das  Stottern

B2

Geschätztes CEFR-Niveau.

/ˈʃtɔtɐn/

🗣️ Was genau ist "das Stottern"?

Das Stottern (Substantiv, Neutrum) bezeichnet eine Redeflussstörung, bei der der Sprechablauf durch unfreiwillige Wiederholungen von Lauten, Silben oder Wörtern, durch Dehnungen von Lauten oder durch Blockierungen beim Sprechen unterbrochen wird. Es handelt sich um eine komplexe Störung, die sowohl sprachliche als auch psychologische Komponenten haben kann.

Es ist wichtig zu unterscheiden zwischen dem pathologischen Stottern als anerkannte Sprachstörung und gelegentlichem 'Stocken' oder Zögern beim Sprechen, das bei vielen Menschen vorkommt.

Da Stottern ein substantivierter Infinitiv (von stottern - stottern) ist, ist es sächlich (Neutrum) und hat den Artikel das.

Artikelregeln für der, die und das

🧐 Grammatik unter der Lupe: das Stottern

Das Stottern ist ein substantivierter Infinitiv und daher sächlich (Neutrum). Es wird in der Regel nur im Singular verwendet, da es ein abstraktes Konzept oder einen Zustand beschreibt. Ein Plural ist unüblich und würde nur in sehr spezifischen Kontexten Sinn ergeben (z.B. "verschiedene Arten des Stotterns").

In vielen Fällen wird "Stottern" auch ohne Artikel verwendet, besonders wenn es allgemein um die Störung geht.

📝 Anwendungsbeispiele

1. Sein Stottern wurde in der Kindheit schlimmer.
2. Logopädie kann bei starkem Stottern helfen.
3. Er überwand sein Stottern mit viel Übung.
4. Das plötzliche Stottern überraschte ihn selbst.

💬 Wie verwendet man "Stottern"?

Der Begriff das Stottern wird hauptsächlich in folgenden Kontexten verwendet:

• Medizinisch/Therapeutisch: Zur Beschreibung der klinischen Redeflussstörung. Beispiel: Die Ursachen für das Stottern sind vielfältig.
• Alltagssprachlich: Manchmal auch für starkes Zögern oder Stocken beim Sprechen aus Nervosität oder Unsicherheit, obwohl dies streng genommen nicht immer 'echtes' Stottern ist. Beispiel: Vor Aufregung kam er ins Stottern.

Unterscheidung:

• Stottern vs. Stammeln: Stottern bezieht sich auf den Redefluss (Wiederholungen, Blockaden), Stammeln (auch Dyslalie) hingegen auf Artikulationsstörungen (falsche Lautbildung, z.B. Lispeln).
• Stottern vs. Stocken: Stocken ist ein allgemeinerer Begriff für Zögern oder kurzzeitige Unterbrechungen im Redefluss, oft situationsbedingt (z.B. durch Nachdenken oder Unsicherheit), während Stottern eine spezifische, oft unfreiwillige Störung ist.

⚠️ Vermeiden Sie es, den Begriff abwertend oder spöttisch zu verwenden.

🧠 Eselsbrücken zum Merken

Artikelmerkhilfe: Viele substantivierte Verben (Infinitiv wird zum Nomen) sind sächlich: das Laufen, das Schwimmen, das Essen... und eben auch das Stottern. Denk an die Endung "-en" -> oft "das".

Bedeutungsmerkhilfe: Stell dir vor, wie ein Motor "stottert", bevor er anspringt – er macht S-S-Startgeräusche. Ähnlich "stottert" die Sprache, wenn sie nicht flüssig läuft. Das Geräusch "St-St-Stottern" erinnert an die Wiederholungen.

↔️ Ähnlich & Gegensätzlich: Stottern

⚠️ Ähnliche, aber unterschiedliche Begriffe

• Poltern: Eine andere Redeflussstörung, gekennzeichnet durch überhastetes, undeutliches Sprechen.
• Lispeln: Eine Artikulationsstörung (Form des Stammelns).

😂 Ein kleiner Scherz

Warum hat der stotternde Bäcker seinen Job verloren?

Er konnte die Br-Br-Brötchen einfach nicht schnell genug v-verkaufen!

(Hinweis: Dieser Witz soll humorvoll sein und niemanden verletzen.)

✒️ Gedicht über das Stottern

Ein Wort will raus, doch bleibt es stecken,
beginnt sich z-z-zu verrenken.
Die Zunge zögert, stockt der Laut,
die Luft wird knapp, man fühlt sich aufgeschaut.
Das Stottern, manchmal schwer zu tragen,
doch Mut hilft, es dennoch zu wagen,
die eig'ne Stimme zu erheben,
und selbstbestimmt im Fluss zu leben.

❓ Kleines Rätsel

Ich bin kein Tier, doch mach' ich Laute,
die manchmal klingen wie zerhackte.
Ich wohn' im Mund, doch nicht im Zahn,
und bremse oft die Redebahn.
Manchmal bin ich nur ganz klein,
manchmal brauchst du Medizin.

Was bin ich?

Lösung: Das Stottern

💡 Sonstige Informationen

Wortzusammensetzung:

Das Stottern ist die Substantivierung des Verbs stottern. Die Herkunft des Verbs ist lautmalerisch, es ahmt das Geräusch des unflüssigen Sprechens nach.

Interessant:

• Viele bekannte Persönlichkeiten waren oder sind Stotterer, z.B. Winston Churchill, Marilyn Monroe, Bruce Willis, Ed Sheeran.
• Stottern tritt häufiger bei Jungen als bei Mädchen auf.
• Die genauen Ursachen sind komplex und nicht vollständig geklärt, eine Kombination aus genetischen, neurologischen und psychologischen Faktoren wird angenommen.