die  Weide

B2

Geschätztes CEFR-Niveau.

/ˈvaɪ̯də/

🌿 Was bedeutet 'die Weide' genau?

Das Wort die Weide hat zwei Hauptbedeutungen im Deutschen:

1. Eine Wiese oder Grasfläche: Dies ist Land, das hauptsächlich zum Grasen (weiden) für Tiere wie Kühe, Schafe oder Pferde genutzt wird. Es ist eine Form der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Man spricht oft von Viehweide oder Pferdeweide.
2. Ein Baum oder Strauch (Gattung Salix): Verschiedene Arten von Weidenbäumen oder -sträuchern werden ebenfalls als die Weide bezeichnet. Bekannte Beispiele sind die Trauerweide (Salix babylonica) oder die Korbweide (Salix viminalis), deren Zweige zum Flechten verwendet werden. Die bekannten Weidenkätzchen sind die Blütenstände der Sal-Weide.

⚠️ Es ist wichtig, aus dem Kontext zu erschließen, welche Bedeutung gemeint ist.

Artikelregeln für der, die und das

📚 Grammatik-Ecke: Deklination von Weide

Das Substantiv die Weide ist feminin. Hier sind die Deklinationstabellen:

Singular (Einzahl)

Plural (Mehrzahl)

Beispielsätze

• Bedeutung 1 (Wiese): Die Schafe grasen friedlich auf der Weide.
• Bedeutung 1 (Wiese): Nach dem Regen ist die Weide saftig grün.
• Bedeutung 2 (Baum): Die alte Weide am Teich spendet Schatten.
• Bedeutung 2 (Baum): Aus den Zweigen der Weide werden Körbe geflochten.

💡 Weide im Alltag: Wann und wie?

Die Verwendung von die Weide hängt stark vom Kontext ab:

• Im landwirtschaftlichen Kontext bezieht sich die Weide fast immer auf die Grasfläche für Tiere. Man spricht von Weidewirtschaft, auf die Weide treiben oder Weidezaun.
• Im botanischen oder gärtnerischen Kontext meint die Weide den Baum oder Strauch (Gattung Salix). Man spricht von Kopfweide, Trauerweide oder Weidenrinde (die medizinisch genutzt wurde).
• In der Natur / Landschaftsbeschreibung können beide Bedeutungen vorkommen. "Eine Landschaft mit sanften Hügeln und Weiden" kann sowohl Grasland als auch Bäume einschließen, oft aber primär das offene Grasland.

Verwechslungsgefahr: Das Verb weiden bedeutet "grasen" (Tiere) oder seltener "sich erfreuen an" (z.B. seine Augen an etwas weiden).

🧠 Eselsbrücken für 'die Weide'

Artikelmerkhilfe: Denk an die Wiese - Wiesen sind oft Weiden. Wiese ist feminin, Weide auch: die Weide.

Bedeutungsmerkhilfe: Stell dir vor, wie die Tiere auf der Wiese weiden (grasen) – das ist die eine Bedeutung. Für die andere: Denk an die biegsamen Zweige einer Trauerweide am Wasser.

🔄 Ähnlich & Anders: Synonyme & Antonyme

Ähnliche Wörter:

• Der Weiderich: Eine Pflanzenart (Blume), nicht verwandt mit der Weide (Baum/Wiese).
• Das Waid: Eine Pflanze, die früher zum Färben genutzt wurde.

😂 Zum Schmunzeln

Fragt der Bauer den Touristen: "Na, wie gefällt Ihnen das Landleben?"
Tourist: "Super! Aber warum haben Ihre Kühe keine Hörner?"
Bauer: "Tja, manche Rassen haben keine, bei anderen sägen wir sie ab, und bei diesen hier auf der Weide... das sind Pferde."

✍️ Ein kleines Gedicht zur Weide

Am Uferrand, so sanft geneigt,
Die Weide ihre Zweige zeigt.
Im Wind sie leise rauscht und wiegt,
Wo drunter oft ein Schäfchen liegt.
Ob Baum am Bach, ob grünes Feld,
Die Weide prägt die Landschaftswelt.

❓ Wer oder was bin ich?

Mal bin ich ein Baum mit Kätzchen im Haar,
biegsam im Wind, am Wasser gern da.
Mal bin ich Land, wo das Vieh Futter frisst,
grün und ganz weit, wie du sicher schon weißt.

Was bin ich?
(Lösung: die Weide)

ℹ️ Gut zu wissen

• Weidenkätzchen: Die flauschigen Blütenstände (meist der Sal-Weide) sind ein beliebtes Frühlingssymbol und werden oft für Ostersträuße verwendet.
• Korbweide: Die biegsamen Zweige einiger Weidenarten (z.B. Salix viminalis) werden seit Jahrhunderten zum Flechten von Körben, Möbeln und Zäunen genutzt (Weidengeflecht).
• Salicylsäure: Die Rinde von Weiden enthält Salicin, aus dem später die Salicylsäure und daraus die Acetylsalicylsäure (Wirkstoff in Aspirin) entwickelt wurde. Weidenrinde wurde daher traditionell als schmerzlinderndes Mittel eingesetzt.
• Wortursprung: Das Wort "Weide" (Grasland) hängt etymologisch mit dem Verb "weiden" (grasen, füttern) zusammen. Der Ursprung des Baum-Namens ist nicht ganz geklärt, könnte aber mit der Biegsamkeit der Zweige zusammenhängen (vgl. winden, wenden).