die
Selbstverständlichkeit
🤔 Was bedeutet "die Selbstverständlichkeit"?
Die Selbstverständlichkeit (Substantiv, feminin) beschreibt einen Zustand oder eine Tatsache, die so klar, logisch oder normal ist, dass sie keiner weiteren Erklärung oder Begründung bedarf. Es bezeichnet etwas, das als gegeben hingenommen wird oder als völlig natürlich empfunden wird.
- Es kann sich auf eine Eigenschaft beziehen (obviousness, naturalness): Die Logik dahinter hat die Qualität der Selbstverständlichkeit.
- Es kann sich auf eine konkrete Sache oder Handlung beziehen, die als normal erwartet wird (a matter of course, something taken for granted): Pünktlichkeit sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
⚠️ Manchmal wird etwas fälschlicherweise als Selbstverständlichkeit betrachtet, obwohl es eigentlich einer besonderen Wertschätzung oder Anstrengung bedarf.
Artikelregeln für der, die und das
-keit → immer Femininum.
🧐 Grammatik von "Selbstverständlichkeit" im Detail
Das Wort "Selbstverständlichkeit" ist ein feminines Substantiv. Der Artikel ist die.
Deklination:
💡 Beispiele zur Anwendung
💬 Wie verwendet man "Selbstverständlichkeit"?
"Selbstverständlichkeit" wird oft verwendet, um über Erwartungen, Normen oder logische Schlussfolgerungen zu sprechen.
- Soziale Normen & Erwartungen: Man spricht oft davon, dass bestimmte Verhaltensweisen (z.B. Höflichkeit, Pünktlichkeit) eine Selbstverständlichkeit sein sollten. Beispiel: "Danke zu sagen, ist doch eine Selbstverständlichkeit."
- Logik & Offensichtlichkeit: Wenn etwas sehr klar oder logisch ist. Beispiel: "Die Selbstverständlichkeit dieser mathematischen Regel ist unbestreitbar."
- Mangelnde Wertschätzung: Das Wort wird auch kritisch gebraucht, wenn Dinge oder Personen als selbstverständlich hingenommen werden, ohne Dankbarkeit oder Anerkennung. Beispiel: "Nimm meine Unterstützung nicht als Selbstverständlichkeit!"
- Natürlichkeit & Ungezwungenheit: Kann auch die Art und Weise beschreiben, wie jemand etwas tut – sehr natürlich, ohne Zögern. Beispiel: "Sie bewegte sich mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit auf der Bühne."
Im Plural ("Selbstverständlichkeiten") bezieht es sich meist auf spezifische Dinge oder Annahmen, die als gegeben betrachtet werden.
🧠 Eselsbrücken und Merkhilfen
Artikel-Merkspruch: Denk an die Haltung oder die Erwartung, die oft hinter einer Selbstverständlichkeit steckt. Dinge, die als selbstverständlich gelten, gehören oft zu einer bestimmten (weiblichen) Norm oder Erwartung. Also: die Selbstverständlichkeit. Oder: Das Wort endet auf "-keit", was fast immer weiblich ist (wie die Fähigkeit, die Möglichkeit). Das ist die sicherste Regel! 👍
Bedeutungs-Merkspruch: Das Wort setzt sich zusammen aus "Selbst" + "verständlich" + "-keit". Etwas ist so klar, dass es sich von selbst versteht. Die Endung "-keit" macht daraus ein Substantiv, das diese Eigenschaft beschreibt. Es ist die Eigenschaft, von selbst verständlich zu sein. ✨
↔️ Synonyme und Antonyme
👍 Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Offensichtlichkeit: Betont das Klar-Erkennbare.
- Natürlichkeit: Hebt das Ungezwungene, Normale hervor.
- Gewissheit: Unterstreicht die Sicherheit, das Unzweifelhafte.
- Banalität / Trivialität: Oft leicht negativ; etwas Alltägliches, Unbedeutendes, das als selbstverständlich gilt.
- Normalität: Der Zustand des Üblichen, Erwarteten.
👎 Antonyme (gegensätzliche Bedeutung):
- Besonderheit: Etwas Einzigartiges, nicht Alltägliches.
- Ausnahme: Etwas, das von der Regel abweicht.
- Ungewöhnlichkeit: Das Nicht-Normale, Überraschende.
- Zweifelhaftigkeit: Das Gegenteil von klar und gewiss.
- Fragwürdigkeit: Etwas, das hinterfragt werden muss.
- Exklusivität: Das Besondere, nicht für jeden Zugängliche.
⚠️ Ähnliche, aber andere Wörter:
- Selbstbewusstsein: (Self-confidence) Bezieht sich auf das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, nicht auf Offensichtlichkeit.
- Verständnis: (Understanding) Bezieht sich auf das Begreifen oder auf Mitgefühl.
😂 Ein kleiner Witz
Fragt der Lehrer: "Was ist eine absolute Selbstverständlichkeit?"
Meldet sich Fritzchen: "Dass morgen wieder Schule ist, Herr Lehrer!"
📜 Gedicht zur Selbstverständlichkeit
Manches scheint im Lebenslicht
Als Selbstverständlichkeit,
Ein ungeschriebenes Gedicht,
Gegeben von der Zeit.
Doch hält man inne, schaut genau,
Erkennt man oft den Wert,
Im Alltagsgrau, im Himmelsblau,
Was uns das Leben ehrt.
So pflege das, was leicht erscheint,
Mit Dankbarkeit und Sinn,
Denn was heut' selbstverständlich meint,
Ist oft ein Hauptgewinn.
🧩 Rätselzeit
Ich bin die Schwester der Gewohnheit,
Man braucht mich nicht zu fragen.
Ich gelte oft zu jeder Zeit,
Man muss mich selten sagen.
Doch werd' ich manchmal übersehn,
Und Dankbarkeit bleibt klein.
Was sollte klar und logisch stehn?
Ich muss ... sein!
(Lösung: die Selbstverständlichkeit)
ℹ️ Zusätzliche Infos
Wortzusammensetzung:
Das Wort "Selbstverständlichkeit" ist ein typisches Beispiel für deutsche Wortbildung:
- selbst: Pronomen/Adverb, das sich auf die Person/Sache selbst bezieht.
- verständlich: Adjektiv, abgeleitet von "verstehen". Bedeutet "begreiflich", "klar".
- -keit: Suffix zur Bildung von abstrakten Substantiven aus Adjektiven (wie bei Fähigkeit, Möglichkeit). Diese Substantive sind fast immer feminin.
Zusammen ergibt sich die Bedeutung: Die Eigenschaft (-keit), von selbst (selbst) verständlich (verständlich) zu sein.
📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Selbstverständlichkeit?
Das Wort "Selbstverständlichkeit" ist ein feminines Substantiv. Der korrekte Artikel ist die Selbstverständlichkeit. Es wird dekliniert wie andere feminine Nomen, die auf "-keit" enden.