das
Bedauern
😢 Was genau ist Bedauern?
Das Bedauern ist ein Substantiv im Deutschen und beschreibt hauptsächlich zwei Gefühlszustände:
- Reue oder Kummer über etwas: Das Gefühl, dass man wünschte, etwas wäre anders geschehen oder nicht geschehen. Es bezieht sich oft auf eigene Handlungen oder unglückliche Umstände.
- Mitleid oder Mitgefühl: Das Gefühl des Mit-Leidens mit einer anderen Person aufgrund ihres Unglücks oder ihrer schwierigen Situation.
Es handelt sich um die Substantivierung des Verbs bedauern. Da es ein Gefühl beschreibt, wird es mit dem sächlichen Artikel das verwendet.
🧐 Grammatikalische Lupe: Das Bedauern
Das Bedauern ist ein Substantiv, Neutrum. Es wird meist im Singular verwendet. Ein Plural (die Bedauern) ist sehr selten und eher formell oder veraltet.
Deklination Singular (Einzahl)
Fall (Kasus) | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ (Wer/Was?) | das | Bedauern |
Akkusativ (Wen/Was?) | das | Bedauern |
Dativ (Wem?) | dem | Bedauern |
Genitiv (Wessen?) | des | Bedauerns |
📝 Anwendungsbeispiele
- Nominativ: Das Bedauern über seine Entscheidung war groß.
- Akkusativ: Er drückte das Bedauern seiner Firma aus.
- Dativ: Mit tiefem Bedauern hörte sie die Nachricht.
- Genitiv: Trotz des Bedauerns musste er gehen.
🗣️ Wann sagt man 'Bedauern'? Kontext & Nuancen
Das Bedauern wird in verschiedenen Situationen gebraucht:
- Ausdruck von Reue: Wenn man eine vergangene Handlung oder Entscheidung bereut.
- Ausdruck von Mitgefühl/Mitleid: Um Empathie für das Leid anderer zu zeigen.
- Formelle Entschuldigungen/Absagen: Oft in schriftlicher Kommunikation oder offiziellen Kontexten.
- Beispiel: Zu unserem Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen, dass die Veranstaltung abgesagt wurde.
Unterschiede zu ähnlichen Wörtern:
- Mitleid (das): Ähnlich wie Bedauern im Sinne von Mitgefühl, aber oft stärker auf das passive Mit-Leiden fokussiert. Bedauern kann auch aktives Wünschen beinhalten, dass etwas anders wäre.
- Reue (die): Stärker als Bedauern, wenn es um eigene Fehler geht. Reue impliziert oft den Wunsch nach Wiedergutmachung und ein tiefes Schuldbewusstsein. Bedauern kann auch Umstände betreffen, auf die man keinen Einfluss hatte.
💡 Eselsbrücken fürs Gedächtnis
Artikelhilfe: Denk an DAS Gefühl. Gefühle sind oft sächlich im Deutschen (das Glück, das Leid, das Gefühl). DAS ist ein schlechtes Gefühl – das Bedauern.
Bedeutungshilfe: Stell dir vor, etwas dauert (dauern) dir zu lange oder ist schlecht verlaufen. Du denkst darüber nach (be-denken) und wünschst, es wäre anders – du empfindest Be-dauern.
🔄 Ähnlich & Gegensätzlich: Synonyme & Antonyme
Synonyme (ähnliche Bedeutung)
- Reue (die): Starkes Bedauern über eigenes Fehlverhalten.
- Mitleid (das): Mitgefühl mit dem Leid anderer.
- Mitgefühl (das): Empathie, Verständnis für die Gefühle anderer (oft positiver als Mitleid).
- Kummer (der): Allgemeiner seelischer Schmerz, Sorge.
- Leidwesen (das): (eher förmlich) Ausdruck des Bedauerns, Missfallens. Beispiel: Zu meinem Leidwesen...
Antonyme (gegensätzliche Bedeutung)
- Freude (die): Positives Gefühl des Glücks, der Zufriedenheit.
- Zufriedenheit (die): Zustand des Einverstandenseins mit den Umständen.
- Gleichgültigkeit (die): Mangel an Interesse oder Anteilnahme.
- Schadenfreude (die): Freude über das Missgeschick anderer.
- Erleichterung (die): Gefühl der Befreiung von Sorge oder Last.
⚠️ Vorsicht Verwechslung!
Obwohl ähnlich, sind Mitleid und Reue nicht immer austauschbar mit Bedauern, da sie spezifischere Konnotationen haben (passives Mit-Leiden vs. aktives Bereuen eigener Taten).
😂 Ein kleiner Schmunzler
Fragt der Lehrer: "Fritzchen, kannst du mir einen Satz mit 'Bedauern' sagen?"
Fritzchen: "Gestern habe ich einen Frosch zertreten."
Lehrer: "Und wo ist da das Bedauern?"
Fritzchen: "Das kommt noch! Seine Frau hat gesagt, sie kommt gleich mit der ganzen Verwandtschaft!"
✒️ Bedauern in Versen
Ein Wort gesprochen, schnell und kalt,
ein Blick zurück, die Tat schon alt.
Ein leises Echo in der Brust,
das Bedauern wird bewusst.
Ein Mitgefühl für fremdes Leid,
ein Wunsch nach besserer Vergangenheitszeit.
Es nagt, es drückt, mal sanft, mal schwer,
das Bedauern, komm doch her?Nein, lieber nicht, geh fort von mir,
doch manchmal brauch ich dich als Zier,
um Mensch zu sein, mit Herz dabei,
so sei's, Bedauern, eins, zwei, drei.
❓ Wer oder was bin ich?
Ich komme oft, wenn etwas schiefgegangen ist,
oder wenn jemand anderes traurig ist.
Manchmal wünschte man, ich wäre nie gekommen,
hab' aber keinen festen Platz eingenommen.
Ich bin ein Gefühl, sächlich und bekannt,
wenn man 'Entschuldigung' sagt, werd' ich oft genannt.
Lösung: das Bedauern
🧩 Wissenswertes am Rande
Wortzusammensetzung:
Das Wort "Bedauern" setzt sich zusammen aus:
- Der Vorsilbe be-: Diese Vorsilbe macht oft intransitive Verben transitiv oder verstärkt die Bedeutung.
- Dem Verb dauern: Hier nicht im Sinne von Zeitdauer, sondern von 'leidtun', 'Mitleid erregen' (verwandt mit althochdeutsch 'dûrên' - trauern).
Verwandtes Verb: bedauern (etwas bedauern, jemanden bedauern).
Zusammenfassung: Der, die oder das Bedauern?
Der korrekte Artikel für das Substantiv Bedauern ist das. Es beschreibt das Gefühl der Reue oder des Mitleids.