die
Anleihe
💰 Was genau ist eine Anleihe?
Die Anleihe (feminin, Plural: die Anleihen) bezeichnet im Finanzwesen eine Form der Schuldverschreibung. Es handelt sich um ein Wertpapier, bei dem sich der Herausgeber (Emittent, z. B. ein Staat oder Unternehmen) Geld von Anlegern leiht und sich verpflichtet, dieses Geld zu einem festgelegten Zeitpunkt zurückzuzahlen und während der Laufzeit Zinsen zu zahlen.
Man kann es sich wie einen Kredit vorstellen, den viele Gläubiger (die Käufer der Anleihe) einem Schuldner (dem Emittenten) geben.
Im allgemeineren Sprachgebrauch kann „Anleihe“ auch einfach ein (oft größeres) Darlehen oder eine Entlehnung bedeuten, insbesondere im übertragenen Sinne (z.B. eine stilistische Anleihe in der Kunst).
⚠️ Achtung: Obwohl es von „leihen“ abgeleitet ist, ist es immer feminin: die Anleihe.
Artikelregeln für der, die und das
-e/-ee → fast immer Femininum.
Es gibt viele -e-Substantive, sehr viele davon sind feminin, aber es gibt auch einige wichtige Ausnahmen.
📊 Grammatik im Detail: Die Deklination von 'Anleihe'
Das Substantiv „Anleihe“ ist feminin. Es wird nach der schwachen Deklination (n-Deklination) dekliniert, was bedeutet, dass es im Plural und in den meisten Fällen im Singular nach dem Genitiv, Dativ und Akkusativ ein -n am Ende hat.
💡 Beispiele
💼 Wie wird 'die Anleihe' verwendet?
Der Begriff die Anleihe wird fast ausschließlich im Kontext von Wirtschaft und Finanzen verwendet. Er beschreibt ein spezifisches Finanzinstrument.
- Typische Kontexte: Börsenberichte, Finanznachrichten, Investitionsstrategien, Unternehmensfinanzierung, Staatshaushalte.
- Abgrenzung zu 'Kredit': Während ein Kredit oft ein Darlehen von einer Bank an eine Privatperson oder ein Unternehmen ist, ist eine Anleihe ein Wertpapier, das auf dem Kapitalmarkt gehandelt werden kann und von vielen Anlegern erworben wird.
- Abgrenzung zu 'Aktie': Eine Aktie repräsentiert einen Anteil am Eigenkapital eines Unternehmens (man wird Miteigentümer), während eine Anleihe einen Anteil am Fremdkapital darstellt (man wird Gläubiger).
- Übertragene Bedeutung: Seltener kann „Anleihe“ auch eine Entlehnung oder Inspiration in künstlerischen oder intellektuellen Bereichen bezeichnen (z. B. „stilistische Anleihen bei Goethe“).
🧠 Eselsbrücken und Merkhilfen
Merkspruch für den Artikel (die):
Stell dir vor, die Königin gibt eine Schuldverschreibung heraus – die königliche Anleihe. Da Königinnen feminin sind, ist auch die Anleihe feminin.
Merkspruch für die Bedeutung (Schuldverschreibung):
Eine Anleihe kommt vom Leihen. Der Staat oder die Firma leiht sich Geld an – von den Anlegern. Es ist also eine Schuld, die zurückgezahlt werden muss.
↔️ Synonyme und Antonyme für 'Anleihe'
Synonyme (ähnliche Bedeutung):
- Schuldverschreibung: Sehr formeller und präziser Begriff für Anleihe.
- Obligation: Ein weiteres, oft synonym verwendetes Wort aus dem Finanzwesen.
- Rentenpapier / Rentenwert: Bezeichnet festverzinsliche Wertpapiere, zu denen Anleihen gehören.
- Bond (Anglizismus): Wird häufig in der Finanzsprache verwendet.
- Darlehen (bedingt): Im allgemeinen Sinne ein Kredit, aber eine Anleihe ist eine spezifische Form davon (verbrieft, handelbar).
Antonyme (gegensätzliche Bedeutung):
- Aktie: Repräsentiert Eigenkapital, nicht Fremdkapital wie die Anleihe.
- Eigenkapital: Das Gegenteil von Fremdkapital (zu dem Anleihen zählen).
- Forderung (aus Sicht des Gläubigers): Während die Anleihe eine Verbindlichkeit für den Emittenten ist, ist sie eine Forderung für den Käufer.
⚠️ Ähnliche, aber unterschiedliche Begriffe:
😄 Ein kleiner Scherz
Fragt der Broker seinen Azubi: „Was ist der Unterschied zwischen einer Aktie und einer Anleihe?“
Azubi: „Naja, wenn die Firma pleitegeht, bekommt man bei der Anleihe sein Geld vielleicht irgendwann zurück. Bei der Aktie hat man immerhin noch wertloses Papier zum Anzünden des Kamins!“
📜 Ein Gedicht über die Anleihe
Der Staat braucht Geld, 's ist altbekannt,
Drum gibt er aus, mit fester Hand,
Ein Papier, das Zinsen bringt,
Als Anleihe es im Markte klingt.
Du leihst dein Geld, auf Zeit, auf Frist,
Auf dass der Staat nicht ärmer ist.
Am Ende kommt's zurück zu dir,
Das ist die Anleihe, glaube mir.
❓ Kleines Rätsel
Ich bin ein Papier, doch kein Brief,
Ich bringe Zinsen, oft nicht schief.
Man leiht sich Geld durch mich von vielen,
Um große Projekte zu bespielen.
Ob Staat, ob Firma, sie geben mich aus,
Investoren bringen ihr Geld ins Haus.
Ich bin feminin, merk dir das fein,
Was kann ich nur sein?
Lösung: die Anleihe
🧐 Noch etwas Wissenswertes
Wortzusammensetzung:
Das Wort „Anleihe“ setzt sich zusammen aus der Präposition/dem Präfix „an-“ und dem Substantiv „Leihe“ (welches vom Verb „leihen“ abstammt). Es drückt aus, dass etwas (Geld) an jemanden verliehen wird bzw. dass jemand eine Leihe (ein Darlehen) aufnimmt.
Trivia:
Staatsanleihen gelten oft als relativ sichere Geldanlage, da Staaten in der Regel als sehr kreditwürdig angesehen werden. Die Zinssätze von Staatsanleihen (insbesondere die von großen Industrienationen wie Deutschland oder den USA) sind daher oft ein wichtiger Indikator für das allgemeine Zinsniveau und die wirtschaftliche Lage.
Zusammenfassung: Der, die oder das Anleihe?
Das Wort "Anleihe" ist immer feminin. Der korrekte Artikel ist die Anleihe.