die
Doppelmoral
🤔 Was genau bedeutet 'die Doppelmoral'?
Die Doppelmoral bezeichnet das Anwenden von unterschiedlichen moralischen Maßstäben auf verschiedene Personen, Gruppen oder Situationen, insbesondere wenn man sich selbst oder die eigene Gruppe bevorzugt behandelt bzw. anderen strengere Regeln auferlegt als sich selbst.
Es beschreibt also eine Form der Heuchelei oder Scheinheiligkeit, bei der jemand nach außen hin hohe moralische Ansprüche vertritt, sich aber selbst nicht daran hält oder für andere strengere Regeln fordert.
- Es ist ein zusammengesetztes Wort aus doppel (zweifach) und Moral (Gesamtheit der ethisch-sittlichen Normen).
- Der Begriff hat eine klar negative Konnotation.
Da 'Moral' feminin ist (die Moral), ist auch 'Doppelmoral' feminin.
🧐 Grammatik im Detail: Die Doppelmoral
Das Wort 'Doppelmoral' ist ein feminines Substantiv. Der Artikel ist daher immer die.
Hinweis: Der Plural 'Doppelmoralen' wird selten verwendet, da das Konzept meist als allgemeines Phänomen (Singular) beschrieben wird.
Beispielsätze
- Die Doppelmoral in seiner Argumentation war offensichtlich.
- Man wirft Politikern oft Doppelmoral vor.
- Sie ärgerte sich über die Doppelmoral ihrer Vorgesetzten, die Pünktlichkeit forderte, aber selbst ständig zu spät kam.
- Gesellschaftliche Doppelmoralen können sehr subtil sein.
🗣️ Anwendung und Kontext
'Die Doppelmoral' wird häufig im Kontext von Kritik an Personen, Institutionen oder gesellschaftlichen Normen verwendet.
- Politik & Gesellschaft: Oft wird Politikern oder öffentlichen Figuren Doppelmoral vorgeworfen, wenn ihre Handlungen nicht mit ihren propagierten Werten übereinstimmen.
- Privatleben: Auch in persönlichen Beziehungen kann Doppelmoral ein Thema sein, z.B. wenn ein Partner Freiheiten für sich beansprucht, die er dem anderen nicht zugesteht.
- Medien & Öffentlichkeit: Der Begriff wird genutzt, um Inkonsistenzen im Verhalten oder in der Berichterstattung aufzuzeigen.
Abgrenzung zu ähnlichen Begriffen:
- Heuchelei/Scheinheiligkeit: Sehr ähnlich und oft synonym verwendet. Doppelmoral betont spezifisch das Anwenden unterschiedlicher Maßstäbe. Heuchelei ist allgemeiner das Vortäuschen von Tugenden oder Gefühlen.
- Moral: Bezieht sich auf das System von Werten und Normen selbst, während Doppelmoral die inkonsistente Anwendung dieser Normen beschreibt.
Der Begriff ist fast immer wertend und negativ besetzt.
💡 Merkhilfen zur Doppelmoral
- Für den Artikel 'die': Denk an das Grundwort: Es ist die Moral. Die Verdopplung ändert nichts am Geschlecht. Also bleibt es die Doppelmoral.
- Für die Bedeutung: Stell dir vor, jemand hat doppelte (zwei) Moralkodexe in der Tasche: einen strengen für andere und einen lockeren für sich selbst. Das ist Doppelmoral.
„Zweierlei Maß, das ist nicht fair,
das nennt man Doppelmoral, bitte sehr!“
↔️ Gegensätze und Ähnlichkeiten
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Heuchelei: Vortäuschung von Frömmigkeit, Tugend, Gefühl etc.
- Scheinheiligkeit: Sich nach außen hin moralisch geben, es aber nicht sein.
- Pharisäertum: Selbstgerechte, heuchlerische Frömmigkeit (nach den Pharisäern im Neuen Testament).
- Inkonsequenz (in moral. Fragen): Mangelnde Folgerichtigkeit im moralischen Urteilen oder Handeln.
- Moralische Inkonsistenz: Widersprüchlichkeit in moralischen Haltungen.
Antonyme (Gegenteile):
- Aufrichtigkeit: Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit im Reden und Handeln.
- Ehrlichkeit: Rechtschaffenheit, Redlichkeit.
- Integrität: Makellosigkeit, Unbestechlichkeit; Übereinstimmung von Werten und Handeln.
- Konsequenz: Folgerichtigkeit im Denken und Handeln.
- Gleichbehandlung: Anwendung derselben Maßstäbe auf alle.
⚠️ Ähnliche, aber unterschiedliche Begriffe:
- Moral: Das System der Werte und Normen selbst.
- Ethik: Die philosophische Disziplin, die sich mit Moral beschäftigt.
- Moralischer Relativismus: Die Ansicht, dass moralische Urteile nicht absolut, sondern kultur- oder subjektiv abhängig sind (nicht dasselbe wie Inkonsistenz einer einzelnen Person/Gruppe).
😂 Ein kleiner Scherz
Treffen sich zwei Manager. Sagt der eine: „Ich habe meiner Sekretärin gekündigt. Sie hat mich ständig bei meiner Doppelmoral unterbrochen!“
📜 Gedicht zur Doppelmoral
Du predigst Wasser, edel, rein,
Doch heimlich schlürfst du selbst den Wein.
Für andre Regeln, streng und klar,
Für dich sind sie nicht anwendbar.
Zwei Maßstäbe, das ist dein Plan,
Die Doppelmoral zieht dich in Bann.
Doch auf Dauer, merk es dir,
Verliert an Glaubwürdigkeit hier.
🧩 Wer oder was bin ich?
Ich habe zwei Gesichter, doch bin kein Mensch.
Ich messe mit zweierlei Maß, doch bin kein Lineal.
Ich fordere Tugend, doch übe sie selten selbst.
Man wirft mich Politikern vor und findet mich doch überall.
Was bin ich?
Auflösung: Die Doppelmoral
✨ Sonstige Informationen
Wortzusammensetzung:
Das Wort 'Doppelmoral' ist ein Kompositum, zusammengesetzt aus:
- doppel: Adjektiv/Adverb, bedeutet 'zweifach', 'in zweifacher Ausführung'.
- die Moral: Substantiv, feminin, bezeichnet die Gesamtheit der ethisch-sittlichen Grundsätze und Normen des Handelns, die eine Gesellschaft oder Gruppe für verbindlich ansieht.
Kultureller Kontext:
Der Vorwurf der Doppelmoral ist ein häufiges Instrument in öffentlichen Debatten und Auseinandersetzungen. Er dient dazu, die Glaubwürdigkeit des Gegenübers zu untergraben, indem dessen Inkonsistenz zwischen Reden und Handeln oder zwischen den Ansprüchen an andere und an sich selbst aufgezeigt wird.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Doppelmoral?
Das Wort 'Doppelmoral' ist feminin, da das Grundwort 'Moral' ebenfalls feminin ist. Daher lautet der korrekte Artikel immer die Doppelmoral.