das
Gedicht
📜 Was genau ist ein Gedicht?
Das Gedicht (Substantiv, sächlich/Neutrum) bezeichnet ein literarisches Werk in gebundener Sprache, das heißt in Versen, oft mit einem bestimmten Rhythmus und Reimschema. Gedichte dienen häufig dem Ausdruck von Gefühlen, Gedanken, Stimmungen oder der Beschreibung von Ereignissen und Beobachtungen auf eine verdichtete, kunstvolle Weise.
Es gibt nur diesen einen Artikel für das Wort: das Gedicht. Es ist immer sächlich.
- Beispiel: Goethes „Erlkönig“ ist ein berühmtes deutsches Gedicht.
Artikelregeln für der, die und das
Bücher, Dokumente → meistens Neutrum.
Vorsicht: sehe Ausnahmen
Ge- → meistens Neutrum.
Nomen, die mit Ge- beginnen, sind meist neutral, es sei denn, es gelten andere Regeln. Wir listen nicht alle Ge-Nomen auf.
🧐 Grammatik im Detail: Deklination von "das Gedicht"
„Gedicht“ ist ein sächliches Substantiv und wird entsprechend dekliniert. Die Pluralform lautet „die Gedichte“.
Singular (Einzahl)
Fall | Artikel | Substantiv |
---|---|---|
Nominativ (Wer/Was?) | das | Gedicht |
Akkusativ (Wen/Was?) | das | Gedicht |
Dativ (Wem?) | dem | Gedicht(e) |
Genitiv (Wessen?) | des | Gedicht(e)s |
Hinweis: Im Dativ und Genitiv Singular ist die Endung -e optional, aber heute eher selten („des Gedichts“ ist üblicher als „des Gedichtes“).
💡 Anwendungsbeispiele
- Nominativ: Das Gedicht ist sehr emotional.
- Akkusativ: Sie liest das Gedicht vor.
- Dativ: Ich lausche dem Gedicht aufmerksam.
- Genitiv: Der Autor des Gedichts ist unbekannt.
- Plural: Er schreibt gerne lustige Gedichte.
✍️ Wie verwendet man "Gedicht"?
Der Begriff das Gedicht wird hauptsächlich im Kontext von Literatur, Kunst und Bildung verwendet.
- In der Schule: Gedichte werden analysiert und interpretiert (Gedichtanalyse). Schüler lernen oft Gedichte auswendig.
- In der Literatur: Es bezeichnet eine spezifische literarische Gattung, unterschieden von Prosa (z.B. Roman, Kurzgeschichte).
- Im Alltag: Man spricht über Lieblingsgedichte, schreibt vielleicht selbst welche zu besonderen Anlässen (Geburtstag, Hochzeit) oder zitiert bekannte Verse.
- Liedtext: Während ein Liedtext auch in Versform sein kann, ist er primär zum Singen gedacht und Teil eines musikalischen Werks. Ein Gedicht steht oft für sich allein als Text.
- Spruch: Ein Spruch ist meist kürzer, oft einprägsam und transportiert eine Lebensweisheit oder einen Leitsatz, ohne den künstlerischen Anspruch eines Gedichts haben zu müssen.
🧠 Eselsbrücken für "das Gedicht"
Für den Artikel: Stell dir vor, das kleine Kind dichtet ein Gedicht. Kinder sind oft Neutrum ("das Kind"), und so ist auch "das Gedicht". Oder: Das Kunstwerk → das Gedicht (beide enden auf Konsonant nach Vokal, beide sächlich).
Für die Bedeutung: Ein Gedicht ist oft sehr verdichtet – es sagt viel mit wenigen Worten. Die Silbe "dicht" steckt in beiden Wörtern.
🔄 Synonyme & Antonyme für Gedicht
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Das Poem: Ein oft als hochwertiger oder epischer angesehenes Gedicht (aus dem Griechischen/Lateinischen).
- Die Verse (Plural): Bezeichnet die Zeilen eines Gedichts oder das Gedicht als Ganzes (eher poetisch).
- Das Reimwerk: Betont den Aspekt des Reimens, oft etwas allgemeiner.
- Die Lyrik: Bezeichnet die Gattung der Dichtung, nicht ein einzelnes Werk.
⚠️ Achtung: Auch wenn "Liedtext" oder "Songtext" ähnlich sein können, sind sie nicht direkte Synonyme, da sie die Verbindung zur Musik implizieren.
😄 Ein kleiner Witz
Fragt der Lehrer: „Wer kann mir ein kurzes Gedicht aufsagen?“
Meldet sich Fritzchen: „Dunkel war’s, der Mond schien helle, als ein Auto blitzeschnelle langsam um die Ecke fuhr. Zack, war’s weg.“
Lehrer: „Aber das reimt sich ja gar nicht!“
Fritzchen: „Ist ja auch kein Gedicht, sondern Prosa!“
✒️ Ein Gedicht über das Gedicht
Das Gedicht
Ein Wort, ein Vers, ein leiser Klang,
Das Gedicht fängt Herzen bang.
Mal kurz, mal lang, mal tief, mal schlicht,
Bringt es Gedanken uns ans Licht.
Mit Rhythmus, Reim und Sprachgewalt,
Macht es die Welt uns neu bemalt.
Ein kleines Wunder, zart und dicht,
So ist es, ja, das Kunst-Gesicht.
❓ Kleines Rätsel
Ich habe Verse, doch kein Geld,
Bin oft in Reimen aufgestellt.
Ich spreche laut von Lieb und Leid,
In kunstvoller Gebundenheit.
Mal kurz, mal lang, mal ernst, mal heiter,
Bin ein literar'scher Wegbegleiter.
Was bin ich?
Lösung: das Gedicht
🤓 Noch was Interessantes
Wortherkunft (Etymologie): Das Wort „Gedicht“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „geticht(e)“ ab, was „Dichtung, Erdichtung, Erfindung“ bedeutete. Es ist eine Kollektivbildung zum Verb „dichten“ (mittelhochdeutsch „tihten“), das ursprünglich „verfassen, schreiben, anordnen“ hieß und auf das lateinische „dictare“ (vorsagen, diktieren, verfassen) zurückgeht.
Berühmte deutsche Dichter: Deutschland hat eine reiche Tradition der Lyrik mit vielen bekannten Dichtern wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke und Bertolt Brecht.
Zusammenfassung: Der, die oder das Gedicht?
Die Antwort ist eindeutig: Der korrekte Artikel für „Gedicht“ ist immer das. Es handelt sich um ein sächliches Substantiv (Neutrum).