die  Sage

B2

Geschätztes CEFR-Niveau.

/ˈzaːɡə/

📖 Was bedeutet 'die Sage'?

'Die Sage' (feminin, Plural: die Sagen) ist eine mündlich oder schriftlich überlieferte Erzählung, die oft einen wahren Kern (z. B. ein historisches Ereignis oder eine Person) hat, aber im Laufe der Zeit mit fantastischen oder übernatürlichen Elementen ausgeschmückt wurde. Sagen handeln häufig von Helden, Göttern, Geistern oder besonderen Orten und erklären oft Ursprünge von Bräuchen, Namen oder Naturphänomenen.

Im Gegensatz zum Märchen, das frei erfunden ist und oft mit "Es war einmal..." beginnt, erhebt die Sage einen gewissen Anspruch auf Glaubwürdigkeit und ist meist an konkrete Orte oder Zeiten gebunden.

⚠️ Verwechslungsgefahr: Das Wort 'Sage' ähnelt dem Verb 'sagen' (to say), hat aber eine andere Bedeutung und ist ein Substantiv.

Artikelregeln für der, die und das

🧐 Grammatik der Sage im Detail

'Die Sage' ist ein feminines Substantiv.

📜 Beispiel Sätze

• Die alte Sage vom Rattenfänger von Hameln ist weltbekannt.
• Man erzählt sich viele Sagen über diese Burg.
• Laut der Sage soll hier ein Schatz vergraben sein.
• Wir lesen im Deutschunterricht germanische Sagen.

💡 So wird 'die Sage' verwendet

'Die Sage' wird verwendet, um über traditionelle Erzählungen zu sprechen, die historische und fantastische Elemente mischen.

• Kontext: Oft im Zusammenhang mit Geschichte, Folklore, Literatur, regionalen Erzählungen und Mythologie.
• Abgrenzung: Wichtig ist die Unterscheidung zum Märchen (frei erfunden, zeit- und ortlos) und zur Legende (fokussiert oft auf das Leben von Heiligen oder religiösen Figuren, ebenfalls mit historischem Kern). Die Sage ist oft weltlicher und stärker an Orte oder Ereignisse gebunden.
• Typische Verbindungen: Man spricht von 'lokalen Sagen', 'Heldensagen', 'Göttersagen', 'urbanen Sagen' (modern legends) oder sagt 'der Sage nach...' (according to the legend...).

🧠 Eselsbrücken für 'die Sage'

1. Artikelmerkregel: Stell dir vor, die alte Frau erzählt die Sage. Das 'e' am Ende des Wortes und im Artikel 'die' kann helfen, sich das feminine Geschlecht zu merken.
2. Bedeutungsmerkregel: Was ich sage, ist nicht immer eine Sage. Eine Sage ist mehr als nur Gesagtes, es ist eine alte Geschichte. Oder: Denk an 'sagen' - Sagen wurden ursprünglich mündlich weitergesagen.

Die Geschichte, die Legende, die Sage - viele Erzählformen sind feminin!

🔄 Synonyme & Gegenteile von Sage

Ähnliche, aber irreführende Wörter:

• sagen (Verb): aussprechen, mitteilen.
• die Ansage: eine Mitteilung, oft offiziell oder bestimmt.
• der Sager (österr.): ein markanter Ausspruch.

😂 Ein kleiner Scherz

Fragt der Lehrer: "Wer kann mir eine bekannte deutsche Sage nennen?"
Meldet sich Fritzchen: "Ich sage nichts ohne meinen Anwalt!"

📜 Eine Sage in Versen

Am dunklen Fluss, so alt und grau,
erzählt man sich's noch ganz genau,
die Sage von dem Wassermann,
der Nixen einst bezaubern kann.

Mit wahrem Kern, doch weit entrückt,
hat sie die Zeiten überbrückt.
Ein Flüstern nur im Windeswehn,
lässt alte Sagen auferstehn.

❓ Rätselzeit: Was bin ich?

Ich habe oft `nen wahren Kern,
doch Fantasie liegt mir nicht fern.
Von Helden, Geistern, altem Ort,
trag ich die Kunde fort und fort.
Man bindet mich an Platz und Zeit,
im Gegensatz zur Märchenwelt so weit.

Was bin ich? ... Die Sage

🧩 Weitere Details zur Sage

• Etymologie: Das Wort 'Sage' leitet sich vom althochdeutschen 'saga' ab, was 'Gesagtes' oder 'Rede' bedeutet. Es ist eng verwandt mit dem Verb 'sagen'.
• Wortbildungen: Es gibt viele zusammengesetzte Wörter mit 'Sage', z.B.: Heldensage, Göttersage, Familiensage, Lokalsage, Ursprungssage, Wandersage, Großstadtsage/Urbane Sage.
• Kulturelle Bedeutung: Sagen sind ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes und spiegeln oft Ängste, Wünsche, Werte und das Weltbild vergangener Zeiten wider. Sie dienten auch der Unterhaltung und der Erklärung der Welt.