das  Belieben

🤔 Was bedeutet "das Belieben"?

Das Belieben (Neutrum) bezeichnet den freien Willen, das Gutdünken oder die Lust einer Person, etwas zu tun oder zu lassen. Es drückt aus, dass eine Handlung nach eigenem Wunsch oder Ermessen erfolgt, ohne äußeren Zwang.

Es handelt sich um die Substantivierung des Verbs belieben (gefallen, wünschen, belieben).

⚠️ Achtung: Obwohl es von einem Verb abgeleitet ist, wird es als Substantiv behandelt und großgeschrieben.

🧐 Grammatik von "das Belieben" im Detail

Das Belieben ist ein substantiviertes Verb und daher sächlich (Neutrum). Es wird normalerweise nur im Singular verwendet.

Deklination Singular (Einzahl)
FallArtikelWort
NominativdasBelieben
GenitivdesBeliebens
DativdemBelieben
AkkusativdasBelieben
Deklination Plural (Mehrzahl)
FallArtikelWort
Nominativ--
Genitiv--
Dativ--
Akkusativ--
Plural ist unüblich.

📝 Beispiel-Sätze

  • Sie können die Zutaten nach Belieben hinzufügen.
  • Er handelte stets nach eigenem Belieben.
  • Das steht nicht in meinem Belieben. (Das kann ich nicht entscheiden.)
  • Wir überlassen die Entscheidung ganz Ihrem Belieben.

💡 So wird "das Belieben" verwendet

Das Belieben wird oft in festen Wendungen gebraucht, insbesondere mit der Präposition "nach":

  • nach Belieben: Dies ist die häufigste Form und bedeutet "wie man will", "nach Wunsch", "beliebig".
    Beispiel: Die Musiklautstärke kann nach Belieben geregelt werden.
  • nach Gutdünken und Belieben: Eine Verstärkung von "nach Belieben", betont die völlige Freiheit in der Entscheidung.
    Beispiel: Der Künstler gestaltete das Werk nach Gutdünken und Belieben.
  • jmdm. zu Belieben stehen: Bedeutet, dass jemandem die freie Wahl gelassen wird.
    Beispiel: Es steht Ihnen zu Belieben, ob Sie teilnehmen möchten oder nicht.

Der Ausdruck kann manchmal leicht formell oder gehoben klingen, wird aber auch im Alltag, z.B. in Anleitungen oder im Servicebereich, verwendet.

Vergleich: Während "Wunsch" oder "Wille" eher die innere Motivation betonen, fokussiert "Belieben" stärker auf die Freiheit der äußeren Handlung oder Entscheidung.

🧠 Eselsbrücken zum Merken

Artikel-Merkspruch: Denk an das Gefühl, frei zu sein. Abstrakte Nomen wie das Glück, das Leben, das Denken sind oft sächlich – so auch das Belieben (die Freiheit zu wählen).

Bedeutungs-Merkspruch: In "Belieben" steckt "lieben". Man tut etwas nach Belieben, weil man es so "liebt" oder bevorzugt – es gefällt einem so. Es ist die geliebte Wahlfreiheit.

🔄 Synonyme & Antonyme

Gleiche Bedeutung (Synonyme):

Gegenteilige Bedeutung (Antonyme):

🚨 Vorsicht: "Beliebig" (Adjektiv) bedeutet oft "irgendein", "zufällig ausgewählt", was nicht immer der Nuance von "nach Belieben" (nach freier Wahl) entspricht.

😂 Ein kleiner Scherz

Fragt der Lehrer: "Was ist der Unterschied zwischen 'Notwendigkeit' und 'Belieben'?"
Schüler: "Zur Schule gehen ist Notwendigkeit. Ob ich dabei aufpasse, ist nach Belieben!"

📜 Gedicht zum Wort

Nach Belieben

Die Sonne scheint, der Tag ist mein,
ich tu', was mir gefällt allein.
Mal hier, mal dort, ganz ohne Zwang,
bestimme ich den Stundengang.
Mit Buch im Gras, Musik im Ohr,
so stell ich mir mein Leben vor.
Die Welt liegt offen, frei die Bahn,
ich wähle selbst, fahr irgendwann.
Nach Belieben, leicht und frei,
ist jede Pflicht mir einerlei.

🧩 Rätselzeit

Ich habe keinen Körper, doch bestimme dein Tun.
Ich gebe dir Freiheit, lass dich selten nur ruhn.
Man handelt nach mir, wenn kein Zwang diktiert,
und oft werd' ich mit 'nach' kombiniert.

Was bin ich?

Lösung: Das Belieben

✨ Sonstige Infos

Wortherkunft (Etymologie):

Das Belieben ist die Substantivierung des mittelhochdeutschen Verbs belīben, was ursprünglich „angenehm sein“, „gefallen“ bedeutete. Es ist verwandt mit dem Wort „lieb“. Die Bedeutung verschob sich hin zu „wünschen“, „für gut befinden“ und schließlich zur substantivierten Form, die den freien Willen oder das freie Ermessen ausdrückt.

Kulturelle Aspekte:

Das Konzept des Handelns "nach Belieben" spiegelt oft einen Aspekt persönlicher Freiheit und Autonomie wider, der in westlichen Kulturen hoch geschätzt wird. In bestimmten Kontexten (z. B. bei Regeln oder Gesetzen) wird das Handeln "nach Belieben" jedoch eingeschränkt oder als unangemessen angesehen (siehe "Willkür").

📝 Zusammenfassung: Der, die oder das Belieben?

Das deutsche Wort "Belieben" ist ein Substantiv und verwendet den sächlichen Artikel: das Belieben. Es wird typischerweise im Singular gebraucht und beschreibt freien Willen, Gutdünken oder Wunsch.

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