der  Geschmack

A2

Geschätztes CEFR-Niveau.

/ɡəˈʃmak/

👅 Was bedeutet "der Geschmack"?

Das Wort der Geschmack hat im Deutschen hauptsächlich zwei Bedeutungen:

1. Sinneseindruck beim Essen und Trinken: Die Fähigkeit, Süßes, Saures, Salziges, Bitteres und Umami mit der Zunge wahrzunehmen. Auch die spezifische Note eines Lebensmittels oder Getränks. Beispiel: Der Kuchen hat einen süßen Geschmack. 🍰
2. Ästhetisches Urteilsvermögen: Die Fähigkeit, Schönheit oder Stil zu erkennen und zu schätzen, oft in Bezug auf Kunst, Mode, Einrichtung oder Verhalten. Beispiel: Sie hat einen guten Geschmack bei Kleidung.👗

Es handelt sich um ein maskulines Substantiv (Nomen), daher immer der Geschmack.

🧐 Grammatik im Detail: Der Geschmack

"Der Geschmack" ist ein maskulines Substantiv. Hier ist die Deklination:

Beispielsätze 📝

• Der Geschmack dieser Suppe ist ausgezeichnet. (Sinneseindruck)
• Sein Geschmack in Bezug auf Musik ist sehr speziell. (Ästhetisches Urteil)
• Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten. (Redewendung)
• Das ist nicht nach meinem Geschmack. (Das gefällt mir nicht.)
• Die verschiedenen Geschmäcker von Eis sind vielfältig. (Plural, Sinneseindruck)

💡 So wird "Geschmack" verwendet

Kontext ist alles

• Kulinarisch: Hier bezieht sich "Geschmack" direkt auf das, was wir schmecken. Man spricht von süßem, saurem, salzigem, bitterem Geschmack oder beschreibt spezifische Aromen (ein fruchtiger Geschmack, ein nussiger Geschmack).
• Ästhetisch/Sozial: Hier geht es um Vorlieben und Stil. Man kann guten Geschmack oder schlechten Geschmack haben. Etwas kann geschmackvoll oder geschmacklos sein. Die Aussage "Das ist Geschmackssache" bedeutet, dass es subjektiv ist und von persönlichen Vorlieben abhängt.

Typische Redewendungen

• auf den Geschmack kommen: Gefallen an etwas finden.
• einen Geschmack an etwas finden: Ähnlich wie "auf den Geschmack kommen".
• Geschmack beweisen: Zeigen, dass man Stil hat.
• einen bitteren Geschmack hinterlassen: Ein unangenehmes Gefühl oder eine schlechte Erinnerung zurücklassen.

⚠️ Achtung: Der Plural "die Geschmäcker" wird seltener verwendet und klingt manchmal etwas gehoben oder spezifisch (z.B. bei der Beschreibung verschiedener Käsesorten). Im Kontext von Stil und Ästhetik ist der Singular üblicher ("unterschiedlicher Geschmack" statt "unterschiedliche Geschmäcker").

🧠 Eselsbrücken für "Geschmack"

Merkspruch für den Artikel:

Der Mann hat Geschmack. (Stell dir einen stilvollen Mann vor - er hat den Geschmack.)

Merkspruch für die Bedeutung(en):

Ob Zunge 👅 oder schickes Jackett 🧥, Geschmack ist immer nett! (Verbindet den Sinneseindruck mit dem ästhetischen Urteil.)

Alternativ: Geschmack - was schmeckt und was sich schickt.

🔄 Ähnliche und gegensätzliche Wörter

🚨 Verwechslungsgefahr?

• Geruch: Bezieht sich auf den Riechsinn, nicht den Geschmackssinn, obwohl beides oft zusammenwirkt (Aroma).
• Meinung: Während Geschmack (ästhetisch) eine Art von Meinung ist, ist nicht jede Meinung Geschmack. Geschmack ist spezifischer auf Ästhetik bezogen.

😄 Ein kleiner Scherz

Fragt der eine Freund den anderen: "Sag mal, findest du, ich habe einen guten Geschmack bei Frauen?"
Sagt der andere: "Keine Ahnung, ich habe deine Frau noch nie probiert!"

(Ein Wortspiel mit den beiden Bedeutungen von Geschmack.)

📜 Poesie zum Geschmack

Der Geschmack, so fein und zart,
Mal süß, mal herb, ganz eigner Art.
Auf Zunge tanzt er, froh und leicht,
Ein Sinn, der uns das Leben reicht.

Doch auch im Stil, im Augenschein,
Soll guter Geschmack vorhanden sein.
Was schön ist, was gefällt und passt,
Ist oft nur eine Frage der Last...
...der Vorlieben, die jeder hegt,
Ein Urteil, das die Seele pflegt.

❓ Rätselzeit

Ich wohne auf der Zunge dein,
Mach' Essen bitter, süß und fein.
Ich zeig' auch, was dir gut gefällt,
In Mode, Kunst und auf der Welt.

Wer bin ich?
... Der Geschmack

✨ Noch mehr Wissenswertes

Wortherkunft (Etymologie)

Das Wort "Geschmack" leitet sich vom Verb "schmecken" ab. Die Vorsilbe "Ge-" dient hier oft zur Bildung von Substantiven aus Verben und kann eine Gesamtheit oder ein Ergebnis ausdrücken (vergleichbar mit Ge-ruch von riechen, Ge-fühl von fühlen).

Interessantes

• Die fünf Grundgeschmacksrichtungen sind süß, sauer, salzig, bitter und umami. Scharf ist genau genommen keine Geschmacksrichtung, sondern eine Schmerz-/Temperaturreaktion.
• "Über Geschmack lässt sich streiten" ist die häufigere Variante der Redewendung, obwohl das Original "Über Geschmack lässt sich nicht streiten" (lateinisch: De gustibus non est disputandum) lautete und meinte, dass Geschmacksurteile subjektiv sind und daher keine Basis für einen rationalen Streit bieten.