person in ihrem Auftreten und Handeln beschreiben. Eine Person handelt souverän, wenn sie überlegen, sicher und ruhig agiert, auch in schwierigen Situationen.

🚨 Es gibt nur diesen einen Artikel 'die' für Souveränität, da es sich um ein abstraktes Substantiv handelt, das auf -tät endet, welche typischerweise feminin sind.

Artikelregeln für der, die und das

🧐 Grammatik im Detail: die Souveränität

Die Souveränität ist ein feminines Substantiv. Substantive, die auf -tät enden, sind im Deutschen immer feminin.

Deklination von die Souveränität

Beispielsätze

1. Die Souveränität eines Landes ist ein hohes Gut. (Nominativ Singular)
2. Die Wahrung der Souveränität ist Aufgabe der Regierung. (Genitiv Singular)
3. Man muss der Souveränität anderer Staaten Respekt zollen. (Dativ Singular)
4. Er verteidigte die Souveränität seiner Nation vehement. (Akkusativ Singular)
5. In föderalen Systemen gibt es oft geteilte Souveränitäten. (Nominativ Plural)

🗣️ Souveränität im Sprachgebrauch

Die Souveränität wird vor allem in politischen, juristischen und historischen Diskussionen verwendet, wenn es um Staaten, Völkerrecht und Machtverhältnisse geht.

• Politik/Recht: "Die Frage der nationalen Souveränität steht im Zentrum der Debatte."
• Geschichte: "Nach dem Krieg erlangte das Land seine volle Souveränität zurück."

Im persönlichen Kontext beschreibt es eine Eigenschaft:

• Persönlichkeit: "Sie meisterte die Präsentation mit beeindruckender Souveränität."

Abgrenzung:

• Unabhängigkeit (die): Ähnlich, betont aber mehr das Freisein von äußerer Kontrolle. Souveränität umfasst auch die innere Herrschaftsgewalt.
• Autonomie (die): Bezieht sich oft auf Selbstverwaltung innerhalb eines größeren Rahmens (z.B. autonome Regionen), während Souveränität die höchste, ungeteilte Gewalt meint.
• Selbstbestimmung (die): Betont das Recht eines Volkes oder einer Person, über eigene Angelegenheiten zu entscheiden. Eng verwandt mit Souveränität.

🧠 Eselsbrücken für Souveränität

Artikelmerkhilfe: Wörter auf -tät (wie Universität, Qualität, Realität) sind weiblich. Denk an: Die Majestätät hat die Souveränität – beides weiblich!

Bedeutungsmerkhilfe (Staat): Denk an einen Souverän (Herrscher, König). Er hat die oberste Macht = Souveränität.

Bedeutungsmerkhilfe (Person): Eine Person mit Souveränität steht *über den Dingen, reagiert souverän* (überlegen).

🔄 Synonyme & Antonyme

⚠️ Ähnliche, aber andere Wörter:

• Solidarität (die): Zusammenhalt, Unterstützung (nicht Herrschaft)
• Autorität (die): Ansehen, Einfluss, Befugnis (kann Teil von Souveränität sein, ist aber nicht dasselbe)

😄 Ein kleiner Witz

Fragt der Politikwissenschaftsstudent seinen Professor: "Herr Professor, was ist der Unterschied zwischen Souveränität und Rechthaberei?"
Antwortet der Professor: "Ganz einfach: Souveränität hat man, Rechthaberei glaubt man zu haben."

📜 Gedicht über Souveränität

Die Souveränität, ein starkes Wort,
Für Staaten gilt's an jedem Ort.
Unabhängig, frei und stolz,
Wie eine Eiche, festes Holz.

Doch auch der Mensch, mit ruh'gem Sinn,
Trägt sie oft tief in sich drin.
Gelassenheit in Sturm und Streit,
Das ist persönliche Souveränität.

🤔 Kleines Rätsel

Ich gehöre den Staaten, groß und klein,
Lass sie über sich selbst Herr sein.
Manchmal zeig' ich mich auch im Gesicht,
Wenn jemand ruhig und sicher spricht.

Ich ende auf '-tät' und bin feminin.
Welches wichtige Prinzip bin ich denn?

(Lösung: die Souveränität)

💡 Weitere Informationen

Wortherkunft: Das Wort Souveränität stammt vom französischen souveraineté ab, welches sich vom mittellateinischen superanus („darüber befindlich“, „überlegen“) ableitet. Die Wurzel liegt im lateinischen super („über“).

Konzeptgeschichte: Der Begriff der staatlichen Souveränität wurde maßgeblich in der frühen Neuzeit geprägt (z.B. durch Jean Bodin), um die höchste, unteilbare Macht des Herrschers bzw. später des Staates zu beschreiben, insbesondere nach den Religionskriegen.