die  Predigt

B2

Geschätztes CEFR-Niveau.

/ˈpʁeːdɪkt/

📖 Was genau ist eine Predigt?

Das Wort die Predigt (feminin, Plural: die Predigten) hat hauptsächlich zwei Bedeutungen:

1. Religiöser Kontext: Eine Rede, meist von einem Geistlichen (wie einem Pfarrer oder Priester) während eines Gottesdienstes gehalten, die einen religiösen oder moralischen Text auslegt und auf das Leben anwendet. Das ist die häufigste Bedeutung. 🛐
2. Umgangssprachlich (oft negativ): Eine lange, mahnende oder belehrende Rede; eine Strafrede oder Standpauke. Man spricht dann davon, jemandem eine Predigt zu halten. 🗣️
   Beispiel: "Hör auf, mir eine Predigt zu halten, ich weiß selbst, was ich falsch gemacht habe!"

⚠️ Es gibt nur den Artikel die für dieses Wort, da es feminin ist.

🧐 Grammatik unter der Lupe: Die Predigt

Das Substantiv "Predigt" ist feminin. Hier ist die Deklination:

Beispielsätze zur Anwendung

• Der Pfarrer hielt eine bewegende Predigt über Nächstenliebe.
• Nach dem Streit musste ich mir eine lange Predigt von meinen Eltern anhören.
• Die Predigten dieses Theologen sind oft sehr tiefgründig.

🗣️ Wie verwendet man "die Predigt"?

Der Begriff die Predigt wird primär im religiösen Kontext verwendet, um die Ansprache während eines Gottesdienstes zu bezeichnen. Sie dient der Verkündigung und Auslegung religiöser Inhalte.

Im übertragenen, umgangssprachlichen Sinn beschreibt "jemandem eine Predigt halten" eine oft unerwünschte, langatmige Ermahnung oder Belehrung, ähnlich einer Standpauke.

Abgrenzung:

• Vortrag: Meist sachlich, informativ, oft in Bildung oder Beruf.
• Ansprache: Oft kürzer, zu einem bestimmten Anlass (Jubiläum, Feier).
• Rede: Allgemeiner Begriff für einen mündlichen Vortrag vor Publikum, kann politisch, festlich etc. sein.
• Standpauke: Rein negativ, eine heftige Zurechtweisung.

Die Predigt hebt sich durch den religiösen Ursprung und die oft moralische oder auslegende Natur ab, bzw. durch den tadelnden Unterton in der umgangssprachlichen Variante.

🧠 Eselsbrücken zur Predigt

Artikelmerkhilfe: Viele Substantive, die von Verben ohne Endung abgeleitet sind und auf -t enden, sind feminin: die Fahrt (von fahren), die Sicht (von sehen), die Predigt (von predigen). Denk an: "Die Predigt dauert eine ganze Zeit." (Wörter auf -t sind oft feminin).

Bedeutungsmerkhilfe: Das Wort kommt vom Verb "predigen". Stell dir einen Priester (Priester) vor, der die guten Taten predigt -> Pre-di-g-t.

🔄 Ähnlich & Anders: Synonyme und Antonyme

Verwechslungsgefahr? Das Wort "Prediger" bezeichnet die Person, die eine Predigt hält (meist männlich: der Prediger, weiblich: die Predigerin).

😄 Ein kleiner Scherz

Fragt der Pfarrer nach der Predigt einen Kirchgänger: "Nun, wie hat Ihnen meine Predigt gefallen?"
Der Kirchgänger: "Sehr gut, Herr Pfarrer! Aber Sünde macht trotzdem mehr Spaß!"

📜 Gedicht zur Predigt

In der Kirche, still und alt,
die Orgel klingt, die Luft ist kalt.
Der Pfarrer spricht mit ernstem Ton,
die Predigt schallt vom heil'gen Thron.

Von Glauben, Hoffnung, Zuversicht,
von Dunkelheit und hellem Licht.
Manch einer hört andächtig zu,
ein andrer schlummert sanft in Ruh'.

Doch auch zu Haus', wenn's Ärger gibt,
wird schnell 'ne Predigt zugeschiebt.
Ein Wort, das lehrt, ermahnt, erklärt,
mal heilig, mal sehr unerhört.

❓ Kleines Rätsel

Ich werde oft am Sonntag gehalten,
von Geistlichen, den Jungen und Alten.
Ich kann ermahnen, trösten und lehren,
manchmal muss man sich meiner auch wehren,
wenn sie zu lang und tadelnd klingt.
Sag, welches Wort man hier wohl singt?

Lösung: die Predigt

💡 Noch mehr Wissenswertes

Wortherkunft: Das Wort "Predigt" stammt vom althochdeutschen "predigōt" und geht auf das lateinische Verb praedicāre zurück, was "öffentlich aussagen, verkünden, rühmen, predigen" bedeutet.

Zusammensetzungen: Es gibt einige zusammengesetzte Wörter, wie z.B. die Strafpredigt (eine tadelnde Rede), die Moralpredigt (eine belehrende Rede über Moral) oder die Gardinenpredigt (eine meist von der Ehefrau im Privaten gehaltene Vorhaltung).